lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Das Phänomen Burnout am Arbeitsplatz Schule Ein empirischer Beitrag zur Beschreibung des Burnout-Syndroms und seiner Verbreitung sowie zur Analyse von Zusammenhängen & potentiellen Einflussfaktoren auf das Ausbrennen von Gymnasiallehrern Diss. phil. Uni Erfurt
Das Phänomen Burnout am Arbeitsplatz Schule
Ein empirischer Beitrag zur Beschreibung des Burnout-Syndroms und seiner Verbreitung sowie zur Analyse von Zusammenhängen & potentiellen Einflussfaktoren auf das Ausbrennen von Gymnasiallehrern


Diss. phil. Uni Erfurt

Sylvia C. Körner

Logos Verlag Berlin
EAN: 9783832501037 (ISBN: 3-8325-0103-7)
446 Seiten, kartoniert, 15 x 21cm, 2003

EUR 40,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wenn einst motivierte & engagierte Lehrer, die ursprünglich „für ihren Beruf entflammt waren", ihre Freude am Unterrichten & am Umgang mit ihren Schülern verlieren, zunehmend desillusionierter, unzufriedener, erschöpfter werden und eine Reihe psychosomatischer Beschwerden entwickeln... sind sie irgendwann „ausgebrannf, was sich auch auf die Qualität des Unterrichts auswirken dürfte...

Das Phänomen Burnout nimmt eine Art Schlüsselposition zwischen Gesundheit und Krankheit ein. Die seit einigen Jahren überproportional gestiegene Zahl an gesundheitsbedingten Frühpensionierungen unter der Lehrerschaft weist auf eine alarmierenden Entwicklung hin, vor deren Hintergrund die Autorin eine umfassende Analyse der aktuellen Burnout-Befundlage vorlegt, bei der auch grundlegenden Fragen zur Definition, Ätiologie & Epidemiologie des sozialen Stress-Syndroms nachgegangen wird. Im Rahmen einer bundesländervergleichenden Studie mit hohem repräsentativen Charakter an rund 1000 Gymnasiallehrern werden potentielle Entstehungsfaktoren & aufrechterhaltende Bedingungen auf personen- sowie umweltbezogener Ebene herausgearbeitet und in einer komplexen, multidimensionalen Burnout-Modellstruktur zusammengefügt.

S.C. Körner leistet nicht nur einen methodisch fundierten empirischen Beitrag zur Analyse des Burnout-Syndroms, sondern sensibilisiert auch für mögliche Hintergründe & Zusammenhänge, die entsprechend des ganzheitlich-systemischen Blickwinkels der Autorin sowohl beim Individuum als auch bei den Arbeits- & Organisationsbedingungen des 'Arbeitsplatzes Schule' zu suchen sind. Darüber hinaus werden zahlreiche Hinweise zur Prävention & Intervention des Phänomens abgeleitet und bereits entwickelte Ansätze vorgestellt.

S.C. Körner war selbst als Grundschullehrerin & Pädagogin tätig, ist derzeit als Psychologin in einer psychosomatischen Klinik beschäftigt und arbeitet u.a. therapeutisch mit ausgebrannten Lehrern.
Rezension
Viele, insbesondere auch zunächst motivierte und engagierte, Lehrer/innen klagen nach Jahren der Berufstätigkeit über ein Ausgebranntsein, über Burnout. Burnout ist ein gängiger Begriff der Arbeitspsychologie. Menschen sind desillusioniert, unzufrieden und erschöpft; ihre Arbeit strengt sie über die Maßen an. Lehrer/innen werden überdurchschnittlich oft frühpensioniert. Dieser Beruf muß ein enormes Belastungspotential mit sich bringen. – Diese Studie, eine Diss. Phil. an der Universität Erfurt, spürt demn Phänomen des Burnout unter Lehrer/innen umfassend und empirisch nach und verbleibt nicht nur in der Analyse des viele Kolleg/inn/en betreffenden Problems, sondern benennt auch Ansätze zur Prävention und Intervention. Insofern handelt es sich um ein für die Lehrerschaft bedeutsames Buch.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Stichworte/keywords: Burnout , Beanspruchung , Lehrerbelastung , Stress , Erschöpfungssyndrom
Die Existenz von Burnout als ein Phänomen der sogenannten Humandienstleistungsberufe gilt mittlerweile als unbestritten, auch wenn es häufig als populäres Schlagwort für berufliche Unlust o.ä. mißbraucht wird. Dahinter verbirgt sich jedoch weit mehr: Burnout nimmt eine Art Schlüsselposition zwischen Gesundheit und Krankheit ein.

Wenn einst motivierte engagierte Lehrer, die ursprünglich für ihren Beruf entflammt waren, ihre Freude am Unterrichten, am Umgang mit ihren Schülern verlieren, zunehmend desillusionierter, unzufriedener und erschöpfter werden und eine Reihe psychophysischer Beschwerden entwickeln bis sie schließlich ausgebrannt und arbeitsunfähig sind, wird sich dies langfristig auf die Qualität des Unterrichts auswirken. Folglich kann im Zusammenhang mit derzeit hochaktuellen nationalen und internationalen Schulleistungsvergleichen der Gesundheitszustand der Lehrerinnen und Lehrer als eine wesentliche Voraussetzung für qualitätvollen Unterricht nicht unberücksichtigt bleiben. Dieser scheint zum Teil besorgniserregend zu sein, zumindest weist die seit einigen Jahren überproportional hohe Zahl an gesundheitsbedingten Frühpensionierungen unter der Lehrerschaft darauf hin. Vor dem Hintergrund dieser alarmierenden Entwicklung und der gestiegenen Medienpopularität des Begriffs bei gleichzeitiger Existenz zahlreicher Unklarheiten rund um das Konstrukt Burnout legt die Autorin eine umfassende Analyse der aktuellen Befundlage zum Phänomen des Ausbrennens vor, bei der auch grundlegenden Fragen der Definition, Symptomatik, Ätiologie und Epidemiologie des sozialen Stress-Syndroms nachgegangen wird.

Im Rahmen einer umfangreichen bundesländervergleichenden empirischen Studie zur Lehrerbeanspruchung mit hohem repräsentativen Charakter an rund 1000 deutschen Gymnasiallehrern widmet sich die Autorin in ihrer Arbeit speziell dem Phänomen Burnout. Neben einer Analyse der Verbreitung des Syndroms bei Lehrern werden potentielle Entstehungsfaktoren und aufrechterhaltende Bedingungen auf personen- sowie umweltbezogener Ebene herausgearbeitet und eine komplexe multidimensionale Burnout-Modellstruktur entwickelt.

S.C. Körner, selbst ehemalige Grundschullehrerin, Diplompädagogin und Diplompsychologin, die derzeit in einer psychosomatischen Klinik u.a. mit ausgebrannten Lehrern therapeutisch arbeitet, leistet nicht nur einen methodisch fundierten empirischen Beitrag zur Analyse des Burnout-Syndroms, sondern sensibilisiert auch für mögliche Hintergründe und Zusammenhänge, die entsprechend des ganzheitlich-systemischen Blickwinkels der Autorin sowohl beim Individuum als auch bei den Arbeits- und Organisationsbedingungen des Arbeitsplatzes Schule zu suchen sind. Darüber hinaus leitet die Autorin aus den gewonnenen Erkenntnissen zahlreiche Hinweise zur Prävention und Intervention des Phänomens ab und stellt bereits entwickelte Ansätze vor.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort & Danksagung

1 Einleitung 5

l. THEORETISCHE AUFARBEITUNG UND FORSCHUNGSSTAND

2 Was ist Burnout? - Geschichte, Symptomatik, Definitionen und Abgrenzung 9
2.1 Geschichtlicher Hintergrund und Problematik des Burnout-Begriffes 9
2.2 Burnout-Symptomatik - Zusammenstellung und Kategorisierung der Einzelsymptome ... 15
2.3 Definitionsvorschläge - Differenzen und Übereinstimmungen der Burnout-Konzepte 21
2.3.1 Offene Fragen bzw. Widersprüche zwischen verschiedenen Burnout-Definitionen 25
2.3.2 Konsenz bzw. Übereinstimmungen der verschiedenen Burnout-Definitionen 27
2.4 Abgrenzung zu verwandten Konstrukten 30
3 Wie entsteht Burnout? - Erklärungsansätze, Bedingungen und Modelle 37
3.1 Burnout-relevante Modelle zum Stress, zur Arbeitszufriedenheit und zur Beanspruchung ..37
3.2 Burnout-Modelle 43
3.3 Zusammenfassung der Burnout-Modelle in drei grundlegende Erklärungsansätze
unter Zuordnung potentieller Entstehungsbedingungen 53
3.4 Fazit 57
4 Zur speziellen Belastungs-Beanspruchungs-Situation im Lehrerberuf 61
4.1 Arbeitsmerkmale und Erwartungen als potentielle Belastungsmomente von Lehrern 61
4.2 Empirische Studien zur Belastung und Beanspruchung von Lehrern 65
4.3 Zusammenfassung 87
5 Empirische Befunde zum Burnout im Lehrerberuf
& Ableitungen für die eigene Untersuchung 89
5.1 Vorstellung aktueller empirischer Burnout-Studien und ihrer wesentlichen Ergebnisse ...89
5.1.1 Kurzbeschreibung ausgewählter Studien zum Lehrer-Burnout -
Befunde zur Auftretenshäufigkeit und anderer spezifischer Fragestellungen 89
5.1.2 Befunde über Zusammenhänge zwischen Burnout und verschiedenen Merkmalen ....99
5.2 Konsequenzen aus der Forschungslage 104
5.2.1 Zusammenfassendes Fazit 104
5.2.2 Resultierende Überlegungen & Hypothesen für die nachfolgende Untersuchung 106

II. EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG - METHODE

6 Intention und Fragestellungen der empirischen Untersuchung 119
6.1 Allgemeine Intention 119
6.2 Spezifische Fragestellungen 121
7 Durchführung der Untersuchung 123
7.1 Gewinnung der Stichprobe 123
7.2 Durchführung der Befragung 125
8 Beschreibung der Stichprobe 127
8.1 Rücklaufund Bundesländerverteilung 127
8.2 Verteilung von Geschlecht, Alter und Stellenart - Repräsentativität der Stichprobe 128
8.3 Verteilung weiterer demographischer bzw. berufsbiographischer Variablen 133
9 Operationalisierungen 139
9.1 Das Arbeitsmodell der Variablenzusammenhänge 139
9.2 Zur Konzeption der Erhebungsinstrumente 144
9.3 Die einbezogenen Variablen und Erhebungsinstrumente - eine Übersicht 145
9.4 Das Erhebungsinstrument der abhängigen Variablen 148
9.4.1 Erfassung von Burnout als zentraler Beanspruchungskomponente -
Beschreibung des Maslach Burnout Inventory, deutsche Version nach Barth (MBI-D) 148
9.4.2 Analyse des MBI-D 151
9.4.2.1 Trennschärfen der einzelnen Items und Reliabilitäten derSubskalen 151
9.4.2.2 Faktorenstruktur des MBI-D 153
9.4.2.3 Korrelationen zwischen den Subskalen 156
9.4.2.4 Resüme 157
9.4.3 Verschiedene Burnout-Maße und Klassifizierungsverfahren im Überblick 159

III. ERGEBNISSE & INTERPRETATION

10 Burnout - Verteilung und Ausprägung 161
10.1 Verteilung der Antworten auf Item-Ebene 162
10.2 Burnout-Gesamtwert 165
10.3 Summenscores der drei Subskalen 168
10.4 Einteilung in Burnout-Phasen 176
10.5 Vergleich des Burnout-Gesamtwertes mit den Burnout-Phasen 181
10.6 Exkurs - Vorschlag zweier alternativer Einteilungskriterien zur Dichotomisierung der
Subskalenscores bei der Phasen-Einteilung 184
10.7 Zusammenfassung und Fazit 186
10.7.1 Zusammenfassung der Ergebnisse unter Bezugnahme auf Vergleichsstudien .... 186
10.7.2 Fazit aus dem Vergleich der verschiedenen Burnout-Maße 187
11 Ausprägung verschiedener Burnout-Maße im Bundesländer-Vergleich 191
11.1 Burnout-Gesamtwert 193
11.2 Summenscores der drei Subskalen 196
11.3 Einteilung in Burnout-Phasen 203
11.4 Zusammenfassung 207
12 Zusammenhänge zwischen objektiven Personenmerkmalen und Burnout 211
12.1 Biographische Personenmerkmale 212
12.2 Berufsbezogene Personenmerkmale 222
12.3 Zusammenfassung 232
13 Zusammenhänge zwischen differentialpsychologischen Individuen
merkmalen & Verhaltensweisen und Burnout 235
13.1 Berufsbezogene Einstellungen 236
13.1.1 Schul- und Erziehungseinstellungen 236
13.1.2 Rollenziele 239
13.1.3 Wichtigkeit des Lebensbereichs Beruf/Arbeit 241
13.2 Persönlichkeitsmerkmale 242
13.2.1 Verhaltenstyp A/B 242
13.2.2 Grundstimmung/Interpretationstendenz 244
13.2.3 Unsicherheit/ Angst in sozialen Situationen 246
13.3 Subjektive Deutungsprozesse 249
13.3.1 Wahrgenommene Eignung/ berufsbezogenes Selbstbewußtsein 249
13.3.2 Kontrollüberzeugung 250
13.4 Bewältigungsverhalten 254
13.4.1 Slress-Verarbeitungsstrategien in Allgemeinsituationen 254
13.4.2 Coping im Schulalltag 263
13.5 Zusammenfassung 269
14 Zusammenhänge zwischen situativen
Arbeits- & Organisationsbedingungen und Burnout 273
14.1 Einschätzung situativer Bedingungen der Arbeit & Organisation 273
14.1.1 Problembereiche im Schulalltag 273
14.1.2 Kommunikationsstrukturen innerhalb des Kollegiums 275
14.1.3 Kommunikationsstrukturen zwischen Lehrern und Schülern 277
14.1.4 Schulklima 280
14.1.5 Soziale Unterstützung 281
14.2 Objektive Tätigkeits- und Organisationsmerkmale 284
14.2.1 Organisationsgröße 284
14.2.2 Standort der Schule 286
14.2.3 Führungsstil der Schulleitung 286
14.3 Zusammenfassung 288
15 Zusammenhänge zwischen verschiedenen Dimensionen der
Beanspruchung und Burnout 291
15.1 Zufriedenheit 291
15.2 Angst 296
15.3 Belastungserleben 299
15.4 Krankheitsbedingte Fehltage 303
15.5 Psychosomatische Beschwerden 304
15.6 Zusammenfassung 307
16 Vorhersage der einzelnen Burnout-Maße 309
16.1 Erklärungen zur Vorgehensweise und Variablenauswahl 309
16.2 Ergebnisse der multiplen Regressionsanalysen unter Bezugnahme auf Vergleichsstudien 314
16.2.1 Ergebnis für die BO-Dimension Emotionale Erschöpfung 314
16.2.2 Ergebnis für die BO-Dimension Depersonalisierung 316
16.2.3 Ergebnis für die BO-Dimension (Reduzierte) Persönliche Leistungsfähigkeit ... 318
16.2.4 Ergebnis für den Burnout-Gesamtwert 320
16.2.5 Ergebnis für die Burnout-Phasen 322
16.3 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen 324
17 Kontrastgruppen-Vergleich zwischen ausgebrannten und nicht ausgebrannten
Lehrkräften unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Unterschiede 327
17.1 Erklärungen zur Vorgehensweise - Begründung und Zielsetzung des Verfahrens 327
17.2 Ergebnisse der Diskriminanzanalysen 330
17.2.1 Emotional erschöpfte versus nicht erschöpfte Lehrkräfte 330
17.2.2 Depersonalisierende versus nicht depersonalisierende Lehrkräfte 333
17.2.3 Subjektiv leistungsfähige versus eingeschränkt leistungsfähige Lehrkräfte 336
17.2.4 Ausgebrannte versus nicht ausgebrannte Lehrkräfte (Burnout-Gesamtwert) 339
17.2.5 Ausgebrannte versus nicht ausgebrannte Lehrkräfte (Burnout-Phasen) 343
17.3 Zusammenfassung, Interpretation und Schlussfolgerungen 347
18 Überprüfung eines Zusammenhangsmodells zur Erklärung von Burnout 353
18.1 Vorüberlegungen und Erläuterungen 353
18.2 Zum Ergebnis der Pfadanalyse sowie Interpretation der gefundenen Beziehungen 357
18.3 Schlussfolgerungen 371
19 Ansätze zur Prävention und Intervention von Burnout 379
19.1 Allgemeine Vorbemerkungen zur Prävention und Intervention von Lehrer-Burnout
aus der Sicht von Anbietern personenbezogener Maßnahmen 380
19.2 Maßnahmen zur Belastungsreduzierung im Urteil von Lehrern 19.2.1 Beurteilung von arbeits- und organisationsbezogenen Maßnahmen
zur Belastungsreduzierung 383
19.2.2 Formulierung eigener Vorschläge zur Reduzierung der Belastung 386
19.3 Ableitungen für Maßnahmen zur Prävention und Intervention von Burnout
unter Bezugnahme auf veröffentlichte Trainingskonzepte 388
19.3.1 Personenbezogene Ansätze 389
19.3.2 Arbeits- und organisationsbezogene Ansätze 393
19.4 Zusammenfassender Überblick der Präventions-und Interventionsmaßnahmen 397

IV. RESUME

20 Diskussion - Konsequenzen - Ausblick 401
20.1 Diskussion wesentlicher Ergebnisse 401
20.2 Konsequenzen und Hinweise für Präventions- und Interventionsansätze 417
20.3 Ausblick und Empfehlungen für weiteren Forschungsbedarf 421
21 Zusammenfassung 423
22 Literaturverzeichnis 427

V. ANHANG

A Fragebogenheft
B Ergänzende Tabellen

Zur Autorin