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Christlich-theologischer Pazifismus im 20. Jahrhundert
Christlich-theologischer Pazifismus im 20. Jahrhundert




Marco Hofheinz, Frederike van Oorschot (Hrsg.)

Aschendorff , Nomos Verlagsgesellschaft
EAN: 9783402116999 (ISBN: 3-402-11699-5)
295 Seiten, hardcover, 17 x 24cm, August, 2016

EUR 49,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Band nimmt die Protagonist/innen eines "christlichen Pazifismus" im 20. Jahrhundert in den Blick und unterzieht ihre Konzeptionen einer kritischen Würdigung. Die Konzeptionen der Autorinnen und Autoren werden in ihrer Einbettung in das praktische Zeugnis ihrer Biographie dargestellt. In einzelnen Porträts wird das Profil der konzeptionellen Theoriebildung im Zusammenhang der jeweiligen Vita ermittelt. Es geht darum, die wechselseitige Bezogenheit von Leben und Denken, Theologie und Biographie transparent zu machen. Das Phänomen "christlich-theologischer Pazifismus im 20. Jahrhundert" ist durch ein hohes Maß an Heterogenität gekennzeichnet. Das Spektrum reicht von Leo N. Tolstoi, Martin Rade, Leonhard Ragaz, Eberhard Arnold, Friedrich Siegmund-Schultze, Dorothy Day Martin Luther King, Karl Barth, Otto A. Piper, Dietrich Bonhoeffer, Helmut Gollwitzer und John Howard Yoder bis hin zu Dorothee Sölle. Das Bemühen, die Ächtung des Krieges christlich-theologisch zu begründen, eint die verschiedenen Positionen. Hinsichtlich der Frage, wie diese Ächtung institutionell zu verwirklichen ist, gehen die Meinungen weit auseinander. Der Band dokumentiert eine im Sommersemester 2015 an der Leibniz Universität in Hannover abgehaltene Ringvorlesung.

Prof. Dr. Marco Hofheinz lehrt nach Promotion (2007) und Habilitation (2010) an der Universität Bern und seit 2012 als Professor für Systematische Theologie (Schwerpunkt Ethik) am Institut für Theologie und Religionswissenschaft an der Leibniz Universität Hannover.

Dr. Frederike van Oorschot wurde 2013 mit einer Arbeit zur Öffentlichen Theologie an der Universität Heidelberg promoviert. Sie arbeitet am Institut für Theologie und Religionswissenschaften der Leibniz Universität Hannover mit den Schwerpunkten Fundamentaltheologie, Politische Ethik und Ökumene.
Rezension
Dieser Sammelband geht zurück auf eine Ringvorlesung an der Leibniz Universität Hannover im Sommersemester 2015. Kirche und Theologie waren im Jahrhundert der Weltkriege besonders herausgefordert und es verwundert nicht, dass sich auch im Raum von Theologie und Kirche und nicht nur in der bürgerlichen Friedensbewegung pazifistische Positionen ausprägten, die hier in der Reihe "Studien zur Friedensethik" als Band 56 vorgestellt werden: Der Band nimmt die Protagonist/innen eines "christlichen Pazifismus" im 20. Jahrhundert in den Blick und unterzieht ihre Konzeptionen einer kritischen Würdigung. Das Bemühen, die Ächtung des Krieges christlich-theologisch zu begründen, eint die verschiedenen und z.T. sehr heterogenen Positionen. Das herausgebende Institut für Theologie und Frieden hat die Aufgabe, die ethischen Grundlagen menschlicher Friedensordnung zu erforschen und in den aktuellen friedenspolitischen Diskurs hineinzutragen.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Studien zur Friedensethik / Studies an Peace Ethics
Das Institutfür Theologie und Frieden hat die Aufgabe, die ethischen Grundlagen menschlicher Friedensordnung zu erforschen und in den aktuellen friedenspolitischen Diskurs hineinzutragen. Mit den „Studien zur Friedensethik" wird eine friedensethische Vertiefung der außen- und sicherheitspolitischen Debatte angestrebt. Dabei geht es letztlich um die Frage: Durch welche Politik wird den heute von Gewalt, Armut und Unfreiheit bedrohten Menschen am besten geholfen und zugleich der Errichtung einer zukünftigen friedlichen internationalen Ordnung gedient, in der Sicherheit, Wahrung der Gerechtigkeit und Achtung der Menschenrechte für alle gewährleistet werden?
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

Einleitung. Christlich-theologischer Pazifismus im 20. Jahrhundert 9
Marco Hofheinz

Lev Nikolaevic Tolstoj (1828-1910) 19
Christian Münch

Leonhard Ragaz (1868-1945) 47
Christian Münch

„Franziskus in Kniebundhosen". Der christliche Pazifismus Eberhard Arnolds als Tatzeugnis gemeinsamen Lebens (1883-1935) 69
Marco Hofheinz

Vielfältiger Netzwerker des Friedens. Friedrich Siegmund-Schultze und die Überwindung des Hasses (1885-1965) 95
Thomas Nauerth

Christlicher Pazifismus. Zum Beispiel Karl Barth (1886-1968) 113
Wolfgang Lienemann

„Krieg ist unter allen Umständen Sünde”. Der pazifistische Einspruch in Theologie und Biographie des lutherischen „Neurealisten" Otto A. Piper (1891-1981) 141
Marco Hofheinz und Frederike van Oorschot

Dorothy Day. Eine Journalistin predigt Frieden (1897-1980) 169
Angelika Sirch

Dietrich Bonhoeffer. Frieden schaffen im Einsatz für Gerechtigkeit und Wahrheit (1906-1945) 193
Johannes von Lüpke

Helmut Gollwitzers Friedensethik und ihre Aktualität (1908-1993) 213
Andreas Pangritz

Die „Politik Jesu". John Howard Yoders christologisch begründeter Pazifismus und seine friedenskirchlichen Implikationen (1927-1997) 231
Fernando Enns

Das „Große Welthaus". Martin Luther Kings Bedeutung für die Friedensdiskussion (1929-1968) 253
Michael Haspel

Dorothee Sölle. Das Nein zu einer Welt der Gewalt (1929-2003) 277
Renate Wind

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