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Frieden und Macht Beiträge zu einer lutherischen Ethik des Politischen
Frieden und Macht
Beiträge zu einer lutherischen Ethik des Politischen




Volker Stümke

Evangelische Verlagsanstalt
EAN: 9783374072873 (ISBN: 3-374-07287-9)
244 Seiten, hardcover, 16 x 24cm, November, 2022

EUR 34,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In diesem Aufsatzband werden Grundfragen der Politischen Ethik aus der Perspektive lutherischer Theologie und mit dem Fokus auf aktuelle Herausforderungen einer Friedensethik aufgeworfen und beantwortet. Sowohl die Zweiregimentenlehre als auch Luthers Berufsverständnis und sein Konzept der Kooperation erweisen sich dabei als hilfreiche Impulse für ein gegenwärtiges Verständnis von Frieden und Macht.

Volker Stümke, Jahrgang 1960, studierte Evangelische Theologie und Philosophie in Hamburg, Tübingen und München. Er ist seit 1998 Dozent für Evangelische Sozialethik an der Führungsakademie der Bundeswehr Hamburg, Von 2008 bis 2017 war er Professor für Systematische Theologie an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal-Bethel, seit 2018 ist er apl. Professor für Systematische Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Rostock.
Rezension
Dieser Aufsatzband fokussiert ethisch auf Fragen aus dem Themenfeld der politischen Ethik und analysiert diese Fragen in lutherischer Perspektive. Im ersten Teil werden Luthers Impulse für eine gegenwärtige Friedensethik dargelegt; Luthers Gedanken werden dazu kritisch kommentiert. Es folgen Aufsätze zum Themenfeld der Anthropologie, weil sich hier ethische und dogmatische Argumente besonders häufig und intensiv treffen. Schließlich werden im dritten Teil weitere Themenfelder der Ethik aus lutherischem Blickwinkel erschlossen. Ethik ist die Lehre von den guten Werken. Für Martin Luther waren gute Werke negativ konnotiert, sofern sie den Menschen auf einen Irrweg führen und ihn damit das Heil verfehlen lassen. Durch die Rechtfertigungslehre werden die Ethik und ihr Thema an einen untergeordneten Platz verwiesen: Erst der Glaube, dann die Werke. Eine lutherische Ethik ist damit vor mehrere Herausforderungen gestellt: Sie muss erstens die Frage nach den guten Werken grund sätzlich ausdehnen und auf das rechte Gottesverhältnis zu sprechen kommen, um so der Rangfolge (erst Glaube, dann gute Werke) zu entsprechen. Und sie muss zweitens immer die Gleichheit aller wahrhaft guten Werke (vor Gott) angesichts ihres Ursprungs im Glauben berücksichtigen.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Lutherische Theologie im Gespräch (LThG)
Herausgegeben von
Michael Basse, Christian Neddens und Johannes von Lüpke
Band 4
Inhaltsverzeichnis
Erster Teil
Lutherische Friedensethik

1. Und es gibt sie doch: Lutherische Friedensethik 11
2. Krieg und Frieden bei Martin Luther – Ein Überblick 31
2.1 Das Begriffsfeld 31
2.2 Luther über Krieg und Frieden 35
2.2.1 Luthers Schriften in ihrem historischen Kontext 35
2.2.2 Luthers Konzeption einer Friedensethik 40
2.3 Zusammenfassung 46
3. Friedensmahner – Fürstenknecht
Luther zu den Kriegen und Kriegsgefahren seiner Zeit 47

Zweiter Teil
Problemhorizonte der Anthropologie

4. Anthropologie der Gewalt 63
4.1 Merkmale von Gewalt – eine erste Übersicht 63
4.2 Eine notwendige Ausweitung des Gewaltbegriffs 69
4.3 Die Ambivalenz der Gewalt 72
4.4 Die Zwischenstellung des Menschen 75
5. Der Umgang mit Macht und Machtlosigkeit 79
5.1 Was ist Macht? – Eine Beschreibung 80
5.2 Der Umgang mit Macht 89
5.3 Der Umgang mit Machtlosigkeit 95
5.4 Die Ohnmacht als Grenzerfahrung 98
6. Wege zur Überwindung des Bösen 105
6.1 Selbstrelativierungen des christlichen Glaubens 109
6.2 Versöhnung als friedensethischer Impuls 117

Dritter Teil
Themenfelder lutherischer Ethik

7. Grundzüge lutherischer Schöpfungsethik 129
7.1 Gott, der Schöpfer 132
7.2 Der Ansatz einer lutherischen Schöpfungsethik 139
7.2.1 Personalethische Impulse einer lutherischen Schöpfungsethik 140
7.2.2 Sozialethische Impulse einer lutherischen Schöpfungsethik 149
7.3 Konkrete Herausforderungen an eine lutherische Schöpfungsethik 155
7.3.1 Der Anthropozentrismus als personalethische Herausforderung einer lutherischen
Schöpfungsethik 159
7.3.2 Der Klimawandel als sozialethische Herausforderung einer lutherischen Schöpfungsethik 166
8. Frieden, Recht, Ordnung – Luthers Impulse für ein gegenwärtiges Staatsverständnis 175
8.1 Das weltliche Regiment und seine Funktionen 180
8.1.1 Die direkte Einsetzung der Obrigkeit 182
8.1.2 Das staatliche Gewaltmonopol und der Rechtsstaat 185
8.1.3 Frieden als Ziel der Politik 187
8.2 Die Grenzen der Obrigkeit 190
8.2.1 Kein Selbstzweck 190
8.2.2 Kein totaler Staat 191
8.2.3 Kein absoluter Staat 194
8.3 Die Mitwirkungspflicht in den Berufen und Ständen 197
8.3.1 Luthers Berufsverständnis 197
8.3.2 Das Gemeinwohl 199
9. Zwischen Bonn und Barmen 201
9.1 Die Kirche als Unterstützerin des freiheitlichen säkularisierten Staates 202
9.2 Wie kann die Kirche diese Unterstützung erbringen? 204
10. Wer stößt die Gewaltigen vom Thron? 211
11. Beten als gutes Werk? 227

Erstveröffentlichungen 241
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