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Barocke Raumphantasien
Gebaute Wirklichkeit und konstruierter Schein
Werner Müller
Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG
EAN: 9783935590815 (ISBN: 3-935590-81-4)
272 Seiten, hardcover, 22 x 31cm, 2004, 382 Abbildungen
EUR 49,80 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Barocke Raumphantasien umfassten Gebautes und Ungebautes, gestaltete Wirklichkeit und konstruierten Schein. Um wirkliche Räume zu gestalten, galt es, geometrische Körper zu vereinen und die so entstehenden Raumgrenzen mit Hilfe der Säulenordnung zu gliedern. Diese Gliederung hatte nicht nur ornamentalen Charakter, sondern diente auch der Veranschaulichung von Raumbeziehungen. Deren ästhetische Wirkung erschließt sich dem Betrachter allerdings erst im gedanklichen Nachvollzug. Entsprechendes gilt im Hinblick auf die Komposition durchschreitbarer Räume zur Erzeugung von Raumbildfolgen.
Konstruktion des architektonischen Scheins gelang mit Hilfe der Perspektive. Bei der Anwendung perspektivischer Regeln ging es aber nicht allein um Augentäuschung. Die Absicht reichte vom Regulativ zur Wahrung der harmonischen Verhältnisse in der Nahsicht eines Bauwerkes bis zur grundsätzlichen Infragestellung von Wirklichkeit. Somit entstand bereits im Laufe des Barock auf eine der damaligen Zeit gemäße Weise das, was wir heute im Hinblick auf die elektronischen Medien als Realitätsproblem diskutieren.
Rezension
Wer Kunst und Architektur verstehen will, insbesondere die des Barock, wird früher oder später dem Illusionismus begegnen, ob als Deckenmalerei (z.B. S. Ignazio in Rom) oder als täuschende Perspektivkonstruktionen (z.B. der Petersplatz in Rom). Notwendig dazu ist allerdings das Erkennen der Perspektive, wie es im Renaissancezeitalter geschieht. Dieser Band setzt sich umfassend, tiefgründig und mit zahlreichen den Text unterstreichenden Skizzen und Beispielen mit dem Phänomen barocker Raumphantasien auseinander, mit ihrer gebauten Wirklichkeit und ihrem konstruierten Schein (Untertitel). Wer sich im Kunstunterricht mit Perspektivkonstruktionen befasst, sollte diesen Titel wahrgenommen haben.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das Buch „Barocke Raumphantasien“ befasst sich mit der gebauten und ungebauten Wirklichkeit bzw. mit dem konstruierten Schein. Um wirkliche Räume zu gestalten, galt es, geometrische Körper zu vereinen und die so entstehenden Raumgrenzen mit Hilfe der Säulenordnung zu gliedern. Diese Gliederung hatte nicht nur ornamentalen Charakter, sie diente auch der Veranschaulichung von Raumbeziehungen. Deren ästhetische Wirkung erschließt sich dem Betrachter allerdings erst im gedanklichen Nachvollzug. Entsprechendes gilt im Hinblick auf die Komposition durchschreitbarer Räume zur Erzeugung von Raumbildfolgen. Konstruktion des architektonischen Scheins gelang mit Hilfe der Perspektive. Bei der Anwendung perspektivischer Regeln ging es aber nicht allein um Augentäuschung. Die Absicht reichte vom Regulativ zur Wahrung der harmonischen Verhältnisse in der Nahsicht eines Bauwerkes bis zur grundsätzlichen Infragestellung von Wirklichkeit. Somit entstand bereits im Laufe des Barock auf eine der damaligen Zeit gemäße Weise das, was wir heute im Hinblick auf die elektronischen Medien als Realitätsproblem diskutieren.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 6
1 Raumerfindung und Rauminterpretation 7
2 Raumbildfolgen und Raumerlebnis 24
3 Vedutenproblematik 43
4 Piranesi als Ziel der Geschichte 63
5 Vom Sein und Schein des Gebauten 89
6 Täuschungstechniken im Dienste proportionaler Schönheit 107
7 Perspektivkonstruktion 119
8 Scheinarchitektur der Deckenfresken 133
9 Scheinarchitektur der Kulissenbühne 149
10 Anamorphosen 166
11 Stereotomie 186
12 Architektonische Ironie 208
13 Architektur als Capriccio 218
14 Die Perspektive und das Sehen 245
Anmerkungen 256
Abbbildungsnachweis 272
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