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Balladen Didaktische Grundlagen und Unterrichtspraxis 2., überarbeitete und erweiterte Auflage 2023
Balladen
Didaktische Grundlagen und Unterrichtspraxis


2., überarbeitete und erweiterte Auflage 2023

Juliane Dube, Carolin Fuehrer

Narr , UTB
EAN: 9783825261061 (ISBN: 3-8252-6106-9)
356 Seiten, paperback, 15 x 22cm, September, 2023, 19 Abb.

EUR 27,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Ballade ist als klassischer Unterrichtsgegenstand fester Bestandteil des Literaturunterrichts. Dieser Band hilft dabei, ihr Potential für die Initiierung literarischer Lernprozesse neu zu entdecken, indem er sowohl kanonische als auch jüngere Balladen im Konzept eines themenorientierten und mediensensiblen Unterrichts präsentiert. Er umfasst fachwissenschaftliche und fachdidaktische Grundlagen sowie konkrete praktische Unterrichtsvorschläge. Damit gibt er Lehramtsstudierenden, Referendar:innen und Lehrenden des Faches Deutsch Einblick in aktuelle fachliche Diskussionen um die Ballade und deren Vermittlung.

Über utb+ werden darüber hinaus Materialien zu den im Band präsentierten Unterrichtsangeboten bereitgestellt.

Dr. Juliane Dube ist wiss. Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Literatur- und Lesedidaktik an der Bergischen Universität Wuppertal. Neben ihrer Arbeit als Lehrerin lehrte und forschte sie in der Vergangenheit als Vertretungsprofessorin an der Universität Duisburg-Essen sowie als wissenschaftliche Koordinatorin eines Forschungs- und Nachwuchskollegs an der TU Dortmund.

Prof. Dr. Carolin Führer lehrt und forscht im Fachbereich Deutsche Philologie/Didaktik der deutschen Literatur an der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Rezension
In bereits 2., überarbeiteter und erweiterter Auflage 2023 nach dem Erscheinen 2020 liegt dieses Buch zu Balladen vor. Neu enthalten ist Kap. 5.4.2 (Maria Janitschek). Wer hat nicht zumindest die Anfangszeilen einer Ballade im Ohr wie wie "Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?", "Sah ein Knab ein Röslein stehn" oder "Wer wagt es, Rittersmann oder Knapp"? Die Ballade gehört zu den klassischen Literaturgattungen im Deutschunterricht. Bekannte Balladen sind unter anderem Goethes Zauberlehrling, Erlkönig und Der Totentanz, Schillers Bürgschaft und Der Handschuh; außerdem Clemens Brentano (Lore Lay), Ludwig Uhland (Des Sängers Fluch, Schwäbische Kunde), Annette von Droste-Hülshoff (Der Knabe im Moor, Der Schlosself), Conrad Ferdinand Meyer (Die Füße im Feuer), Theodor Fontane (Die Brück’ am Tay, John Maynard) etc. Das Wort Ballade aus dem südfranzösisch Okzitanischenmeint in der mittelalterlichen Trobadordichtung ein Tanzlied. In der deutschsprachigen Literatur wird seit dem 18. Jahrhundert ein mehrstrophiges, erzählendes Gedicht als Ballade bezeichnet. Es gibt keine Thematik, die spezifisch „balladisch“ ist; sie vereint Merkmale der Gattungen Dramatik, Epik und Lyrik, man unterscheidet Kunstballade und Volksballade. In ihrer Mischung aus erzählerischen, lyrischen und dramatischen Elementen sprechen Balladen Schüler allen Alters an und sind deshalb aus dem Unterricht der Sekundarstufe I nicht wegzudenken. - Dieses Buch bietet sowohl fachwissenschaftliche wie fachdidaktische Grundlagen zur unterrichtlichen Behandlung von Balladen. Sowohl kanonische als auch jüngere Balladen werden im Konzept eines themenorientierten und mediensensiblen Unterrichts präsentiert. Den Schwerpunkt bilden balladendidaktische Grundlagen und praktische Unterrichtsvorschläge.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Stimmen zum Buch:

„Es ist dem Buch also zu wünschen, dass seine Vorschläge im Unterricht häufig angenommen und umgesetzt werden.“ (Zeitschrift für Germanistik 1/2022)

„Für Dozenten ohne Praxiserfahrung oder Lehramtsstudierende, die wenig bis keine Ahnung von der Umsetzung von Unterrichtskonzepten mit Balladen haben, ist diese Lektüre sicherlich gewinnbringend. Auch könnte man gut ein Seminar zu Balladen mit diesem Lehrwerk als Basislektüre aufbauen. Für Referendarinnen und Referendare, die sich intensiver mit Balladen auseinandersetzen wollen, erweist sich das Buch gerade mit Blick auf die theoretische Vorkonzeption von Lehrproben bzw. in Bezug auf das Verfassen einer möglichen zweiten Zulassungsarbeit als sinnvoll.“
Rubrik Fachliteratur zur KJL des wiss. Portals KinderundJugendmedien.de / 16.03.21
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung: Balladen im Deutschunterricht 9

2 Fachwissenschaftliche Grundlagen 19

2.1 Begriff der Ballade und gattungsbezogene Definitionsschwierigkeiten 19
2.2 Geschichte der Ballade 29

3 Didaktische Entwicklungen und Theorie(n) 47

3.1 Didaktische Inszenierungen im Wandel 47
3.2 Zum Stand der aktuellen fachdidaktischen Diskussion 52

4 Balladendidaktische Grundlagen 65

4.1 Balladen auswählen 65

Lesen – mit Texten und Medien umgehen 71
4.2 Sich über Balladen austauschen 73
4.3 Balladen analysieren und interpretieren 79
4.4 Balladen werten 84
4.5 Balladentexte in Bild und Ton 88
4.6 Balladen in neuen medialen Formaten 94

Schreiben 101
4.7 Referierendes und argumentatives Schreiben zu Balladen 103
4.8 Operatives Schreiben zu Balladen 108
4.9 Textproduktives Schreiben zu Balladen 113

Sprechen und Zuhören 117
4.10 Balladen vorlesen und vortragen 119
4.11 Balladen auswendig lernen 124

Sprache und Sprachgebrauch untersuchen 127
4.12 Balladen übersetzen 129
4.13 Sprache in Balladen reflektieren 133

5 Themenorientierte Unterrichtsvorschläge 141

5.1 Freundschaft und Liebe 141
5.1.1 Freundschaft hat viele Gesichter – „Die Freunde“ von Wilhelm Busch 141
5.1.2 Vom Abhandenkommen der Liebe – „Sachliche Romanze“ von Erich Kästner 148
5.1.3 Geschwisterneid, ein tödliches Motiv: „Die zwei Schwestern 155
5.1.4 Grenzenloser Liebesbeweis – „Der Handschuh“ von Friedrich Schiller 163
5.1.5 Bedingungslose Freundschaft über den Tod hinaus – „Die Bürgschaft“ von Friedrich Schiller 173

5.2 Unheimliches und Geisterhaftes 184
5.2.1 Die Semantik und Ästhetik des Bösen in der Literatur – „Gespenster“ von Alexander
S. Puschkin 184
5.2.2 Selbstüberschätzung als Entwicklungsmoment – „Der Zauberlehrling“ von Johann Wolfgang von Goethe 192
5.2.3 Von Leben und Tod – „Der Erlkönig“ von Johann Wolfgang von Goethe 203
5.2.4 „O, schaurig“ – „Der Knabe im Moor“ von Annette von Droste-Hülshoff 208
5.2.5 Poetische Wirkkraft rational kalkulierter Dichtung – „Der Rabe“ von Edgar Allan Poe 216
5.2.6 Vergänglichkeit als Bestandteil des Lebens – „Toten-Tanz“ von Johann Wolfgang von Goethe, Rainer Maria Rilke und „Berliner Totentanz 1 + 2“ von Thomas Kling 226

5.3 Schicksal, Selbstbestimmung und Bewährung 238
5.3.1 Gewagte Sprünge in luftiger Höhe – „Die Ballade vom Seiltänzer Felix Fliegenbeil“ von Michael Ende 238
5.3.2 Ökologische Nachhaltigkeit – „Holger, die Waldfee“ von Lars Ruppel 245
5.3.3 Zivilcourage auf hoher See – „Nis Randers“ von Otto Ernst 254
5.3.4 Die übernatürliche Macht der Poesie – „Die Kraniche des Ibykus“ von Friedrich Schiller 263

5.4 Geschichte, Gesellschafts- und Sozialkritik 274
5.4.1 Dominium terrae – „Der kleine Vogelfänger“ von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 274
5.4.2 Wenn Frauen töten - "Ein modernes Weib" von Maria Janitschek 283
5.4.3 (Ohn-)macht gegenüber der Natur – „Die Brück’ am Tay“ von Theodor Fontane 290
5.4.4 Gewalt und Religion – „Die Füße im Feuer“ von Conrad Ferdinand Meyer 302
5.4.5 Nationalsozialismus und Folgen – „Und es war ein Tag“ von Nora Gomringer 310
5.4.6 Gedankenfreiheit bis zum Tod – „Der Flüchtling“ von Fritz von Unruh 318

Rechtsnachweise 329
Literaturverzeichnis 331