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Auf dem Weg zur digitalen Gesellschaft Über die tiefgreifende Mediatisierung der sozialen Welt
Auf dem Weg zur digitalen Gesellschaft
Über die tiefgreifende Mediatisierung der sozialen Welt




Andreas Hepp

Herbert von Halem Verlag
EAN: 9783869625997 (ISBN: 3-86962-599-6)
352 Seiten, paperback, 14 x 21cm, 2021, 8 Abb., 3 Tab.

EUR 29,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wir sind auf dem Weg zur digitalen Gesellschaft, aber wir sind noch lange nicht angekommen. Andreas Hepp beleuchtet in seinem Buch die tiefgreifende Mediatisierung der Gesellschaft. Er fokussiert den Umgang mit digitalen Medien, ihre Infrastrukturen und die automatisierte Verarbeitung der Daten, die wir alle online hinterlassen. Hepp diskutiert die Rolle der Industrie, des Staates und der Pioniergemeinschaften dabei und fragt danach, warum digitale Medien als Plattformen und kommunikative Roboter immer „prozesshafter“ werden. Was bedeuten diese Veränderungen für Organisationen, Gemeinschaften und Individuen? Und wie sollten wir einen solchen Wandel gestalten, um zu der digitalen Gesellschaft zu gelangen, die wir uns auch wünschen?

Andreas Hepp legt mit diesem Buch eine umfassende, auf empirischer Forschung basierende Analyse des mit Medien und deren Digitalisierung zusammenhängenden Gesellschaftswandels vor. Dabei bleibt er aber nicht bei einer solchen Analyse stehen, sondern wirft auch die normative Frage auf, wie digitale Medien und Infrastrukturen einem „guten Leben“ dienen können.

Andreas Hepp (Jg. 1970) ist Professor am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) der Universität Bremen. Er war Gastwissenschaftler und Gastprofessor u.a. an der London School of Economics and Political Science, dem Goldsmiths, University of London, der Université Paris II Panthéon ASSAS und der Stanford University (USA). Forschungsschwerpunkte: Mediatisierung, Datafizierung, Mediennutzung und Medienaneignung.
Rezension
Wir befinden uns auf dem Weg in die digitale Gesellschaft; die Covid-Pandemie hat die Entwicklung abermals beflügelt. Digitalisierung meint dabei weit mehr als nur eine technische Revolution und Erneuerung. Die digitale Transformation durchdringt die gesamte Gesellschaft; Digitalisierung bedeutet ein langfristiges Wechselverhältnis von Technik und Gesellschaft. Die digitale Transformation rückt als übergreifende Veränderungsdynamik seit gut 10 Jahren mehr und mehr in den Fokus gesamtgesellschaftlicher Aufmerksamkeit. Mit diesem soziotechnischen Strukturwandel sind entsprechende Dynamiken verknüpft (u.a. Automatisierung, Globalisierung, Informatisierung). Befasst man sich näher mit dem Begriff ›digitale Gesellschaft‹, so stellt man fest, dass er seit nunmehr mindestens einem Jahrzehnt so etwas wie eine Chiffre zu sein scheint: eine Chiffre für eine Gesellschaft, in der digitale Medien und Infrastrukturen eine herausgehobene Rolle spielen. Eine digitale Gesellschaft beruht auf digitalen Medien und ihren Infrastrukturen. Es handelt sich dabei um eine viel-schichtige Refiguration der Gesellschaft, die gleichwohl nicht einfach nur auf die jüngsten digitalen Medien verweist, sondern im Zusammenhang der Transformation der Gesellschaft mit und durch Medien insgesamt zu sehen ist.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
VORWORT ZUR DEUTSCHEN AUSGABE 9

1. EINLEITUNG 17

1.1 Von der Mediatisierung zur tiefgreifenden Mediatisierung 20
1.2 Traditionen und Perspektiven 25
1.3 Die Kapitel dieses Buches 33

2. DAS ZUSTANDEKOMMEN DER TIEFGREIFENDEN MEDIATISIERUNG 39

2.1 Eine politische Ökonomie der digitalen Infrastrukturen 42
2.2 Die Rolle von Pioniergemeinschaften 56
2.3 Die quantitativen Trends der tiefgreifenden Mediatisierung 70

3. MEDIEN ALS PROZESS 87

3.1 Zur Frage der Medienlogiken 91
3.2 Medien als Prozesse denken 104
3.3 Die Mannigfaltigkeit der Medien 126

4. EIN FIGURATIONSANALYTISCHER ANSATZ 143

4.1 Figurationen, Kommunikation und Medien 146
4.2 Die (digitale) Gesellschaft in figurationsanalytischer Perspektive 151
4.3 Transformation als Refiguration 156

5. DIE REFIGURATION DER GESELLSCHAFT 163

5.1 Neue Relationalitäten von Figurationen 164
5.2 Die Transformation von bestehenden Figurationen 180
5.3 Das Entstehen neuer Figurationen 197

6. DAS INDIVIDUUM IN ZEITEN TIEFGREIFENDER MEDIATISIERUNG 208

6.1 Medienrepertoires und die Vielfalt von Figurationen 212
6.2 Die alltagsweltlichen Ambivalenzen von digitalen Daten 219
6.3 Die Neuausrichtung des Selbst 232

7. DIE DIGITALE GESELLSCHAFT UND DAS GUTE LEBEN 242

7.1 Ein tiefgreifender Generationswandel? 247
7.2 Neue Organisationsformen 257
7.3 Das Bedürfnis nach individueller Autonomie 266

LITERATUR 274
REGISTER 331