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Architekturführer Deutschland 2022
Architekturführer
Deutschland 2022




Yorck Foerster, Christina Graewe, Peter Cachola Schmal (Hrsg.)

Dom Publishers
EAN: 9783869227856 (ISBN: 3-86922-785-0)
224 Seiten, paperback, 14 x 25cm, November, 2021

EUR 28,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Architekturführer Deutschland 2022 bietet einen Rundblick auf 98 Gebäude, große wie kleine, prominent platzierte wie versteckt gelegene, auffallende wie bescheidene, auf Bauten und Ensembles in Metro­polregionen, Mittelstädten, kleinen Orten und ländlichen Gebieten. Sie alle wurden kürzlich realisiert und vom Deutschen Architekturmuseum in Kooperation mit externen Experten recherchiert.



Vorgestellt werden Wohngebäude, unter anderem mit konzeptionellen Ansätzen für sich ändernde Lebensweisen, Kulturbauten unterschiedlichen Maßstabs, Gestaltungen öffentlicher Räume ebenso wie innovative Verkehrsbauten und, trotz der Allgegenwart von Home Office, innovative Bürogebäude – die keineswegs nur in den großen Städten entstanden sind. Auch das zunehmende Engagement der Architekturbüros, grüner, ressourcenbewusster und klimaverträglicher zu bauen, ist an der Auswahl zu erkennen.
Rezension
Deutschland hat architektonisch wirklich eine Menge zu bieten! So oder ähnlich kann das Fazit nach der Lektüre des aktuellen Architekturführers 2022 ausfallen. Dort wird eine Auswahl von 98 Bauten vorgestellt, die zwischen Ende 2019 und März 2021 fertiggestellt wurden. Es handelt sich nicht nur um reine Neubauten, sondern auch um Instandsetzung- und Umbauarbeiten. Jedem Gebäude bzw. Bauensemble ist eine Doppelseite gewidmet, auf der neben genauen Geodaten, Abbildungen inkl. Grundriss und Lageplan in einem kurzen Text die Baugenese erläutert wird. Diese Texte sind hervorragend redigiert und geben einen guten Einblick in die Absichten der Auftraggeber.
Welche Bauten finden wir nun in diesem Architekturführer? Es sind neben sehr bekannten, im Licht der Öffentlichkeit stehenden Bauwerken wie dem Flughafen Berlin-Brandenburg BER oder dem Humboldt Forum Berlin auch Wohnhäuser, öffentliche Verwaltungsgebäude, ein tolles Flussfreibad in Göttingen/Bayern, umgebaute Kirchengebäude oder Logistikgebäude größerer Unternehmen. Alle Bauten eint, dass sie von einer Jury im Rahmen des DAM Preises für Architektur in Augenschein genommen wurden bzw. durch weitere Vorschläge in den Fokus des Herausgeberteams gelangt sind. Aus einer Liste mit 200 Gebäuden ist dann die Auswahl für dieses Buch entstanden, wobei auch eine Shortlist mit 22 Gebäuden ausgewiesen ist, die später im Deutschen Architektur Jahrbuch 2022 vorgestellt werden soll. Es ist eine gewisse geographische Konzentration auf den Berliner Raum spürbar, ein ganz breites Angebot ist in den südlichen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg vorhanden. Die Vorstellung erfolgt in den Oberkategorien Osten, Südosten, Südwesten und Nordwesten.
Wie lässt sich der Band in Schule und Unterricht einsetzen? Architektur spielt in den allgemeinbildenden Schulen vor allem in den Fächern Geographie und Kunsterziehung eine Rolle. An den vorgestellten Bauten lassen sich exemplarisch Schritte der Stadtentwicklung studieren bzw. Architektur als Kunstform erleben. Für die berufliche Orientierung der Kinder und Jugendlichen kann dies wesentliche Beiträge leisten. Als Projekt wäre auch ein Architekturführer des Stadtteils, in dem sich die jeweilige Schule befindet, dessen Beiträge ähnlich aufgebaut sind wie der vorliegende Band. So könnten Schülerinnen und Schüler ein Gespür dafür bekommen, welche Fotos sich gut einbinden lassen, wie Texte gestaltet sein müssen und welche Informationen von Nöten sind, um ein Gebäude als Gesamtheit zu porträtieren.
Der Architekturführer habe in der Vergangenheit, so das Vorwort auf S.8, zu Ausflügen eingeladen. Es ist sicher auch im Rahmen einer Klassenfahrt denkbar, bei entsprechendem Interesse einen Zwischenstopp an einem der vorgestellten Gebäude einzulegen. Und Anregungen für private Exkursionen (vielleicht noch im laufenden Sommer mit dem 9€-Ticket?) liefert der Band ohnehin zuhauf.

Johannes Groß, www.lehrerbibliothek.de