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Arbeit mit Eltern in den Hilfen zur Erziehung
Grundlagen, Handlungsformen, Herausforderungen und Weiterentwicklungsbedarfe
Kerima Kostka
Beltz Verlag
EAN: 9783779974611 (ISBN: 3-7799-7461-4)
504 Seiten, paperback, 15 x 23cm, März, 2023
EUR 58,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Dieser Band gibt einen systematischen Überblick über Arbeit mit Eltern in den gesamten Hilfen zur Erziehung; er bezieht dabei insbesondere Rahmungen und Spannungsfelder professionellen Handelns ein. Ausgehend von äußerst heterogenen Lebenslagen und Hilfezugängen von Familien sowie unterschiedlichen Begründungszusammenhängen und Zielen der Arbeit mit Eltern werden die vielfältigen Ansätze in und jenseits von ambulanten bis stationären Hilfeformen berücksichtigt. Zudem werden besondere Herausforderungen im Dreiecksverhältnis von Eltern, Kind und Staat, Gelingensfaktoren und Überlegungen zur Weiterentwicklung formuliert.
Kerima Kostka, Dr. phil., ist Professorin am Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Frankfurt University of Applied Sciences. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Hilfen zur Erziehung sowie die Interessen und Rechte von jungen Menschen.
Rezension
Dieser Band zur Pflegekinder- und Jugendhilfe soll einen Grundlagenbeitrag leisten, Arbeit mit Eltern in den Hilfen zur Erziehung in aller Vielschichtigkeit zu systematisieren: Wer sind überhaupt „die“ Eltern? Warum braucht es Arbeit mit Eltern? Welche Methoden, Settings, Ziele und Zielgruppen finden sich innerhalb und quer zu den Hilfeformen? Mit welchen Herausforderungen und Spannungsfeldern sind Fachkräfte konfrontiert? Welche Bedinungen für gutes Handeln liegen auf struktureller und individueller Ebene vor? Wo gibt es Weiterentwicklungsbedarfe? Arbeit mit Eltern ist zum „Thema mit Konjunktur“ geworden und damit zwar vielfältig bearbeitet; jedoch stellt sich das Feld dadurch auch unübersichtlich und überkomplex dar. Die Literatur zum Thema „Arbeit mit Eltern in den Hilfen zur Erziehung" weist eine unübersichtliche Vielfalt von möglichen Ansätzen, konzeptionellen Überlegungen, Zielen, Haltungen, Empirie wie auch an Definitionen und Begrifflichkeiten auf. Die große Fülle von Literatur birgt die Gefahr, den Überblick zu verlieren, während gleichzeitig eine intensive Debatte auf bestimmte Themen und Felder begrenzt ist. Vor allem aber liegt bislang keine systematische Darstellung der Grundlagen, Rahmungen, Spannungsfelder, Praxen und Entwicklungsbedarfe der Arbeit mit Eltern und Einbettung innerhalb der Hilfen zur Erziehung im Gesamtsystem. Hier will dieses Werk Abhilfe schaffen. Anliegen dieses Bandes ist es, die dem Fachkräftehandeln zugrundeliegenden Annahmen, Konzeptionen und Fragestellungen zu analysieren, die in einer Fokussierung auf methodisches Handeln oftmals zu kurz kommen: Fragen also nach dem Warum, dem Wer, dem Wie und dem Was.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
Elternarbeit | Erziehungshilfe | Hilfeformen | Jugendhilfe | Professionalisierung | Soziale Arbeit
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 8
1 Einleitung 11
2 Arbeit mit Eltern: Grundlagen und Rahmungen 17
2.1 Adressat_innen: junge Menschen, Eltern und ihre vielfältigen Lebenslagen 17
2.2 Arbeit mit Eltern – Worum geht es? 22
2.2.1 Spannbreite beschriebener Praxis 23
2.2.2 Richtungsgebende Begrifflichkeiten 26
2.3 Eltern und Familie(nformen) im Wandel 32
2.3.1 Elternbilder und Jugendhilfepraxis – ein historischer Einblick 33
2.3.2 Pluralisierung von Elternschaft und Familie 43
2.3.2.1 Rechtliche, biologische und soziale Elternschaft und gelebte Familie 44
2.3.2.2 Eltern- und Familienbilder als Basis fachlichen Handelns 55
2.4 Arbeit mit Eltern in der Systematik der Kinder- und Jugendhilfe 65
3 Warum Arbeit mit Eltern? Begründungszusammenhänge 77
3.1 Rechtliche Grundlagen 78
3.2 Hilfeanlässe und -perspektiven 89
3.2.1 Gründe für die Inspruchnahme einer Hilfe 89
3.2.2 Perspektive(n) der Hilfe 92
3.3 Die Bedürfnisse der jungen Menschen und ihrer Eltern 98
3.4 Arbeit mit Eltern = erfolgreiche Hilfe? 112
3.5 Unterschiedliche theoriebasierte Zugänge 123
4 Ansätze und Handlungsfelder der Arbeit mit Eltern 130
4.1 Unterschiedliche Intensitäten von Prävention bis Intervention 131
4.2 Methoden, Settings und Zielgruppen 140
4.2.1 Methoden und Techniken 141
4.2.2 Settings und Zielgruppen 144
4.3 Unterschiedliche Ziele der Arbeit mit Eltern 151
4.4 Arbeit mit Eltern innerhalb der Hilfeformen 163
4.4.1 Ambulante Hilfen 164
4.4.1.1 Erziehungsberatung 166
4.4.1.2 Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) 170
4.4.1.3 Ambulante Elternbildung und Frühe Hilfen 182
4.4.1.4 Ambulante Kriseninterventionen in Familien 187
4.4.2 (Teil-)stationäre Hilfen 194
4.4.2.1 Tagesgruppe 195
4.4.2.2 Vollzeitpflege 201
4.4.2.3 Heimerziehung 213
4.4.2.4 Gemeinsame stationäre Unterbringung von Eltern und Kindern 226
4.4.2.5 Inobhutnahme 229
4.5 Zwischenresümee 233
5 Herausforderungen und Spannungsfelder 236
5.1 Besondere Lebenslagen und Erfahrungen von Eltern 237
5.1.1 Eigene biografische Erfahrungen 240
5.1.2 Psychische Erkrankungen und Sucht 247
5.1.3 Beeinträchtigungen / Behinderungen 255
5.1.4 Inhaftierung 262
5.1.5 Partnerschaftsgewalt 269
5.1.6 Armut 277
5.1.7 Alleinerziehen 284
5.1.8 Weitere Merkmale – Bedeutung diversitätssensiblen Handelns 290
5.1.9 Zwischenresümee – Herausforderungen für fachliches Handeln 300
5.2 Eltern(rechte) – Kind(eswohl) – Staat(liche Intervention): Fachliches Handeln im Dreiecksverhältnis 305
5.2.1 Elternrechte – Kinderrechte 306
5.2.2 Kinderschutz und staatliche Intervention 320
5.2.2.1 Zu wenig staatliche Intervention im Namen des Kinderschutzes? 323
5.2.2.2 Ungerechtfertigte staatliche Intervention im Namen des Kinderschutzes? 327
5.2.2.3 Zu früh, zu spät, zu viel, zu wenig – das fortdauernde Dilemma 337
5.3 Fachliches Selbstverständnis in strukturellen Ambivalenzen 345
5.3.1 Hilfe und Kontrolle, Freiwilligkeit und Zwang 347
5.3.2 „Augenhöhe“ in Machtungleichverhältnissen? 356
6 Was braucht es? Gelingensfaktoren und Weiterdenken 369
6.1 Adressat_innenbezogene und strukturelle Bedingungsfaktoren gelingender Arbeit mit Eltern 370
6.1.1 Das Kindeswohl als Dreh- und Angelpunkt 372
6.1.2 Partizipation und Motivation von Eltern als Gelingensfaktoren 376
6.1.3 Gesetzliche und strukturelle Voraussetzungen 392
6.2 Anforderungen an Fachkräfte 401
6.2.1 Umfangreiche Wissensbestände 404
6.2.2 Haltung und (Selbst-)Reflexivität 409
6.2.3 In Gleichzeitigkeiten denken und handeln 416
6.3 Forschungdesiderata und Diskussionbedarfe 430
6.3.1 Die zentrale Rolle des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) 431
6.3.2 Geschlechtersensible Fragestellungen 437
6.3.3 Implementationsforschung zum KJSG 441
6.3.4 Grenzen bedenken 443
7 Fazit und Ausblick 453
Literatur 462
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