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Arbeit im ökologischen Wandel  Einführung in sozioökonomische Perspektiven und Alternativen
Arbeit im ökologischen Wandel
Einführung in sozioökonomische Perspektiven und Alternativen




Barbara Haas

Barbara Budrich , UTB
EAN: 9783825258382 (ISBN: 3-8252-5838-6)
237 Seiten, paperback, 15 x 21cm, Mai, 2022

EUR 26,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In Zeiten aktueller Krisen verändert sich nicht nur das Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt aufs Neue, sondern auch wie wir leben und arbeiten. Mit dem Ziel, einen Überblick über den aktuellen Wissensstand zur Arbeit im ökologischen Wandel zu liefern, spannt die Autorin einen weiten Bogen. Prekäre Tendenzen bei den Arbeitszeiten und Verträgen stehen ebenso zur Diskussion wie der Anstieg sozialer Ungleichheit. Wie hängen Umweltgerechtigkeit und aktuelle Trends in der Arbeitswelt zusammen? Beispiele und Fakten für Deutschland und Österreich sollen die Dringlichkeit neuer Perspektiven verdeutlichen. Wie kann Arbeit nachhaltig gestaltet werden? Aktuelle Theorien, Entwicklungen und Alternativen werden leicht verständlich und praxisnah erklärt.

Dr. Barbara Haas, Privatdozentin am Department Sozioökonomie Wirtschaftsuniversität Wien, Österreich.
Rezension
Wie hängen Umweltgerechtigkeit und aktuelle Trends in der Arbeitswelt zusammen? Das beantwortet die Autorin in 7 Kapiteln (vgl. Inhaltsverzeichnis): Nachhaltiger Wandel der Erwerbsarbeit, Prekarisierung, Soziale Ungleichheit, Wege der Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit in der Arbeit, Arbeitszeitverkürzung als nachhaltiger Weg der Wirtschaft und Gesellschaft? und Wege der Politik zu mehr Nachhaltigkeit. Im ersten Kapitel wird der Begriff Arbeit um die ökologische Dimension erweitert und historisch eingebettet. Das zweite Kapitel widmet sich der Flexibilisierung von Zeit, Ort und Vertrag. Der Trend weg vom abhängigen Angestelltenverhältnis hin zu atypischer Beschäftigung verschiebt die Machtverhältnisse. Kapitel 3 thematisiert die Frage: Sind Frauen stärkere Nachhaltigkeitspioniere? Kapitel 4 zeigt, wie sich soziale Milieus voneinander unterscheiden und abgrenzen. Welche Stolpersteine liegen auf dem Pfad des sozialen Aufstiegs? Kapitel 5 denkt über zukunftsfähige Arbeits- und Wirtschaftsformen nach (Green Economy, Green Jobs und Sharing Economy). Welche Rolle den Arbeitszeiten zukommt, wird in Kapitel 6 diskutiert. Kapitel 7 rückt abschließend die Verantwortung der Politik ins Zentrum.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 11
Danksagung 13
Einleitung 15

Kapitel 1
Nachhaltiger Wandel der Erwerbsarbeit 17


Einleitung 17
Arbeit und Erwerbsarbeit 17
Nachhaltigkeit – ein Begriff aus der Forstwirtschaft 20
Nachhaltige Arbeit 22
Arbeit im Wandel 25
Kurzer Historischer Abriss zur Bedeutung von Arbeit 25
Triebkräfte des Wandels zur Arbeit 4.0 30
Thesen: Drei Perspektiven zum Wandel 41
Sozialistische Vorstellungen: Freiheit und Gerechtigkeit 42
Wirtschaftsliberalismus: Freiheit um jeden Preis 44
Der „Neue Geist des Kapitalismus“ 48
Fazit 53
Literatur 55

Kapitel 2
Prekarisierung – ein Leben aus der Balance 59


Einleitung 59
Reguläre oder atypische Beschäftigung 63
Definitionen 63
Empirische Fakten 65
Thesen 71
Arbeitsorganisation73
Definitionen 73
Empirische Fakten 75
Thesen zur Arbeitsorganisation 76
Prekäre Beschäftigung, Prekarisierung und Prekarität 80
Definitionen 80
Empirische Fakten 83
Thesen zur Prekarisierung 86
Fazit 90
Literatur 91

Kapitel 3
Soziale Ungleichheit: Gender und Diversität 97


Einleitung 97
Gender und Diversität 99
Erklärungen zur Gender-Ungleichheit 104
These 1: Geschlechterrollen: Kleine Unterschiede mit großer Bedeutung 104
These 2: Gender Pay Gap als Spiegel segregierter Bildung und Berufe? 108
These 3: Die gläserne Decke 113
These 4: Beruf und Familie bleiben solange unvereinbar, solange nicht beide Geschlechter beides vereinbaren wollen und müssen 116
These 5: Leben Frauen ökologisch nachhaltiger? 118
Fazit 120
Literatur 121

Kapitel 4
Soziale Ungleichheit: Milieus und Eliten 125


Einleitung 125
Soziale Milieus 127
SINUS-Milieus 128
Erklärungen von sozialer Ungleichheit 131
These 1: Je höher das soziale Milieu, desto weniger ökologisch der Lebensstil? 131
These 2: Das Ziel der Wirtschaft liegt im Wirtschaften 134
These 3: Umbau oder doch Rückbau des Wohlfahrtsstaates? 136
These 4: Vom Mythos der Mittelschichtsgesellschaft 137
These 5: Distinktion durch Kapital 139
Fazit 142
Literatur 143

Kapitel 5
Wege der Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit in der Arbeit 147


Einleitung 148
Grüne Wirtschaft 148
These 1: Zum Wachstum in einer grünen Wirtschaft scheiden sich die Geister 150
These 2: Die geplante Obsoleszenz hilft der Wirtschaft, das Wachstum hochzuhalten 151
Exkurs: „Homo consumens“ und das „konsumistische Manifest“ 153
Green Jobs 154
These 1: Green Jobs als „billiger Taschenspielertrick“? 156
These 2: Green Jobs sind krisenresistent und arbeitsintensiv, aber erfordern einen hohen Kapitaleinsatz 157
Sharing Economy – Tauschen und Teilen 158
These 1: Marktliberale Ökonomie des „Teilens“ 159
These 2: Sharing Economy als sozialökologischer Weg 165 Gemeinwohlökonomie 169
These: Der Weg zur Gemeinwohlökonomie ist mit Stolpersteinen gepflastert 173
Kritikpunkte an der Gemeinwohlökonomie 175
Andere Beispiele nachhaltiger Unternehmen 176
Erfolgreiche lokale Textilindustrie im Hochpreisland Deutschland 177
Fazit 181
Literatur 183

Kapitel 6
Arbeitszeitverkürzung als nachhaltiger Weg der Wirtschaft und Gesellschaft? 187


Einleitung 187
Praxisbeispiele 188
Kurze Arbeitszeit in der Industrie 188
Die „Freizeitoption“ oder das „Solidaritätsprämienmodell“ als österreichische
Arbeitszeitvarianten 189
Dienstleistungsunternehmen 191
Eine 25-Stunden-Woche bei Vollzeitgehalt 192
Öffentliche Dienstleistungen 193
Sahlgrenska – ein schwedisches Krankenhaus 194
Chancen und Risiken kürzerer Arbeitszeiten 194
Pro Arbeitszeitverkürzung 196
Contra Arbeitszeitverkürzung 202
Zeitwohlstand und nachhaltiger Konsum während der Corona-Pandemie 205
Fazit 207
Literatur 208

Kapitel 7
Wege der Politik zu mehr Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft 211


Einleitung 211
Ökosozialer Strukturwandel als Policy Mix 212
These 1: Ökosteuern und Emissionshandel als wichtige Hebel 214
These 2: Prekarisierung und soziale Ungleichheit abfedern 217
These 3: Besteuerung von Arbeit und Kapital 222
Wie Finanzkapital stärker besteuern? 223
Was gilt als eine Steueroase? 224
Wie funktionieren Steueroptimierungen von Unternehmen? 225
Maßnahmen 226
Fazit 229
Literatur 229

Ausblick auf eine nachhaltige Arbeit nach Corona 233

These 1: Genug Arbeit für Mensch und Maschine 233
These 2: Krisen verstärken die Prekarisierung und soziale Ungleichheit 233
These 3: Vielfalt statt Einfalt 234
These 4: Öffentliche Güter und Infrastruktur stärken eine solidarische Gesellschaft 234
These 5: Politisch geplanter Wandel kann die Wirtschaft in die Gesellschaft und beide in die Umwelt einbetten 235