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An die Hebräer 2. Teilband: Hebr 7,1 - 10,18
An die Hebräer
2. Teilband: Hebr 7,1 - 10,18




Erich Gräßer

Neukirchener Verlagshaus , Benziger
EAN: 9783788714437 (ISBN: 3-7887-1443-3)
238 Seiten, kartoniert, 17 x 24cm, 1993

EUR 44,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Evangeiisch-Katholischer Kommentar zum Neuen Testament herausgegeben von Norbert Brox, Joachim Gnilka, Jürgen Roloff, Rudolf Schnackenburg, Eduard Schweizer und Ulrich Wilckens



Dieser zweite Teilband des Kommentars zum Hebräerbrief umfaßt den für die Hoheprie-sterchristologie entscheidenden Mittelteil 7,1 -10,18. Schwerpunkte sind die geheimnisvolle Gestalt des Melchisedek aus Gen 14 (Kap. 7), der neue Bund (Kap. 8) und der in typologischer Entsprechung zum Jom Kippur in Lev 16 gedeutete Sühnetod Jesu (Kap. 9 und 10). Neben der Analyse und einer möglichst genauen philologischen Exegese gilt das besondere Augenmerk der Aufhellung des religionsgeschichtlichen Hintergrundes, der traditionsgeschichtlichen Zusammenhänge und der Wirkungsgeschichte. Da der rhetorisch geschulte und alexandrinisch gebildete Verfasser des Hebräerbriefes seine kulttheologische Neuinterpretation des Passionskerygmas in hochmythologischer Anschauungsweisevorträgt, sind auch hermeneutische Erwägungen gefordert, ohne die ein gegenwärtiges Verstehen nicht möglich ist. Dabei zeigt sich, daß der Hebräerbrief an mindestens zwei der gegenwärtig besonders intensiv diskutierten Fragen Anteil hat: der Frage nach dem Antijudaismus im Neuen Testament und der Frage nach der »Sühne als Heilsgeschehen« (B. Janowski). Beiden Fragen wendet der vorliegende Kommentarband besondere Aufmerksamkeit zu.

Daß der Autor des Hebräerbriefes es versteht, seine hohe Kulttheologie ganz in den Dienst der Paraklese zu stellen und ein niedergebranntes Glaubensfeuer wieder neu anzufachen, zeichnet ihn ebenso als Theologen aus wie das Ergebnis seiner Kultkritik, die paulinisches Format hat: Christus ist das Ende des irdischen Kultus als Heilsweg.



Erich Gräßer

Geboren 1927; nach Kriegsdienst und Schulabschiuß Studium der evang. Theologie in Wuppertal, Tübingen und Marburg. Promotion (1955) und Habilitation (1964) in Marburg. Von 1956-1961 Tätigkeit als Gemeindepfarrer in Rheinbach und Oberhausen/Rheinland. 1964 Dozent für Neues Testament an der Universität Marburg; ab 1965 Professor für Neues Testament in Bochum (bis 1979), seither in Bonn.
Rezension
Der Hebäerbrief ist unter den Schriften des Neuen Testaments ein sehr eigenwilliger und theologisch höchst anspruchsvoller Text. - Dieser umfangreichste deutschsprachige Kommentar zum Hebr bemüht sich besonders um das theologische Verständnis und die religionsgeschichtliche Einordnung des Hebr. - Lange Zeit hat Paulus als Verfasser des Hebräerbriefs gegolten. Der Hebr aber nennt keinen Verfasser. Er stellt einen pseudepigraphischen Brief mit hohem theologischen Anspruch und beachtlicher Originalität dar. Trotz der späteren Überschrift „An die Hebräer“ und Vertrautheit mit schriftgelehrtem Umgang mit dem Alten Testament zeigt der Brief eine gewisse Distanz zum Judentum, dessen Kultus als vergangene Größe erscheint und die Gesetzesproblematik wird nicht thematisiert. Als Verfasser ist deshalb ein hellenistischer Judenchrist anzunehmen. Wegen der Hohepriester-Christologie liegt eine Nähe zum (außerkanonischen) römischen 1. Clemensbrief (96 n. Chr.) vor. Das zentrale und originelle Thema des Hebr ist die Neuauslegung des Christusbekenntnisses in kultischen Kategorien mit hohem theologischen Anspruch und großer kompositorischer Geschlossenheit. Christologische Lehre und daraus abgeleitete Ermahnung wechseln sich stets ab. Der alttestamentliche Kultus ist durch das Christusgeschehen überboten und aufgehoben; Christus ist das Ende des Kultus (vgl. Röm 10,4: Christus als Ende des Gesetzes). Und wie Christus gilt es standhaft zu bekennen.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort VII

Abkürzungen und Literatur 1

Kommentar 7

B Entfaltung: Das Hohepriestertum des Sohnes 7,1-10,18 7
I Die Würde des Hohenpriesters 7,1-28 7
1 Melchisedek und die Leviten 7,1-10 9
a Melchisedek, das Abbild des Sohnes Gottes 7,1-3 12
b Melchisedek, Abraham und die Leviten 7,4-10 24
2 Das alte und das neue Priestertum 7,11-28 34
a Die Notwendigkeit des Wechsels 7,11-19 35
b Der Bürge des höherstehenden Bundes 7,20-25 52
c Der Lobpreis auf den himmlischen Hohenpriester 7,26-28 ... 65
II Der Dienst des Hohenpriesters 8,1-10,18 76
1 Der alte und der neue Bund 8,1-13 76
a Exposition: Alter und neuer Priesterdienst 8,1-6 79
b Probatio: Alter und neuer Bund 8,7-13 95
2 Der alte und der neue Kult 9,1-28 108
a Die Liturgie des alten Bundes 9,1-10 110
a Das irdische Heiligtum 9,1-5 111
ß Das irdische Heiligtum als Sinnbild 9,6-10 127
b Die Liturgie des neuen Bundes 9,11-14 141
a Das zentrale Heilsereignis: Christi Weg ins Allerheiligste 9,11-12 143
ß Das überlegene Opfer 9,13-14 155
c Der rechtskräftige neue Bund 9,15-22 166
a Überleitung 9,15 167
ß Die Notwendigkeit des Todes Jesu: Beweis aus dem Erbrecht 9,16-17 172
Y Die Notwendigkeit des Todes Jesu: Beweis aus der Schrift 9,18-22 175
d Die End-Gültigkeit des Opfers Christi 9,23-28 186
a Überleitung: Die Reinigung der irdischen Abbilder und des himmlischen Urbildes 9,23 187
ß Die besseren Opfer 9,24-28 191
3 Die Erlösung von der Sünde 10,1-18 200
a Der irdische Kult, Schatten jenseitiger Realitäten 10,1-4 .... 203
b Schriftzeugnis: Opfer hat Gott nicht gewollt 10,5-10 207
a Schriftzitat 10,5-7 214
ß Auslegung 10,8-9 218
y Schlußfolgerung 10,10 223
c Die neue Heilsordnung 10,11-18 226
a Die vielen Opfer und das eine Opfer 10,11-14 227
ß Die erfüllte Verheißung 10,15-17 232
Y Conclusio: Das Ende des Kultes 10,18 234

4 Zusammenfassung 235