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Alles muss ganz anders werden
Erzählungen 1975-79
Joerg Fauser
Diogenes Verlag
EAN: 9783257070927 (ISBN: 3-257-07092-6)
288 Seiten, hardcover, 12 x 19cm, Mai, 2020
EUR 24,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Alles muss ganz anders werden
Erzählungen 1975-79
Mit einem Nachwort von Peter Henning
Der erste Band mit Kurzgeschichten, mit der fast schon zum Klassiker avancierten Geschichte ›Alles wird gut‹, in der Johnny Tristano sich den
Ratschlag gibt: »Wenn du dich stützen musst, stütze dich an Mauern, nicht an Menschen!« Einmal mehr kann man bei Fauser lesend lernen, was es heißt, tief zu fallen, aber niemals unterzugehen und neben Witz und Melancholie auch die Lust auf das Leben und ein Bier zu bewahren.
Mit einem Nachwort von Peter Henning.
„Überschwenglich, polyphon, sinnlich-morbid und auf äußerst komische Weise traurig.“
Helmut Krausser
Rezension
Shoot-out mit Philip Marlowe in Casablanca, einen Tag mit Marlowe in Marlowe City (L.A.), mit den Meisterdetektiven Grabstein-Luggi und Sargnabel-Sepp in München-Haidhausen, mit Kommissär Arpis beim Pokern mit der „Hand des Todes“ in Triest, mit dem opiumsüchtigen Baron Kelly in Istanbul, mit dem Alkoholiker Harry auf der Suche nach der Frau fürs Leben in Frankfurt-Bornheim, mit dem sozialdemokratischen „Anwalt des Volkes“ unterwegs in Berlin-Reinickendorf oder mit einem Mystiker auf einem Aussichtssturm an der Berliner Mauer. Das ist u.a. der Stoff, aus dem die zwölf Stories von Jörg Fauser (1944-1987) gestrickt sind, welche unter dem Titel „Alles muss ganz anders werden. Erzählungen 1975-79“ bei diogenes erschienen sind. Dieser Erzählungsband enthält auch die lange Geschichte „Alles wird gut“(1979). In dieser arbeiten sich auf ihren Kneipen- und Bartouren durch München der Schieber Bornemann, der Journalist Dunkel, Herausgeber des Blättchens „Der Realist – Die Monatsschrift für die alltägliche Anarchie“, und der erfolglose Schriftsteller Tristano, das Alter Ego von Fauser, an den existentiellen Fragen des Lebens ab, an der „Berührungsangst“, der „Zärtlichkeitsangst“ und der „Lebensangst“. Zugleich enthält die Erzählung in nuce Fausers eigene Poetik.
Dem Zürcher Diogenes Verlag kommt das Verdienst zu, die Schriften des Solitärs im deutschen Literaturbetrieb in schönen, gebundenen Neueditionen zugänglich zu machen. Erschienen sind bisher von Fausers Werk: der autobiographische Roman „Rohstoff“, eine Sammlung früher Gedichte und Prosatexte unter den Titel „Rohstoff Elements“, der Gedichtband „Ich habe große Städte gesehen“, der Gesellschaftskrimi „Das Schlangenmaul“, der Band „Caliban Berlin“ mit den für das Berliner Magazin „tip“ verfassten Kolumnen und die Biographie „Marlon Brando“.
Wie in seinem Gesamtwerk beleuchtet Fauser auch in seinen Erzählungen die Schattenwelt(en) der Wirklichkeit, die B-Ebene mit ihren „traurigen Gestalten“, welche versuchen in ihrem schwierigen Leben Glücksmomente zu erleben. Den sisyphoshaften Lebenskampf seiner Protagonisten, der Abgehängten und der Gestrauchelten, schildert der Kultautor der Underground-Literatur mit einem emphatischen, humanen Blick in seinem schnörkellosen, lakonischen Stil. Dabei bedient er sich einer mit vulgärsprachlichen Ausdrücken durchsetzten Hochsprache. In Fausers Erzählungen zeigt sich der Einfluss der amerikanischen Hardboiled-Kriminalliteratur eines Raymond Chandler und Dashiell Hammett, sowie des amerikanischen Realismus eines Ernest Hemingway und Charles Bukowski. Daher werden sie treffend als „US-Stories made in Germany“(Peter Henning) charakterisiert.
Fazit: Realistisch, melancholisch, vielstimmig, gesellschaftskritisch und romantisch, das sind Fausers Erzählungen, die jedem an Stories Interessierten den unverstellten Zugang zu anderen Realitäten der alten Bundesrepublik eröffnen.
Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Alles muss ganz anders werden
Erzählungen 1975-79
Mit einem Nachwort von Peter Henning
Der erste Band mit Kurzgeschichten, mit der fast schon zum Klassiker avancierten Geschichte ›Alles wird gut‹, in der Johnny Tristano sich den
Ratschlag gibt: »Wenn du dich stützen musst, stütze dich an Mauern, nicht an Menschen!« Einmal mehr kann man bei Fauser lesend lernen, was es heißt, tief zu fallen, aber niemals unterzugehen und neben Witz und Melancholie auch die Lust auf das Leben und ein Bier zu bewahren.
Hardcover Leinen
288 Seiten
erschienen am 27. Mai 2020
978-3-257-07092-7
€ (D) 24.00 / sFr 32.00* / € (A) 24.70
* unverb. Preisempfehlung
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Die Nacht, als mir keiner glaubte, dass ich Philip Marlowe war 7
Marlowe City 19
Heiße Spur in Haidhausen 32
Die Hand des Todes 37
Alles muss ganz anders werden 42
Requiem für einen Goldfisch 56 D
Die Bornheimer Finnin 69
Der Sieger kehrt heim 81
Tote, die nicht gestorben sind 92
Alles wird gut 95
Der Anwalt des Volkes 256
Der Blick nach drüben 269
Schatten unter Schatten
von Peter Henning 279
Textnachweis 285
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