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Aktivierung von Elternverantwortung Zur Aufgabenwahrnehmung in Jugendämtern nach dem neuen Kindschaftsrecht Zugl.: Lüneburg, Univ., Diss. 2005
Aktivierung von Elternverantwortung
Zur Aufgabenwahrnehmung in Jugendämtern nach dem neuen Kindschaftsrecht


Zugl.: Lüneburg, Univ., Diss. 2005

Nina Oelkers

Transcript
EAN: 9783899426328 (ISBN: 3-89942-632-0)
466 Seiten, paperback, 14 x 23cm, 2007

EUR 34,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Erstmalig werden die rechtlichen Regelungen des neuen Kindschaftsrechts einerseits und die Aufgabenwahrnehmung von Fachkräften in Jugendämtern andererseits systematisch untersucht und in einen theoriegeleiteten Kontext (Steuerung, Regulation, Gouvernementalität) gestellt. Damit erfolgt eine umfassende Analyse der Zusammenhänge von Staat, Familie und Recht sowie der Verflechtung von Sozialpolitik und Sozialer Arbeit. Mit den empirischen Ergebnissen wird eine Neujustierung staatlich-öffentlicher und familial-privater Verantwortung aufgezeigt. Der Staat regiert zunehmend 'aus der Distanz' und setzt auf die 'Aktivierung' seiner Bürgerinnen und Bürger.
Rezension
Nicht wenige Kinder und Jugendliche in unseren Schulen sind von Scheidung der Eltern betrofffen. Am 1. Juli 1998 traten weitreichende Änderungen im BGB sowie im Kinder- und Jugendhilfegesetz in Kraft. Insbesondere die Jugendämter sind durch das neue Kindschaftsrecht vor neue Aufgaben gestellt worden. Ihnen kommt eine Schlüsselrolle bei der Implementation der reformierten Gesetze zu. Diese Studie hat dazu JugendamtsmitarbeiterInnen befragt. Der moderne Staat bemüht sich um eine Aktivierung des als selbstverantwortlich betrachteten Bürgers und sucht in veränderter Form seine staatliche Einflußnahme auch im Bereich familiarer Lebensformen durchzusetzen. Zentraler Anknüpfungspunkt für diese neue, aktivierende staatliche Sozialpolitik ist die Elternverantwortung.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Reihe "Sozialtheorie"
Editorial
Der "State of the Art" der Soziologie ist in Bewegung: zum einem durch einen tiefgreifenden Strukturwandel der (Welt-)Gesellschaft, zum anderen durch einen Wandel ihres eigenen kognitiven Repertoires, der alte theoretische Frontstellungen durch neuere Sichtweisen auf Gesellschaft und Sozialität ergänzt. Die Reihe "Sozialtheorie" präsentiert eine Soziologie auf der Höhe der Zeit: Beiträge zu innovativen Theoriediskussionen stehen neben theoriegeleiteten empirischen Studien zu wichtigen Fragen der Gesellschaft der Gegenwart.
Nina Oelkers (Dr. phil.) ist Postdoc-Stipendiatin im DFG-Graduiertenkolleg "Jugendhilfe im Wandel" der Universität Bielefeld. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Theorie und Empirie der Sozialen Arbeit, insbesondere im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe sowie bezogen auf sozialpolitische Fragen.
Adressaten
Sozialpädagogik, Sozialarbeit, Soziologie,
Sozialwissenschaft, Rechtswissenschaft, Politikwissenschaft
Schlagworte
Kindschaftsrecht, Elternverantwortung, Kinder- und Jugendhilfe, Aktivierung, Regulation, Gouvernementalität

Das Buch im Spiegel der Medien
"Die Autorin Nina Oelkers hat mit dem vorliegenden Buch ein Standardwerk zur Thematik der Aufgabenwahrnehmung in Jugendämtern nach dem neuen Kindschaftsrecht vorgelegt. Oelkers geht sehr genau auf die verschiedenen Fragestellungen dieses Themas und deren Geschichte ein. Die Blickwinkel, unter denen die Autorin in den verschiedenen Kapiteln die Entwicklung und Veränderung der Aufgabenwahrnehmung der Jugendämter darstellt, sind interessant und geben reichhaltige Auskünfte."
Tarek Bamberger, www.sozialarbeitsnetz.de, 6 (2007)
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 11

I Sozialpolitische Aktivierung von Elternverantwortung 17

Das neue Kindschaftsrecht: Staatliche Interessen und Implementation 17
Die sozialpolitische Aktivierung von Elternverantwortung durch Recht 19
Staat, staatliche Interessen und staatliche Verantwortung 22
Staatliche Interessen 25
Soziale Verantwortung des Staates 27
Wandel staatlicher Interessen und Verantwortungsübernahme 31
Familie als Gegenstand staatlichen Interesses 37
Sozialpolitik für Familien 39
(De)Institutionalisierung familialer Lebensformen durch Sozialpolitik 43
Recht als sozialpolitisches Steuerungsmittel des Staates 46
Sozialpolitische Steuerung durch das neue Kindschaftsrecht 48
Sozialpolitische Aktivierung von Elternverantwortung als regulierte Selbstregulierung 53
Kinder- und Jugendhilfe zwischen Staat und Familie 59
Die Implementation des neuen Kindschaftsrechts in der Kinder- und Jugendhilfe 64
Aufgabenwahrnehmung in Jugendämtern nach dem neuen Kindschaftsrecht 70
Handlungsorientierung und Handlungsstrukturierung durch Recht 74
Methodisches Vorgehen 81
Zusammenfassung und Fazit 84

II Neues Kindschaftsrecht als sozialpolitisches Programm 89

Das neue Kindschaftsrecht als Programm in der Kinder- und Jugendhilfe 89
Das Kindschaftsrecht und seine historischen Leitbilder 92
Die Gesetzgebungsgeschichte der Kindschaftsrechtsreform 100
Reformimpulse für das neue Kindschaftsrecht 102
Reformdiskussion und Inhalte der Gesetzgebung 116
Das neue Kindschaftsrecht als Reformergebnis 125
Änderungen im BGB 126
Verfahrensrecht und Zuständigkeit der Gerichte 134
Änderungen im Kinder- und Jugendhilferecht 140
Zusammenfassung und Fazit 143

III Jugendämter als Implementationsträger des neuen Kindschaftsrechts 147

Die Kinder- und Jugendhilfe als Implementationsfeld 147
Das Implementationsfeld des neuen Kindschaftsrechts 151
Das Jugendamt als Implementationsträger 155
Das Jugendamt als sozialpädagogische Fachbehörde der Kinder- und Jugendhilfe 157
Kinder-und Jugendhilfe 159
Professionelle Aufgabenwahrnehmung 167
Das Jugendamt als organisatorischer Teil der kommunalen Sozialverwaltung 171
Kommunale Sozialverwaltung 172
Bürokratische Aufgabenwahrnehmung 179
Zusammenfassung und Fazit 188

IV Aufgabenwahrnehmung in Jugendämtern nach dem neuen Kindschaftsrecht 193

Die empirische Rekonstruktion der Aufgabenwahrnehmung in Jugendämtern 193
Die Aufgabenwahrnehmung nach dem neuen Kindschaftsrecht 196
Organisation, Personalbedarf und Personalqualifikation 202
Information 209
Kooperation 215
Beratung in Trennungs- und Scheidungsfällen 220
Beratung und Unterstützung bei Trennung und Scheidung 225
Beratung und Mitwirkung in strittigen Sorge- und Umgangsrechtsfällen 233
Elterliche Sorge nach Trennung und Scheidung 243
Umgang nach Trennung und Scheidung 263
Kinderbeteiligung, Kindeswohl und Interessenvertretung 277
Beratung in Fällen von Kindesgeburt außerhalb der Ehe 291
Beratung und Beistandschaft für allein sorgende Eltemteile 297
Beratung und Beurkundung der gemeinsamen elterlichen Sorge 324
Zusammenfassung und Fazit 336
Die Handlungsorientierungen von Jugendamtsmitarbeiterinnen 346
Handlungsorientierungen in Trennungs- und Scheidungsfällen 349
Handlungsorientierungen in Fällen der Kindesgeburt außerhalb der Ehe 379
Zusammenfassung und Fazit 395
Die Neujustierung staatlich-öffentlicher und familial-privater Verantwortung 400
Das Kindschaftsrecht im Kontext einer neuen Regulierungsstruktur 405
Fazit und Ausblick 409

V Anhang 411

Tabellen- und Abbildungsverzeichnis 411
Abkürzungsverzeichnis 411
Anmerkungen 413
Literatur 443