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Aké. Jahre der Kindheit Roman. Autorisierte Hörfassung 5 CDs, ca. 372 Min.
Es liest Walter Kreye
Aké. Jahre der Kindheit
Roman. Autorisierte Hörfassung


5 CDs, ca. 372 Min.

Es liest Walter Kreye

Wole Soyinka

Steinbach Sprechende Bücher
EAN: 9783886981106 (ISBN: 3-88698-110-X)
5 Seiten, CD-A (Audio-CD), 14 x 13cm, 2007

EUR 19,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wole Soyinka, geboren 1934 in Abeokuta (West-Nigeria), lebt und arbeitet in Nigeria und in Kalifornien. In Gedichten, mythenträchtigen Dramen und satirischen Komödien behandelt er die Konfliktsituationen der nigerianischen Gesellschaft. 1986 erhielt er als erster schwarzafrikanischer Erzähler den Nobelpreis für Literatur. Seit 1994 ist Soyinka Goodwill-Botschafter der UNESCO.

„Soyinka findet das verlorene Kind in uns allen wieder.“ The New York Times

In seiner zauberhaften und detailgenauen Kindheitserinnerung erzählt der Nobelpreisträger über seinen Geburtsort Aké, eine Missionsstation in Nigeria. Er erzählt über die Liebe zu seiner „wilden Christin", wie er seine Mutter nennt, über den ihn prägenden Zwiespalt zwischen den christlichen Werten seines Vaters und den afrikanischen Traditionen und Riten seines Großvaters.

Sein Abschied aus dem Elternhaus ist in seiner historischen Gleichzeitigkeit ein Symbol für den Aufbruch afrikanischer Völker in die Unabhängigkeit.

„Aké ist ein wunderbar gezeichnetes Bild einer Kindheit, geschrieben von einem Schriftsteller, dessen Gefühl für Komik und Tragik in seiner Einheit einen wichtigen Beitrag zur zeitgenössischen Englischen Literatur liefert.“ The New Standard
Rezension
Der Autor dieses Romans erhielt 1986 als erster schwarzafrikanischer Erzähler den Nobelpreis für Literatur. Sein biographischer Roman über eine Missionsstation in Nigeria, in der er aufwächst und in der sich afrikanische Tradition und Christentum begegnen, liegt jetzt auch in dieser Hörbuch-Fassung vor in einer Reihe, die die afrikanische Literatur stärker bekannt machen möchte. Aus Erlebtem, Erinnerungen und etwas Phantasie webt Soyinka ein dichtes Erzählwerk: Pfarreigelände, Kirche, Schule und das Elternhaus sind dem Hörer schnell vertraut. Plastisch tritt die „wilde Christin", wie er seine Mutter liebevoll nennt, aus dieser Missionswelt hervor. Sie ist eine resolute, geschäftstüchtige Kleinhändlerin, geprägt von unendlicher Güte und gleichzeitig von drastischer Strenge. Ebenso lebendig entsteht das Bild des durch den blühenden Garten wandelnden Bischofs Samuei Ajayi Crowther. Erst wenn sein erstes Auge in den Deckel seiner Uhr fällt, merkt der Hörer, dass er einem Phantasiegebilde aufgesessen ist. Soyinkas Vorbild und Verbündeter, aber auch Zuchtmeister, ist sein Vater Essay. Er leitet die Missionsschule und verhängt seine Strafen mit unvorhersehbarer Willkür, egal, wie weit das Vergehen zurückliegt. Besonders eindrucksvoll ist Woles Großvater in isara, den Soyinka Vater nennt, und der ihn mit einer geheimnisvollen Initiation in die Weisheiten des alten Afrika einweiht, und so auf seine Weise den Lebensweg des Enkels prägt. Höhepunkt der Kindheitserinnerungen ist zweifellos der Aufstand der Frauen von Abeokuta gegen die erdrückenden Steuerlasten der Kolonialverwaltung. Fünfzehn Jahre vor der Unabhängigkeit Nigerias wirkt er wie ein Symbol für den Aufbruch afrikanischer Völker in die Unabhängigkeit. In der Schilderung dieser Steuerrevolte beweist Soyinka sein sicheres Gespür für die Balance von Komik und Tragik. Walter Kreye bringt dem Hörer diese Kindheitserinnerungen sehr eindringlich nahe.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Reihe: Afrika erzählt
Diese außergewöhnliche Edition mit den wichtigsten afrikanischen Autoren, gelesen von ausgesuchten und prominenten Sprechern, möchte Sie auf eine „Hörreise“ der besonderen Art mitnehmen – auf eine literarische Reise quer durch Afrika.
Wir freuen uns, Schauspieler wie Nina Petri, Eva Mattes oder Manfred Zapatka für AFRIKA ERZÄHLT gewonnen zu haben. Sie garantieren nicht nur ausgezeichnete Aufnahmen und Interpretationen, sie schaffen es auch, uns die Farben, Töne und Rhythmen afrikanischen Erzählens näher zu bringen – und so auch die gesellschaftlichen Themen in den unterschiedlichen Ländern Afrikas.

Walter Kreye begann seine Karriere mit Erfolgen an den großen Theatern in Hamburg und Berlin. Der außerordentliche Schauspieler ist durch zahllose Hauptrollenrollen auch bei einem großen Fernsehpublikum sehr beliebt. Seit März 2007 ist er der Hauptkommissar in der ZDF-Serie "Der Alte". Seine Hörbuchinterpretation bringt uns die Erinnerungen von Soyinka sehr nah.

Die mit vielen Preisen ausgezeichneten Autoren wie Aniceti Kitereza oder der Nobelpreisträger Wole Soyinka greifen auf die uralte erzählerische Tradition Afrikas zurück. Entsprechend lebendig und energiegeladen sind auch ihre Romane – und machen sie gerade für das Medium Hörbuch in besonderem Maße attraktiv. Ausgewählt für diese Edition wurden sie von Angelika Hacker von Scala Z Media.

Von jedem Hörbuch geht ein Teil des Verkaufserlöses an UNICEF. Mit dem Geld werden Projekte in Afrika gezielt unterstützt. Nina Petri, UNICEF-Repräsentantin, hat ihre besondere Unterstützung für diese Edition angeboten.

Die orale Tradition in Afrika
Die großen Geschichtenerzähler aus den Ländern südlich der Sahara waren einst die Griots, die Bewahrer der mündlichen Überlieferungen und des Wissens des Kontinents. Über viele Generationen hinweg haben sie das Erzählen professionalisiert. Erst unter dem Einfluss der Missionare begannen sie, ihre Sagen und Legenden aufzuschreiben.
Die Griots berichteten mehr und mehr über Ereignisse aus der Gegenwart. Sie brachten ihren Zorn über die Zerstörungen zum Ausdruck, die von den Kolonialmächten an ihren Völkern und Kulturen angerichtet wurden. Das Schreiben wurde zum Medium ihres Kampfes um Selbstbehauptung. Ein Kampf, den sie in der Sprache der ehemaligen Kolonisten führen mussten, um von der Weltöffentlichkeit gehört zu werden. Aus diesem Grund wurden die meisten Romane der Hörbuch-Edition „Afrika erzählt" ursprünglich in Englisch oder Französisch verfasst, nur hier und da durchsetzt von Begriffen und Namen aus ihren Muttersprachen wie Youruba, Malinke oder Wolof.
Mit der Unanhängigkeitsbewegung der afrikanischen Länder und der Herausbildung eigener Eliten kam ein neues Motiv des Geschichtenerzählens hinzu: die Enttäuschung über die Korruption in ihren Eliten und die unheilvollen Allianzen, die diese mit den ehemaligen Kolonialmächten eingingen. Viele dieser Autoren sind zu Sprechern für ihre Völker geworden: Sie haben sich mit ihren Erzählwerken in die Politik eingemischt, haben die Übeltäter direkt oder indirekt beim Namen genannt. Sie haben riskiert, verfolgt, verurteilt und interniert zu werden - oder aber ins Exil gehen zu müssen.
Das ursprüngliche Motiv des Unterhaltens haben die modernen Griots nie aus den Augen verloren. Ihre unverwechselbare Sprache ist vital, leidenschaftlich, direkt und voller Humor. Mit ihren kraftvollen Sprachbildern und ihren hintergründigen Weisheiten haben sie den Geist der alten Sänger und Fabulierer in die Moderne getragen.
Inhaltsverzeichnis
5 CD
372 Min.