lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Zwischen Lebensform und Weltanschauung Religiöse Gründe in der Öffentlichkeit
Zwischen Lebensform und Weltanschauung
Religiöse Gründe in der Öffentlichkeit




Martin Breul, Benedikt Rediker, Benedikt Schmidt (Hrsg.)

Herder Verlag
EAN: 9783451023354 (ISBN: 3-451-02335-0)
333 Seiten, paperback, 14 x 21cm, Januar, 2024

EUR 56,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Frage nach der politischen Relevanz religiöser Überzeugungen im öffentlichen Diskurs ist nach wie vor umstritten. Einerseits scheinen Religionen ins Private gedrängt zu werden, da ihre Vorstellungen nicht allgemein verbindlich sind. Andererseits ist ungeklärt, wie ein liberaler Staat Diskurse der normativen Selbstverständigung organisieren möchte. Ausgehend von einer Auseinandersetzung mit neuen gesellschaftlichen Herausforderungen strebt der Band eine Neuverhandlung der Frage an.

Martin Breul, geb. 1986, Dr. phil. Dr. theol., Studium der Anglistik, Philosophie und Katholischen Theologie in Belfast, Köln und Münster; 2015 Promotion in Philosophie in Köln; 2018 Promotion in Theologie in Bonn; 2021 Habilitation in Theologie in Salzburg; Professor für Katholische Theologie mit Schwerpunkt Systematische Theologie an der TU Dortmund.

Benedikt Rediker, geb. 1989, Dr. theol. M.A.; Studium der Kath. Theologie, Philosophie und Anglistik in Freiburg und London; derzeit Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Dogmatik/Dogmengeschichte und Ökumenische Theologie am Institut für Katholische Theologie der Universität zu Köln.

Benedikt Schmidt, geb. 1987, Dr. theol. habil.; Studium der Kath. Theologie in Münster, Rom und Straßburg; derzeit Juniorprofessor für Theologische Ethik am Zentralinstitut für Katholische Theologie der Humboldt-Universität zu Berlin.
Rezension
(Inwiefern) ist Religion — eine öffentliche Angelegenheit (oder Privatsache)? Welchen Platz dürfen oder sollen Religionsgemeinschaften in der Öffentlichkeit eines liberalen Staates einnehmen? Wie kann das Verhältnis von Religion und Gesellschaft, von (katholischer) Kirche und moderner Demokratie für die Zwanzigerjahre des 21. Jahrhunderts gedacht werden? Welche Synergien können sich aus dem Zusammenspiel von Religionsgemeinschaften und liberalen Demokratien ergeben und wo stehen sie in Konflikt? Die Rolle von religiösen Überzeugungen und Argumenten im Kontext eines säkular und plural verfassten Gesellschaft ist nach wie vor kontrovers und ungeklärt. Das Verhältnis von Religion und Gesellschaft ist jedenfalls überaus vielfältig. Die Frage nach dem Verhältnis von Religion, Politik und Öffentlichkeit erweist sich als höchst ersprießlich für eine Vielzahl von Fachgebieten, ist in ihrem Gesamt aber nur in interdisziplinärer Weise beantwortbar. Der vorliegende Band wirft interdisziplinäre Schlaglichter auf das Verhältnis von Religion, Gesellschaft und politischer Öffentlichkeit.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
QUAESTIONES DISPUTATAE
Begründet von
KARL RAHNER UND HEINRICH SCHLIER
Herausgegeben von
JOHANNA RAHNER UND THOMAS SÖDING
QD 335
ZWISCHEN LEBENSFORM UND WELTANSCHAUUNG
Inhaltsverzeichnis
Religion — eine öffentliche Angelegenheit? Aktuelle Brennpunkte und Kontroversen 9
Martin Breul / Benedikt Rediker / Benedikt Schmidt

Teil A:
Kontextualisierung - Religion in politischen Öffentlichkeiten


Tradition und Geltung. Religiöse Gründe in der pluralistischen Demokratie 23
Michael Roseneck

Schnelles Denken, verbogene Spaten. Über religiöse Überzeugungen, diskursive Blockaden und conversation stopper 44
Martin Dürnberger

Übersetzbar? Überlegungen zu einer Epistemologie der Übersetzung religiöser Überzeugungen in politisch-theologischer Absicht 68
Martin Breul

Gratwanderung. Zu einer Kriteriologie politischer Religion und Theologie im Angesicht der Auseinandersetzung um Freiheit und Solidarität 90
Michaela Quast-Neulinger

Teil B:
Erste Konkretion - Kritische Theorie und die Frage nach dem guten Leben


Anerkennung, Resonanz und gutes Leben. Theologische Überlegungen zu Entwicklungen in der Kritischen Theorie 113
Markus Knapp

Religion als Motivationsquelle moralischen und politischen Handelns? Theologische Überlegungen im Anschluss an eine aktuelle Debatte zwischen Jürgen Habermas und Rainer Forst 129 Benedikt Rediker
Resilienz, Religion und politische Öffentlichkeit. Sozialethische Reflexionen zum Resilienzdiskurs 168
Anne Weber

Subjektivierung als Selbstökonomisierung. Ein Entfremdungsphänomen und seine theologische Kritik 192
Ansgar Kreutzer

Teil C:
Zweite Konkretion - Trans- und Posthumanismus und die Frage nach dem guten Leben


Mach die Augen zu und wünsch Dir was! - Utopien als Handlungsmacht 215
Caroline Helmus

Perspektiven einer pluralismusfähigen theologischen Ethik am Beispiel der Debatte um Human Enhancement 234
Katharina Klöcker

Verworfene Körper. Machtkritische Überlegungen zu Theologie und Posthumanismus 250
Franca Spies

Teil D:
Vom moralischen, ethischen und religiösen Gebrauch der Vernunft


Wider die Entpolitisierung von religiösen Lebensformen. Die moralischen Pflichten religiöser Bürger in einer säkularisierten Öffentlichkeit 271
Patrick Zoll

Worüber hinaus nichts Größeres getan werden kann. Supererogation als paradigmatische Schnittstelle vom moralischen, ethischen und religiösen Gebrauch der Vernunft 284
Benedikt Schmidt

Über die Unzulänglichkeiten der Regulierung religiöser Überzeugungen. Das Beispiel der Nächstenliebe als unverfügbarer Liebeskonstruktion für die öffentliche Vernunft 313
Gregor Scherzinger


Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 332