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Nietzsche im Christentum Theologische Perspektiven nach Nietzsches Proklamation des Todes Gottes herausgegeben im Auftrag des Kollegs Friedrich Nietzsche
der Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen
Nietzsche im Christentum
Theologische Perspektiven nach Nietzsches Proklamation des Todes Gottes


herausgegeben im Auftrag des Kollegs Friedrich Nietzsche

der Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen

Daniel Mourkojannis, Rüdiger Schmidt-Grépály (Hrsg.)

Schwabe Basel
EAN: 9783796519222 (ISBN: 3-7965-1922-9)
158 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 16 x 23cm, Februar, 2005

EUR 39,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Dieser Band versammelt neun Beiträge einer Tagung des Kollegs Friedrich Nietzsche der Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen zum Thema Zur Theologie nach dem Tode Gottes. Nietzsche im Christentum:

Werner Stegmaier (Greifswald)

Nietzsches Theologie. Perspektiven für Gott, Glaube und Gerechtigkeit

Eugen Biser (München)

Der Zuspruch im Widerspruch: Nietzsches provokative Kritik des Christentums

Gerd-Günther Grau (Hamburg)

«Oh Zarathustra, du bist frömmer als du glaubst». Nietzsches christliche Kritik

des Christentums

Hermann Braun (Bielefeld)

Wanderer auf Erden, nicht Reisender nach einem letzten Ziel

Nietzsches philosophischer Abgesang auf das Christentum

Hermann-Peter Eberlein (Wuppertal)

Nietzsches «Tod Gottes» und Overbecks «Ende des Christentums» -eine Analogie

Daniel Mourkojannis (Kiel)

Christus oder Dionysos: Zu Karl Barths Nietzsche-Rezeption

Ulrich Willers (Eichstätt)

Nietzsche und seine theologischen Interpreten. Erfahrungen - Einsichten -Irritationen

Horst Georg Pöhlmann (Osnabrück)

Nietzsche und wir Christen. Versuch einer kritischen Rezeption seines Denkens

Andreas Urs Sommer (Greifswald) Theologie nach Nietzsches Antichrist?
Rezension
Friedrich Nietzsche darf als einer der grundlegenden Philosophen der Postmoderne gelten. D.h.: erst ca. 100 Jahre nach seinem eigentlichen Wirken entfaltet seine Philosophie ihre wahre Wirkkraft. Hinsichtlich der Theologie hat Nietzsche definitiv den Tod Gottes proklamiert; der Nihilismus hat den Atheismus abermals verschärft. - Dieser Band, der neun Beiträge einer Tagung des Kollegs Friedrich Nietzsche der Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen dokumentiert, fragt spezifisch nach einer Theologie nach dem Tode Gottes und damit nach der Bedeutung Nietzsches für das Christentum. Nicht selten wird dabei versucht, Nietzsche quasi ins Christentum zurückzuholen, so auch in diesem Band: z.B. "Nietzsches christliche Kritik des Christentums" (Grau) oder "Der Zuspruch im Widerspruch" (Biser). Nietzsche und seine theologischen Interpreten führen aber auch zu "Irritationen" (Willers).

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Beiträge zu Friedrich Nietzsche
Quellen, Studien und Texte zu Leben, Werk und Wirkung Friedrich Nietzsches herausgegeben von David Marc Hoffmann.

Nietzsche im Christentum
Nietzsches Bedeutung für die grossen evangelischen wie katholischen Entwürfe des 20. Jahrhunderts, die von so unterschiedlichen Theologen wie Karl Barth, Paul Tillich, Albert Schweitzer oder auch von den Vertretern der Befreiungstheologie stammen, wurde im Rahmen der akademischen Theologie kaum eigens thematisiert. Der vorliegende Band versucht, das Phänomen der theologischen Hinterlassenschaft Nietzsches wissenschaftlich aufzuarbeiten.

Die Aufsätze sind zu einem Teil historisch-systematische Erörterungen zur theologischen Rezeption Nietzsches, zu einem anderen Teil zeigen sie, dass man Nietzsche nicht mehr eine versteckte Christlichkeit unterstellen muss, um mit ihm über den Nutzen und Nachteil des Glaubens für das Leben ins Gespräch zu kommen. Gerade seine mühsam und unter grossen Opfern erkämpfte Freiheit gegenüber einer sich zunehmend entchristlicht wähnenden, dabei aber doch christlich verbleibenden Umwelt lässt ihn schärfer, aber auch erbarmungsloser hinschauen. Dabei fallen die Unbestimmtheit und Harmlosigkeit des vorgeblich dezidiert Antikirchlichen oder gar Antichristlichen ebenso unter seine Kritik wie die Selbsttäuschungen der theologischen Wissenschaft: etwa zu glauben, man könne die Historisierung der eigenen Glaubensgrundsätze und ihrer Lebensvollzüge vorantreiben, ohne dass diese dabei selbst zum historischen Gegenstand werden und somit folgerichtig keine Grundlage mehr für eine christliche Existenzweise zu geben vermögen.

Die Beiträge gehen auf eine Vortragsreihe im Kolleg Friedrich Nietzsche der Stiftung Weimarer Klassik zurück und wurden für den vorliegenden Band überarbeitet und aktualisiert.
Inhaltsverzeichnis
Siglen VII

Vorwort IX

Werner Stegmaier
Nietzsches Theologie.
Perspektiven für Gott, Glaube und Gerechtigkeit 1

Ensen Biser
Der Zuspruch im Widerspruch: Nietzsches provokative Kritik des Christentums 23

Gerd-Günther Grau
«Oh Zarathustra, du bist frömmer als du glaubst».
Nietzsches christliche Kritik des Christentums 31

Hermann Braun
Wanderer auf Erden, nicht Reisender nach einem letzten Ziel.
Kietzsches philosophischer Abgesang auf das Christentum 45

Hermann-Peter Eberlein
Nietzsches «Tod Gottes» und Overbecks
«Ende des Christentums» - eine Analogie 63

Daniel Mourkojannis
Christus oder Dionysos: Zu Karl Barths Nietzsche-Rezeption 83

Ulrich Willers
Nietzsche und seine theologischen Interpreten.
Erfahrungen - Einsichten - Irritationen 99

Horst Georg Pöhlmann
Nietzsche und wir Christen.
Versuch einer kritischen Rezeption seines Denkens 117

Andreas Urs Sommer
Theologie nach Nietzsches Antichrist? 131


Die Autoren 149

Namenregister 155
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