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Neutestamentliche Historik Probleme und Perspektiven Forum Theologische Literaturzeitung; Band 8
ThLZ.F 8
Neutestamentliche Historik
Probleme und Perspektiven


Forum Theologische Literaturzeitung; Band 8

ThLZ.F 8

Eckart Reinmuth

Evangelische Verlagsanstalt
EAN: 9783374020669 (ISBN: 3-374-02066-6)
86 Seiten, kartoniert, 14 x 21cm, 2003

EUR 14,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Am Beispiel der Problematik des Begriffes „Heilsgeschichte" wird gezeigt, dass die Frage nach dem neutestamentlichen Geschichtsbezug neu zu stellen ist. In seinem Zentrum steht die Jesus-Christus-Geschichte; sie bedingt das Interesse am irdischen Jesus und seiner Geschichte, und sie bindet diese Geschichte zugleich an die des Gottes Israels.

Die aktuelle geschichtstheoretische Diskussion reflektiert u. a. die Einsicht, dass die Darstellung vergangener Eaktizität den ihr zugeschriebenen Gegenwartssinn thematisiert. Damit wird eine grundlegende Analogie zum neutestamentlichen Interesse an Geschichte sichtbar. Denn auch hier geht es mit der Vergegenwärtigung von Vergangenheit um ihre gegenwärtige Bedeutung.

Das führt zu einer neuen Lektüre des neutestamentlichen Geschichts-bezugs, die versucht, die anstößige Andersheit des neutestamentlichen Ge-schichtsbezugs neu zu denken und auf Grundfragen unseres Umgangs mit, Geschichte zu beziehen.
Rezension
Das schmale Bändchen stellt sich wesentlich zwei wissenschaftlich eigentlich überwundenen Problembereichen, die vor Ort in Theologie und Religionspädagogik aber immer noch merkwürdig präsent sind: eine ungebrochene Heilsgeschichte und ein Historismus des 19. Jhdts. – Wie aber kann nach Auschwitz und nach den Erfahrungen des 20. Jhdts noch ungebrochen von Heilsgeschichte gesprochen werden? Und wie kann – nach der Religionskritik – noch ungebrochen von der Historizität der Auferstehung gesprochen werden? Damit setzt sich der Verfasser auseinander: „Historische Forschung kann feststellen, dass es Visionen / Auditionen bei Anhängern Jesu Christi gegeben hat, ohne zu entscheiden, ob das Täuschungen waren, und dass es Berichte vom leer aufgefundenen Grab Jesu gegeben hat, ohne zu wissen, wie es dazu kam. Im Diskurs der Geschichtswissenschaft ist „Auferstehung“ – als supranaturales Ereignis – fehl am Platz. Deshalb sind alle scheinbar historisch verfahrenden Bestreitungen und Apologien es auch.“ (S. 82).

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
I. Das Scheitern der Heilsgeschichte 11

1. Heilsgeschichte im Neuen Testament? Eine Kontroverse 11
2. Problematische Schuldbekenntnisse 16
3. Heilsgeschichte und >Judenfrage< nach 1945 21
4. Rückblick auf die Entstehung heilsgeschichtlicher Konzepte 29

II. Geschichtstheorie und Neues Testament 35

1. Der Grundimpuls des neutestamentlichen Geschichtsbezuges 35
2. Die Ausgangsfrage historischen Denkens 40
3. Die Nachträglichkeit und ihre Bilder 47
4. Vergessen - Erinnern - Vergeben 55
5. Jesus-Christus-Geschichte und Historik 59

III. Geschichte im Neuen Testament 64

1. Gottes Handeln und die Profanität der Geschichte 64
2. Die Geschichte Israels und Jesu Christi bei Paulus 71
3. Der Geschichtsbezug des Neuen Testaments heute 79

Reihenübersicht 87