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Glaube und Terror Das Verhalten des Glaubens als Ursache von Aggression und Terror - Eine religionsphilosophische Studie
Glaube und Terror
Das Verhalten des Glaubens als Ursache von Aggression und Terror - Eine religionsphilosophische Studie




Günter Waldmann

Schneider Verlag Hohengehren
EAN: 9783834000132 (ISBN: 3-8340-0013-2)
147 Seiten, paperback, 15 x 21cm, Januar, 2006

EUR 16,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Es besteht gegenwärtig ein unübersehbares Glaubensbedürfnis sehr vieler Menschen. Das lässt nach den Ursachen dieser Glaubensgläubigkeit fragen, aber auch nach den Problemen, die der Glaube mit sich bringen kann.

Dieses Buch behandelt u.a. diese beiden Aspekte und dabei vor allem(und erstmalig) die wichtige Beziehung zwischen Glauben und Terror: Wie nämlich und warum - anders als in der Religion der Antike oder in asiatischen Religionen - das Verhalten des Glaubens im Christentum, im Judentum und im Islam, aber auch etwa im Faschismus, die entscheidende Ursache von Aggression und Terror war bzw. (besonders im Islam) immer noch ist.

Dazu werden u.a. die historischen Voraussetzungen des christlichen Glaubensverhaltens in der jüdischen und der antiken Religion, werden die Absurdität seines Glaubensgegenstandes und die Widervernünftigkeit seines Vorgangs, wird die Aggressivität des christlichen, aber auch des jüdischen und des islamischen Glaubens dargestellt. Dann wird das Problem der christlichen Glaubenslosigkeit und wird die daraus entstehende Glaubensgläubigkeit, abschließend werden der politische Ersatzglaube des Nationalsozialismus und sein Glaubensterror behandelt.



- Wehe dem, der nicht glaubt. Dieser versündigt sich am Sinn des ganzen Lebens. Wer etwas Falsches glaubt, steht noch höher als der, der überhaupt nichts glaubt. (Adolf Hitler)

- Denn wer glaubt, denkt nicht mehr und ist so, jedenfalls in Bezug auf das, an was er glaubt, im Prinzip jeglicher Verblendung und Verführung, auch zu Aggression und Terror, geistig hilflos ausgeliefert.(S.133)


Rezension
Spätestens seit Jan Assmanns wirkungsstarken Büchern "Moses der Ägypter" (1998) und "Die Mosaische Unterscheidung oder der Preis des Monotheismus" (2003) werden die Monotheistischen Religionen mit dem ihnen eigenen Absolutheitsanspruch wieder deutlich kritisiert und als Ursache für Gewalt und Aggression in der Welt verantwortlich gemacht. Die Frage nach der Wahrheit und dem Wahrheitsanspruch von Religionen und Weltanschauungen steht auf dem Prüfstand in einr Zeit, in der 'Heiliger Krieg' und 'Märtyrertum' wieder zu gängigen Begriffen geworden sind. Das hier anzuzeigende Buch von Waldmann zielt in eine ähnliche Richtung, - nur mehr auf Terror und Islam focussiert und ausgezogen bis hin zum "politischen Ersatzglauben des Nationalsozialismus" und dessen "Glaubensterror" (S. 124ff) und weniger brilliant verfasst als Assmanns Werke und wohl auch weniger differenziert; die antike Religion bildet denn das Gegenbild (S.109ff) zu all dieser monotheistischen Gewalt ... Ob das alles so einfach aufgeht?

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Gespräch des Autors mit einem kritischen Leser 5
(statt eines Vorworts)

2 Einleitung 12

3 Das Verhalten des Glauben 15

3.1 Das Etwas-Glauben 15
3.2 Das Jemandem-Glauben 18
3.3 Das Glauben-an 26

4 Die historischen Voraussetzungen des christlichen Glaubensverhaltens:
Antike und jüdische Religion 32

4.1 Gott und Welt in der antiken Religion 32
4.2 Gott und Welt in der jüdischen Religion 37
4.3 Gott und Mensch in der antiken Religion 44
4.4 Gott und Mensch in der jüdischen Religion 50

5 Der Gegenstand des christlichen Glaubensverhaltens: Das Christusgeschehen 55

5.1 Die Vermischung antiker und jüdischer Religion im Christentum 55
5.2 Das absurde Verhalten des christlichen Glaubens als „Glauben an Jesus Christus" 62
5.3 Ein Gegenbild zum christlichen Glauben I:
Antikes vernünftiges Anerkennen des Göttlichen 68
5.4 Ein Gegenbild zum christlichen Glauben II:
Vernünftiges Glauben bei Kant und bei Hegel 70

6 Die Aggressivität des christlichen Glaubens und der christliche Glaubensterror 78

6.1 Die Glaubensangst 79
6.2 Die Behauptung eines „vernünftigen Glaubens" 83
6.3 Die „doppelte Wahrheit" 87
6.4 Missionierung, Ausschließlichkeitsanspruch, Intoleranz, Aggression und Terror 89

7 Die Aggressivität der jüdischen und der islamischen Religionen und das Gegenbild der antiken Religion 98

7.1 Die Aggressivität der jüdischen Religion 98
7.2 Die Aggressivität der islamischen Religion 103
7.3 Das Gegenbild der antiken Religion 109

8 Das Problem der Glaubenslosigkeit 113

8.1 Christliche Glaubenslosigkeit und die Glaubensgläubigkeit 113
8.2 Die Wiederherstellung antiker Religiosität im
Deutschen Idealismus und ihre Folgenlosigkeit 116
8.3 Der politische Ersatzglaube des Nationalsozialismus und sein Glaubensterror 124

9 Weiteres Gespräch des Autors mit einem kritischen Leser 131
(statt eines Nachworts)

10 Anmerkungen 134