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Monotheismus und die Sprache der Gewalt Ein kulturwissenschaftlicher Essay zum Zusammenhang von Gewalt und Religion Vortrag im Alten Rathaus am 17. November 2004

4. Aufl. 2007

Mit einem Vorwort von
Hubert Christian Ehalt
Monotheismus und die Sprache der Gewalt
Ein kulturwissenschaftlicher Essay zum Zusammenhang von Gewalt und Religion


Vortrag im Alten Rathaus am 17. November 2004



4. Aufl. 2007



Mit einem Vorwort von

Hubert Christian Ehalt

Jan Assmann

Reihe: Wiener Vorlesungen im Rathaus


Picus-Verlag
EAN: 9783854525165 (ISBN: 3-85452-516-8)
64 Seiten, hardcover, 12 x 19cm, 2007

EUR 7,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Angesichts der aktuellen Weltlage, die von einem bislang unbekannten und von niemandem vorausgesehenen Ausmaß von Gewalt bestimmt wird, die sich auf Gott und die heiligen Schriften beruft, begibt sich der Ägyptologe und Kulturtheoretikerjan Assmann auf die Suche nach dem Zusammenhang zwischen Gewaltbereitschaft und monotheistischen Religionen.
Rezension
Der bekannte Ägyptologe fragt danach, wieweit die monotheistischen Religionen mit ihren Unterscheidungen zwischen wahr und falsch, sei es durch Selbstabgrenzung wie das Judentum oder durch die Bestimmung eines 'ungläubigen' Außen wie in Christentum und Islam, Gewalt generieren und Intoleranz in die Welt bringen. Besonders die monotheistischen Religionen mit dem ihnen eigenen Absolutheitsanspruch und ihrer Intoleranz sind in den Verdacht geraten, gewalttätig zu sein. Hier formt sich eine neue Form von Religionskritik. In "Moses der Ägypter" hatte Assmann entsprechende Fährten gelegt und einen friedfertigen, toleranten Polytheismus dem Monotheismus entgegen gesetzt. Demgegenüber hat der französische Religionsphilosoph René Girard ("Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz") insbesondere dem christlichen Monotheismus die Fähigkeit zugesprochen, die Gewalt zu überwinden. Aber auch Assmann hält das für möglich.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Angesichts der aktuellen Weltlage, die von einem bislang unbekannten und von niemandem vorausgesehenen Ausmaß von Gewalt bestimmt wird, die sich auf Gott und die heiligen Schriften beruft, begibt sich der Ägyptologe und Kulturtheoretiker Jan Assmann auf die Suche nach dem Zusammenhang zwischen Gewaltbereitschaft und monotheistischen Religionen.
Vor allem auf die Exklusivität des einen Gottes sowie das immer wieder beschworene Bild eines eifernden, zürnenden, strafenden Gottes führt der Autor mithilfe von Zitaten aus dem Alten Testament diese Disposition zur Gewalt zurück. Auch wenn es einen Zusammenhang zwischen dem ausschließlichen Wahrheitsbegriff des Monotheismus und der Gewalt in der Sprache gibt, bestreitet Assmann, dass die Gewalt eine dem Monotheismus notwendig eingeschriebene Konsequenz darstelle. Vielmehr entstammt die Gewalt letztlich jenem politischen Drvick, aus dem der Monotheismus den Einzelnen befreien will.
Jan Assmann, geboren 1938, Studium der Ägyptologie, Klassischen Archäologie und Gräzistik in München, Heidelberg, Paris und Göttingen; seit 1976 o. Professor für Ägyptologie in Heidelberg. Gastprofessuren in Paris, Jerusalem und den USA. Seit 1967 epigraphisch-archäologische Feldarbeit in Theben-West. Zahlreiche Publikationen und Aufsätze zur ägyptischen Religion, Geschichte, Literatur und Kunst sowie zur allgemeinen Kulturtheorie und Religionswissenschaft. Zahlreiche Auszeichnungen, etwa Max-Planck-Forschungspreis (1996); Deutscher Historikerpreis (1998).