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Die Kindheit eines Chefs Erzählungen in neuer Übersetzung Originaltitel: Le Mur
Übersetzt von: Uli Aumüller
Die Kindheit eines Chefs
Erzählungen in neuer Übersetzung


Originaltitel: Le Mur

Übersetzt von: Uli Aumüller

Jean-Paul Sartre

Rowohlt
EAN: 9783499155178 (ISBN: 3-499-15517-6)
188 Seiten, paperback, 12 x 19cm, November, 2023

EUR 11,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
"Niemand will sich der Existenz stellen", sagt Sartre in einem Begleittext zur ersten Ausgabe dieses Erzählbandes. In ihm schildert er Menschen in sehr unterschiedlichen Grenzsituationen: Pablo, den Republikaner im Spanischen Bürgerkrieg, der versucht, seine Freiheit über den Tod hinweg zu retten, Eve, die in die Wahnwelt ihres geistesgestörten Mannes eindringen will, Paul, der die Menschen durch ein schockierendes Verbrechen zu erschüttern vorhat, Lulu, die einer Selbsttäuschung erliegt, und Lucien, der vor seiner Rolle als Chef flieht. Meisterhafte Erzählungen, ein wichtiger Mosaikstein im Werk des bedeutenden Schriftstellers und Philosophen.

Jean-Paul Sartre, geboren am 21.06.1905, wuchs er nach dem frühen Tod seines Vaters im Jahre 1906 bis zur Wiederheirat seiner Mutter im Jahre 1917 bei seinen Großeltern Schweitzer in Paris auf. 1929, vor seiner Agrégation in Philosophie, lernte er seine Lebensgefährtin Simone de Beauvoir kennen, mit der er eine unkonventionelle Bindung einging, die für viele zu einem emanzipatorischen Vorbild wurde. 1931-1937 war er Gymnasiallehrer in Philosophie in Le Havre und Laon und 1937-1944 in Paris. 1933 Stipendiat des Institut Français in Berlin, wo er sich mit der Philosophie Husserls auseinandersetzte. Am 02.09.1939 wurde er eingezogen und geriet 1940 in deutsche Kriegsgefangenschaft, aus der er 1941 mit gefälschten Entlassungspapieren entkam. Noch 1943 wurde unter deutscher Besatzung sein erstes Theaterstück «Die Fliegen» aufgeführt; im selben Jahr erschien sein philosophisches Hauptwerk «Das Sein und das Nichts». Unmittelbar nach dem Krieg wurde Sartres Philosophie unter dem journalistischen Schlagwort «Existenzialismus»zu einem modischen Bezugspunkt der Revolte gegen bürgerliche Lebensformen. 1964 lehnte er die Annahme des Nobelpreises ab. Zahlreiche Reisen führten ihn in die USA, die UdSSR, nach China, Haiti, Kuba, Brasilien, Nordafrika, Schwarzafrika, Israel, Japan und in fast alle Länder Europas. Er traf sich mit Roosevelt, Chruschtschow, Mao Tse-tung, Castro, Che Guevara, Tito, Kubitschek, Nasser, Eschkol. Sartre starb am 15.4.1980 in Paris. Auszeichnungen: Prix du Roman populiste für «Le mur» (1940); Nobelpreis für Literatur (1964, abgelehnt); Ehrendoktor der Universität Jerusalem (1976).
Rezension
Zu den Grundüberzeugungen des Existentialismus gehört die Aussage, dass man sich seiner Existenz stellen muß, aber "Niemand will sich der Existenz stellen" (Sartre) und viele Menschen verweigern sich dieser Lebens-Aufgabe. In Grenzsituationen des Lebens allerdings muß sich der Mensch letztlich seiner Existenz stellen. Deshlab schildert Sartre in diesem Erzählband Menschen in sehr unterschiedlichen Grenzsituationen. Der (französische) Existentialismus der Nachkriegszeit war bis in die 1970er Jahre hinein in gewisser Weise auch eine Mode-Erscheinung; ihre Haupt-Vertreter wie u.a. Sartre und Camus traten mehr mehr als Literaten und Intellektuelle in Erscheinung als als Philosophen. Die philosophischen Abhandlungen wurden deutlich weniger wahrgenommen. Die hier anzuzeigende Einführung geht bewußt von den philosophischen Texten Sartres aus, vor allem seinem Hauptwerk »Das Sein und das Nichts«. Jean-Paul Sartre [1905-1980], der Begründer des französischen Existenzialismus, gilt als einer der umstrittensten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt seines Denkens steht der Freiheitsbegriff. Die berühmte Formulierung »Der Mensch ist nichts anderes als das, wozu er sich macht«, wurde zu einem Grundsatz des Existenzialismus. Die Existenzphilosophie rückt die Existenz des Menschen ins Zentrum ihres Denkens; sie betont den grundlegenden Vorrang der Erhellung des eigentlichen Existierens vor allem spekulativen Idealismus. Existentialistisches Denken beansprucht, die konkrete Existenz des Menschen von jeder schematischen Abstraktion philosophischer Vernunft zu befreien.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Die Wand 11

Das Zimmer 32

Herostrat 58

Intimität 74

Die Kindheit eines Chefs 108
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