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Der Ekel Roman 65. Aufl.

Originaltitel: La Nausée
Übersetzung: Uli Aumüller

Die französische Erstausgabe erschien 1938 unter dem Titel «La Nausée» im Verlag der Librairie Gallimard, Paris.
Der Ekel
Roman


65. Aufl.



Originaltitel: La Nausée

Übersetzung: Uli Aumüller



Die französische Erstausgabe erschien 1938 unter dem Titel «La Nausée» im Verlag der Librairie Gallimard, Paris.

Jean-Paul Sartre

Rowohlt
EAN: 9783499105814 (ISBN: 3-499-10581-0)
352 Seiten, paperback, 12 x 19cm, März, 2023

EUR 14,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Für Antoine Roquentin, Einzelgänger und Außenseiter in einer Provinzstadt, verliert das Leben plötzlich seine Selbstverständlichkeit. Unnachsichtig um Selbsterforschung bemüht, versucht er seinem immer stärkeren Ekel vor Dingen und Menschen auf den Grund zu gehen. Die Erfahrungen, Empfindungen und Visionen des Helden dieses ersten und bedeutendsten Romans des Existentialismus gaben Anstöße zu einer neuen Lebensphilosophie, die bis heute nichts von ihrer Brisanz eingebüßt hat.

Mit dem Roman Der Ekel wurde Sartre 1938 mit einem Schlag berühmt. Ein philosophischer Roman, der verschiedenste Erzähltechniken auf kunstvolle Weise miteinander kombiniert, das fiktive Tagebuch, die naturalistische Sittenschilderung, den Provinzroman, die Detektiv- und Horrorgeschichte, den Schelmenroman und die Textmontage, die Drogenhalluzination – Sartres eigene Meskalinerfahrungen – und die surrealistische Traumprosa. Der erste und sicher bedeutendste Roman des Existentialismus.

Jean-Paul Sartre, Geboren am 21.06.1905, wuchs er nach dem frühen Tod seines Vaters im Jahre 1906 bis zur Wiederheirat seiner Mutter im Jahre 1917 bei seinen Großeltern Schweitzer in Paris auf. 1929, vor seiner Agrégation in Philosophie, lernte er seine Lebensgefährtin Simone de Beauvoir kennen, mit der er eine unkonventionelle Bindung einging, die für viele zu einem emanzipatorischen Vorbild wurde. 1931-1937 war er Gymnasiallehrer in Philosophie in Le Havre und Laon und 1937-1944 in Paris. 1933 Stipendiat des Institut Français in Berlin, wo er sich mit der Philosophie Husserls auseinandersetzte. Am 02.09.1939 wurde er eingezogen und geriet 1940 in deutsche Kriegsgefangenschaft, aus der er 1941 mit gefälschten Entlassungspapieren entkam. Noch 1943 wurde unter deutscher Besatzung sein erstes Theaterstück «Die Fliegen» aufgeführt; im selben Jahr erschien sein philosophisches Hauptwerk «Das Sein und das Nichts». Unmittelbar nach dem Krieg wurde Sartres Philosophie unter dem journalistischen Schlagwort «Existenzialismus»zu einem modischen Bezugspunkt der Revolte gegen bürgerliche Lebensformen. 1964 lehnte er die Annahme des Nobelpreises ab. Zahlreiche Reisen führten ihn in die USA, die UdSSR, nach China, Haiti, Kuba, Brasilien, Nordafrika, Schwarzafrika, Israel, Japan und in fast alle Länder Europas. Er traf sich mit Roosevelt, Chruschtschow, Mao Tse-tung, Castro, Che Guevara, Tito, Kubitschek, Nasser, Eschkol. Sartre starb am 15.4.1980 in Paris. Auszeichnungen: Prix du Roman populiste für «Le mur» (1940); Nobelpreis für Literatur (1964, abgelehnt); Ehrendoktor der Universität Jerusalem (1976).
Rezension
Sartre´s Roman "Der Ekel" ist ein absurder Roman des Existenzialismus in seiner Rein-Form und sicherlich der bedeutendste philosophische Roman des Existentialismus: Antoine Roquentin, Alter Ego des Autors im Roman, durchlebt eine quälende Lebenskrise, auf der Suche nach dem Grund für den Ekel, den ihm die Menschen um ihn herum anfallartig bescheren. Der existentialistische Protagonist, durch puren Zufall auf die Welt gekommen, muß den Sinn seiner Existenz selbst herausfinden, ihn ganz individuell für sich definieren. Sartre wurde mit diesem 1938 erschienenen Roman schlagartig berühmt. U.a. für diesen Erstlings-Roman wurde ihm 1964 der Nobelpreis für Literatur zuerkannt, den Sartre ablehnte. Der (französische) Existentialismus der Nachkriegszeit war bis in die 1970er Jahre hinein in gewisser Weise auch eine Mode-Erscheinung; ihre Haupt-Vertreter wie u.a. Sartre und Camus traten mehr als Literaten und Intellektuelle in Erscheinung als als Philosophen. Die philosophischen Abhandlungen wurden deutlich weniger wahrgenommen. Jean-Paul Sartre [1905-1980], der Begründer des französischen Existenzialismus, gilt als einer der umstrittensten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt seines Denkens steht der Freiheitsbegriff. Die berühmte Formulierung »Der Mensch ist nichts anderes als das, wozu er sich macht«, wurde zu einem Grundsatz des Existenzialismus. Die Existenzphilosophie rückt die Existenz des Menschen ins Zentrum ihres Denkens; sie betont den grundlegenden Vorrang der Erhellung des eigentlichen Existierens vor allem spekulativen Idealismus: Existenz vor Essenz! Existentialistisches Denken beansprucht, die konkrete Existenz des Menschen von jeder schematischen Abstraktion philosophischer Vernunft zu befreien.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
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