Zu welchem Ziel ist die Schule da? Letztlich geht es doch immer darum, Schülerinnen und Schüler als mündige, gebildete Wesen aus der Schule zu entlassen. Das humanistische Ziel der Bildung als Ermöglichung von Mündigkeit und Freiheit des Individuums war vor zwei Jahrhunderten Lebensprinzip des preußischen Gelehrten Friedrich Wilhelm von Humboldt. Bildung beschrieb er als sowohl persönliche Aufgabe des Individuums als auch gesellschaftlich-staatliche Aufgabe der Gemeinschaft, womit seine Ideen auch heute aktuell bleiben. Freiheit, Mündigkeit, Individuum und Bildung sind und bleiben Brennpunkte, um die herum sich Lehrerhandeln in Schule dreht, drehen muss.
Im vorliegenden Werk kommt Humboldt selbst - in Briefauszügen und Schriftenpassagen - zu Wort, so dass man einen Eindruck von seinem literarischen Können erhält. Eine knappe Selbstbiographie ist der Werkauswahl vorangestellt. Ein wohltuend kurz gehaltenes Literaturverzeichnis sowie ein umfangreiches Register, das Recherchen erleichtert, runden das Buch ab. Die hilfreiche Einführung von Manfred Geier zum Leben Humboldts liest sich am besten parallel zu den jeweiligen Kapiteln der Selbstmitteilungen.
Wer sich dem Denken eines der einflussreichsten Bildungstheoretiker und Kulturwissenschaftler der letzten 200 Jahre nähern möchte, ist mit diesem Werk zum Einstieg bestens bedient!
H. Zeigan, www.lehrerbibliothek.de

Inhaltsverzeichnis