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Wie man schlecht schreibt
Die Kunst des stilistischen Missgriffs
Stefan aus dem Siepen
zu Klampen! Verlag
EAN: 9783987370014 (ISBN: 3-9873700-1-7)
280 Seiten, paperback, 12 x 19cm, April, 2024
EUR 26,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Rezension
Stefan aus dem Siepens „Wie man schlecht schreibt“ ist ein feinsinniges, augenzwinkerndes Buch über das, was in Texten schieflaufen kann – und warum das manchmal nicht nur ärgerlich, sondern auch äußerst lehrreich ist. Mit einem Blick für sprachliche Stolperfallen und stilistische Entgleisungen nimmt der Autor typische Missgriffe unter die Lupe: holprige Metaphern, überladene Bilder, missratene Romananfänge und peinlich-pathetische Sätze. Dabei geht es ihm weniger darum, bloßzustellen, sondern vielmehr um ein tiefes Verständnis für die Funktionsweise guter Sprache – durch das genaue Hinsehen auf das Gegenteil.
Für den schulischen Kontext, besonders im Deutschunterricht der Oberstufe oder in der Lehrkräftefortbildung, bietet dieses Buch eine reizvolle Ergänzung: Es kann Schülern wie Lehrenden helfen, Sprachgefühl zu schärfen, stilistische Sicherheit zu entwickeln und den Mut zu fassen, auch humorvoll auf eigene Fehlversuche zu blicken. Die vielen Beispiele laden dazu ein, selbst zu analysieren, umzuschreiben, zu diskutieren – kurz: Sprache bewusst wahrzunehmen.
„Wie man schlecht schreibt“ ist kein klassischer Ratgeber, sondern eine pointierte Einladung zum genauen Lesen und kritischen Schreiben. Wer stilistische Sensibilität vermitteln will, findet hier einen anregenden und nicht zuletzt unterhaltsamen Begleiter.
Verlagsinfo
Stilkunden beschäftigen sich in der Regel mit dem, was als guter Stil gilt, der schlechte findet allenfalls am Rande Erwähnung. Dabei ist er, statistisch gesehen, viel verbreiteter als der gute und verdiente schon deshalb größere Aufmerksamkeit. Außerdem hat er in seinen mannigfaltigen Erscheinungsformen durchaus eigene, wenn auch meist unbeabsichtigte Reize. Stefan aus dem Siepen nimmt sich ihrer mit der Leidenschaft eines maliziösen Genießers an. Erzählerische Nachlässigkeiten, überfrachtete Sätze, missglückte Anfänge, preziöse Wortwahl, sprachliche Vulgaritäten, schiefe Metaphern, raunende Titel, ungelenke Intimszenen, … – sämtliche vorgestellten stilistischen Patzer stammen aus den Federn großer Schriftsteller. Selbst diese waren gegen gelegentliche Ausrutscher nicht gefeit. Stefan aus dem Siepen legt mit seiner spiegelverkehrten Stilkunde keine Anthologie pedantisch kompilierter literarischer Fehlgriffe vor, vielmehr erweist er dem Geglückten seine Reverenz. Denn die Reflexionen über das sprachliche Pappmaché handeln immer auch von den edleren Materialien der Literatur.
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