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Vom Privileg, einen kranken Vater zu haben
Oskar Seyfert
Westend
EAN: 9783864893698 (ISBN: 3-86489-369-0)
64 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, Januar, 2022
EUR 12,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Rezension
Der junge Autor Oskar Seyfert (Jahrgang 2006) erzählt in diesem berührenden Buch, wie sein Leben mit seinem alzheimerkranken Vater abläuft. Er tut das ganz schlicht, in einer einfachen Sprache, die den Blick für das, was im Leben wirklich wichtig ist, freigibt: Freundschaft, Zuneigung, Zusammenhalt und Solidarität. Er erzählt von der Erkrankung und allem, was in ihrer Folge nicht mehr möglich ist. Er spricht aber auch von allem, was er selbst an Interessen gewonnen hat und an Erfahrungen gemacht hat. Und von Erinnerungen
Als erwachsener Leser kann man das schmale Bändchen in einer guten Stunde lesen. Aber dann nimmt man es immer mal wieder zur Hand und entdeckt schöne Stellen, über die es sich länger nachzudenken wirklich lohnt. Das betrifft beispielsweise die Vorbildrolle der Eltern, die im Kapitel "Dieses Vorbild nicht mehr zu haben..." (S.29–33) thematisiert wird.
Wie könnte das Buch nun den Schulunterricht bereichern? Ich bin ganz klar der Meinung, dass dieses Buch als Lektüre z.B. für den Religions- oder Philosophieunterricht der Mittelstufe taugt. Ein Jugendlicher, der über existenzielle Probleme seines Lebens schreibt, sorgt für hohes Identifikationspotenzial. Davon ausgehend können zahlreiche Themen eröffnet werden: Warum gibt es Leid in der Welt? Welche Rolle spielen Krankheiten in unserem Leben? Wie gehen wir in unserem Leben mit Rückschlägen um?
Durchgängig ist das Buch übrigens mit Abbildungen von Kunstwerken illustriert, die der Vater des Autors seit dem Krankheitsbeginn aus Ästen und Stöckern geschaffen hat. Auch das mag (nicht nur im Unterricht) zur Interpretation anregen.
Fazit: Eine bewegende Erzählung, vielen Dank!
Johannes Groß, www.lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Von bedingungsloser Liebe
Oskar ist elf, als sein Vater an Alzheimer erkrankt. Jetzt, mit fünfzehn Jahren, erzählt er in einem berührender Text über den kranken Vater und wie dieser seine angestammte Rolle immer weniger ausfüllen kann. Wie gehen Oskar, seine Geschwister und seine Mutter mit dieser schwierigen Situation um? Oskars Buch ist ein Bericht über die Liebe eines Sohnes zu seinem Vater und darüber, wie ein Schicksalsschlag den familiären Zusammenhalt erschüttert — aber nicht zu zerstören vermag. |
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