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Vom Förderanliegen zum gelingenden Lernen Das Struktur-Lege-Verfahren als Kompass
Vom Förderanliegen zum gelingenden Lernen
Das Struktur-Lege-Verfahren als Kompass




Gerald Matthes

Verlag Modernes Lernen
EAN: 9783808009406 (ISBN: 3-8080-0940-3)
176 Seiten, 16 x 23cm, Februar, 2024, farbige Abb., Beigabe: Material als Download, Klappenbroschur

EUR 23,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
- Gelingendes Lernen und Lernschwierigkeiten

Die individuelle Lernförderung ist ein Gebiet, auf dem neue Gedanken gebraucht werden. Gewiss hängt der Erfolg der Förderung davon ab, wie die Lernaktivität des Kindes stimuliert und entwickelt werden kann. Lernhandlungen mit guter Motivation, Konzentration, Anwendung und Transfer des Wissens sind nicht immer zu erreichen. Es gibt Hochs und Tiefs. Konzeptionelle Überlegungen zur Förderung sind nötig, wenn bei einem Kind in bestimmten Bereichen eine ziellose, unsystematische Tätigkeit vorherrscht, in der es sein Wissen weder nutzt noch weiterentwickelt.

- Psychologie der Lernaktivität und Logik des Gelingens

Wer Kinder unterrichtet und fördert, weiß, wie untrennbar Vorwissen, Verstehen, persönliche Sinnhaftigkeit der Lernaufgaben, subjektives Schwierigkeitserleben u.a.m. ineinanderwirken. Ein handlungs- und stärkenorientiertes Herangehen ist notwendig. Als praktikable Grundlage dafür wird das Vier-Felder-Modell des Lernhandelns dargestellt. Es dient sowohl der Lernbeobachtung als auch der Lernförderung. Die Schlussfolgerungen richten sich auf die Gestaltung von Erfolgsbedingungen, nicht aber auf einen vermeintlichen Veränderungsbedarf der Lernenden.

- Struktur-Lege-Verfahren und Förderkonzepte

Das Struktur-Lege-Verfahren stellt die Perspektive des Lernenden und seiner Motive und Fähigkeiten in den Mittelpunkt. Durch die Anordnung der Bedingungskärtchen werden Hypothesen über die Lernprobleme entwickelt und es entsteht ein Bild, das Erkenntnisse für die Förderung bereithält. Kern der Förderung ist die funktionierende, subjektiv sinnvolle Tätigkeit in Lernsituationen, in denen Fähigkeiten genutzt werden und sich entfalten können.

- Handreichungen (Arbeitsbögen, Kärtchen u.a.)

In sechs Bausteinen werden Methoden und Anregungen für die Lerndiagnostik und Planung von Förderzielen und Maßnahmen beschrieben. Alle sind offen für persönliche Arbeitsformen und haben sich in Teamberatungen bewährt. Angewandt werden können sie unabhängig vom Bestehen eines sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfs bei Schwierigkeiten, Störungen oder Beeinträchtigungen im Lernen und Lernverhalten. Lernfördergespräche sind ein wichtiger Bestandteil. In ihnen lernen Schülerinnen und Schüler viel über ihre Kompetenzen. Gemeinsam mit der Lehrkraft bereiten sie gelingende Lernhandlungen und positive Lernsituationen vor.

Gerald Matthes ist Grundschullehrer, Sonderpädagoge und Diplom-Psychologe. Er war als Lehrer, Lerntherapeut und Hochschullehrer tätig. Über viele Jahre leitete er das Institut für Sonderpädagogik an der Universität Potsdam und hatte dort von 1994 bis 2008 den Lehrstuhl für sonderpädagogische Psychologie inne. Sein Schwerpunkt in Forschung und Lehre gilt der Beobachtung und Förderung von Lernprozessen bei Kindern mit Beeinträchtigungen. In enger Kooperation mit Lehrerinnen und Lehrern forschte er in den letzten Jahren zur Entwicklung individueller und inklusiver Förderkonzepte.
Rezension
Guter individueller Lernförderung gelingt es, die Lernaktivität des Kindes zu stimulieren, zu strukturieren und zu entwickeln. Das in diesem Band vorgestellte Vier-Felder-Modell des Lernhandelns setzt auf eine handlungs- und stärkenorientierte Herangehensweise. Das Struktur-Lege-Verfahren stellt die Perspektive des Lernenden und seiner Motive und Fähigkeiten in den Mittelpunkt. Die Strategie sieht vor, die Lerntätigkeit im Unterricht zu beobachten und daraus Schlussfolgerungen für ein gelingendes Lernen abzuleiten: Welche Anforderungen haben den Lernenden adäquat gefordert? Wo war er über- oder unterfordert? Wie konnte er seine Konzentration steuern oder war ihm das unter den gegebenen Bedingungen nicht möglich? War er wenigstens in einem Mindestmaß intrinsisch motiviert? War Inaktivität ein Problem der Anforderungen, der Motivation, der Konzentration oder des Abrufs von Wissen aus dem Gedächtnis? Durch die Anordnung der Bedingungskärtchen werden Hypothesen über die Lernprobleme entwickelt. In sechs Bausteinen (vgl. Inhaltsverzeichnis) werden dann Methoden und Anregungen für die Lerndiagnostik und Planung von Förderzielen und Maßnahmen beschrieben. Wichtig ist, dass jedes Kind ein subjektiv sinnvolles Lernverhalten entwickelt und sich in der Schule wohl und integriert fühlt.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort 9
Vorwort 11

1. Einführung 15

1.1 Ausgangspositionen 15
1.2 Eine Sonderpädagogin gibt eine Einführung 18

2. Grundlagen 31

2.1 Positive Lernsituation 31
2.2 Phasen der Lernhandlung 34
2.3 Das Vier-Felder-Modell des Lernhandelns 39
2.3.1 Das Modell 40
2.3.2 Theorien und Befunde 46
2.3.3 Lernbarrieren 51
2.4 Vier-Felder-Modell der Lernförderung 54
2.4.1 Leitfragen 54
2.4.2 Ordnungssystem der Schwerpunkte der Lernförderung 58

3. Bausteine 63

3.1 Übersicht 63
3.2 Anliegen und Fragestellung 66
3.3 Beschreibung der individuellen Lernsituation und Stärken (Baustein 1) 68
3.3.1 Teilhabebogen 68
3.3.2 Stichwortsammlungen zu Stärken 70
3.4 Komponentenanalyse (Baustein 2) 74
3.4.1 Vier-Felder-Scan 74
3.4.2 Das System der Kärtchen 75
3.4.3 Vorgehen bei der Komponentenanalyse 78
3.5 Strukturanalyse (Baustein 3) 83
3.5.1 Aufgabe der Strukturanalyse 83
3.5.2 Vorgehen bei der Strukturanalyse 83
3.6 Entwicklung des Oberziels und der Schwerpunkte der Lernförderung (Baustein 4) 87
3.6.1 Oberziel 87
3.6.2 Schwerpunkte der Lernförderung 88
3.7 Planung von Maßnahmen (Baustein 5) 94
3.7.1 Überblick über Fördermaßnahmen 94
3.7.2 Lernfördergespräche 99
3.7.3 Handlungsorientierte Lernfördergespräche 101
3.7.4 Weitere Hinweise 112
3.8 Evaluation und Prozessbegleitung (Baustein 6) 117
3.9 Ein Blick auf das Ganze 121

4. Anlagen 125

Anlage 1: Teilhabebogen 127
Anlage 2: Stichwortsammlung zu Stärken und Flow-Erleben 128
Anlage 3: Vier-Felder-Scan 129
Anlage 4: Kärtchen 130
Anlage 5: Schwerpunkte, Ziele und Maßnahmen der Lernförderung 138
Anlage 6: Beispiele aus Lernfördergesprächen 147
Anlage 7: Bogen „Mein-gutes-Lernen“ und Übungskärtchen 153
Anlage 8: Gesprächskärtchen 155
Anlage 9: PERMA-Situationsbilanz 157

Literatur 159
Index 167