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Unkenrufe Eine Erzählung 5. Aufl. 2007 / 1. Aufl. 1992
Unkenrufe
Eine Erzählung


5. Aufl. 2007 / 1. Aufl. 1992

Günter Grass

Deutscher Taschenbuch Verlag
EAN: 9783423118460 (ISBN: 3-423-11846-6)
256 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2007

EUR 10,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Eine Polin und ein Deutscher, sie

Restauratorin, er Kunsthistoriker,

begegnen sich am Allerseelentag 1989

in Danzig. Es ist die Zeit der großen

Umwälzungen in Osteuropa.

Alles scheint plötzlich denkbar, nichts

mehr unmöglich...

Eine heiter-melancholische Liebesgeschichte des Literaturnobelpreisträgers - erzählt mit leiser Ironie und satirischer Schärfe.
Rezension
Diese 1992 erschienene Erzählung, die 2005 verfilmt wurde, zeigt auf satirisch-lustige Weise Grass' Bemühen um die Versöhnung der Deutschen mit sich und den östlichen Nachbarn: Ein deutscher Kunstgeschichts-Professor und eine polnische Restauratorin kommen aufgrund ihrer gemeinsamen Vertriebenenbiografie auf die Idee, eine Polnisch-Litauisch-Deutsche Friedhofsgesellschaft zu gründen, um den jeweiligen Vertriebenen des Landes eine letzte Ruhestätte zu geben. Als erstes suchen sie ein geeignetes Gelände in Danzig für einen Versöhnungsfriedhof ... Die beiden Protagonisten aber werden nicht in ihrer Heimat begraben, - sondern in Italien ... Unken verkünden in der Regel Unheil ...

Jens Walter, lehrerbibliothek.de



Verlagsinfo
Eine heite­r-mel­­ancho­­lisch­­e Liebes­­gesch­­ichte­­ des Litera­­turno­­belpr­­eistr­­ägers - erzählt mit leise­­r Ironie­­ und satir­­ische­­r Schärfe.

In Grass' Prosawerk (1992) wird dem Erzähler von einem ehemaligen Klassenkameraden ein Paket mit Archivalien – abgesandt am 19. Juni 1999 – zugeschickt, mit deren Hilfe er die Geschichte einer »schönen Idee und deren entsetzlicher Fleischwerdung« schreibt. Am Allerseelentag 1989 treffen sich in Gdansk ein Witwer und eine Witwe, ein deutscher Kunsthistoriker und eine polnische Restauratorin. Beide sind Vertriebene; und beider Eltern haben sich gewünscht, einst in ihrer Heimaterde zu ruhen. So kommt es zur Idee einer Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft – die Vertriebenen sollen als Tote auf »Versöhnungsfriedhöfe« zurückkehren dürfen.

Untermalt von den Unkenrufen des Erzählers entwickelt sich daraus in den nächsten Jahren ein florierendes Wirtschaftsunternehmen und eine neue deutsche Landnahme in Polen bis hin zu Altersheimen für die »Beerdigungswilligen« und »Bungagolf«-Anlagen für ihre Enkel. Mit heiterer Gelassenheit und unaufdringlicher Satire wird im »Gesamtkunstwerk dieser spätmeisterlichen Herbst-Erzählung« (Iris Radisch, 1992) vom Sterben, von der Würde und von der Ruhe des Todes gesprochen, und ein Auferstehungsengel erinnert an die alte Botschaft: »Wirst sehen, wird sein wie neugeboren.«

Günter Grass wurde am 16. Oktober 1927 in Danzig geboren, absolvierte nach der Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft eine Steinmetzlehre, studierte Grafik und Bildhauerei in Düsseldorf und Berlin. 1956 erschien der erste Gedichtband mit Zeichnungen, 1959 der erste Roman, ›Die Blechtrommel‹. 1999 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Grass lebt in der Nähe von Lübeck. Sein gesamtes literarisches Werk ist auch bei dtv erschienen.
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1 7
Kapitel 2 37
Kapitel 3 70
Kapitel 4 103
Kapitel 5 140
Kapitel 6 180
Kapitel 7 215