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Umschlagtext
»Seit Thomas Mann hat kein deutscher Schriftsteller eine so große Wirkung auf die Weltliteratur gehabt.«
Nadine Gordimer Ein Zeitzeuge, der gegen das Vergessen und Verdrängen anschrieb, und somit für unsere Nachbarn in Polen, Frankreich und anderswo zu einem glaubwürdigen Vertreter eines neuen Deutschland wurde. Rezension
Der Kölner Literaturwissenschaftler und Herausgeber der Werkausgaben des Autors Günter Grass portraitiert in diesem kompakten Band den deutschen Schriftsteller, Bildhauer, Maler und Grafiker Günter Grass (*1927 in Danzig), der Mitglied der Gruppe 47 war und einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart ist: Nobelpreis für Literatur 1999. Der Schwerpunkt liegt erfreulicherweise nicht auf dem Biographischen, sondern den Werken von der Danziger Trilogie (Blechtrommel / Katz und Maus / Hundejahre) bis "Ein weites Feld". Leider reicht die Darstellung also nur bis 1998 und nicht bis zur jüngsten und viel diskutierten Autobiographie ("Beim Häuten der Zwiebel") und dem Eingeständnis des Nobelpreisträgers, kurzzeitig Mitglied der Waffen-SS gewesen zu sein, aus dem Jahr 2006. Hier ist man vielleicht auf das ähnlich angelegte Buch des Dänen Per Ohrgaard verwiesen, das ebenfalls im dtv vorliegt: "Günter Grass - Ein deutscher Schriftsteller wird besichtigt" und bis 2006 reicht. Durch die Parallellektüre ergibt sich insgesamt eine interessante Perspektive.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de Verlagsinfo
Wie kein anderer lebender Autor ist Günter Grass Repräsentant der deutschen Literatur nach 1945 mit weltweiter Wirkung. Der Lyriker, Dramatiker und Romancier, der Bildhauer und Grafiker hat durch sein Leben und Werk gegen die verstreichende Zeit gewirkt. Ein Zeitzeuge, der gegen das Verdrängen und Vergessen anschrieb und somit für unsere Nachbarn in Polen, Frankreich und anderswo zu einem glaubwürdigen Vertreter eines neuen Deutschland wurde. ›Schreiben gegen die verstreichende Zeit‹ verbindet die Darstellung des Lebens von Günter Grass mit einer Werkbiographie. »Seit Thomas Mann hat kein deutscher Schriftsteller eine so große Wirkung auf die Weltliteratur gehabt.« (Nadine Gordimer) Professor Dr. Volker Neuhaus lehrt Neuere deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität zu Köln. Er forscht und publiziert über Günter Grass seit 1970. 1979 hat er eine wissenschaftliche Monographie zu Günter Grass vorgelegt (2. Auflage 1993). Er ist Herausgeber der Werkausgaben des Autors seit 1987. Inhaltsverzeichnis
Brüche und Umbrüche 5
Die Familie 6 Danzig als Heimat 12 Jahrgang 1927 16 Kindheit und frühe Jugend 19 Flakhelfer, Arbeitsdienst, Krieg und Kriegsgefangenschaft 27 1945 als Chiffre 32 Die ersten Nachkriegsjahre 38 Die Düsseldorfer Jahre 44 Die Berliner Jahre 1953 bis 1956 53 1956 bis 1960: Die Pariser Jahre 63 Die Arbeit an der >Blechtrommel< 72 Der Erfolg der >Blechtrommel< 81 Der Ausbau der >Danziger Trilogie< 86 Exkurs: Der Weltruhm 94 »Ein bißchen Kennedy« -Berlin in den sechziger Jahren 103 Grass' politisches Engagement 1961 bis 1972 107 Das Privatleben in den sechziger Jahren 120 Literarische Werke 1966 bis 1972 125 Exkurs: Der Grafiker Günter Grass 133 Das Privatleben in den siebziger Jahren 163 >Der Butt< 169 >Das Treffen inTelgte< und >Kopfgeburten< 176 Die frühen achtziger Jahre 182 >Die Rättin< 192 Der indische Aufenthalt 198 Die »neue, alle meine Möglichkeiten versammelnde Form« 203 Fall der Mauer und Wiedervereinigung 208 >Unkenrufe< 213 »Ein weites Feld< 216 Zerreißen statt Besprechen -zur Rezeption von >Ein weites Feld< 224 Zeittafel 234 |