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Und überall Philosophie Das Denken der Moderne in Kunst und Popkultur Deutsche Erstausgabe
Und überall Philosophie
Das Denken der Moderne in Kunst und Popkultur


Deutsche Erstausgabe

Ger Groot

Deutscher Taschenbuch Verlag
EAN: 9783423281713 (ISBN: 3-423-28171-5)
336 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 19 x 27cm, März, 2019

EUR 30,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Die Philosophie ist das Mikroskop des Gedankens.« Victor Hugo

Panoramablick auf die Philosophie der Moderne

Wie sind wir, selbstbewusste und unsichere Menschen des 21. Jahrhunderts, zu dem geworden sind, was wir sind? Seit René Descartes muss der Mensch selbst entscheiden, welche Art von Kreatur er ist. Die zentrale Frage ist, was passiert, wenn Gott aufhört, der Anker unserer Existenz zu sein. In der Malerei äußert sich diese Idee in der Zentralperspektive: Anstatt die Welt mit den Augen eines allsehenden Gottes darzustellen, begannen die Maler, Wege zu finden, den menschlichen Standpunkt auszudrücken.

Das Denken der Moderne hören und sehen

Die Spuren dieses Ringens um den Platz des Menschen in der Welt lassen sich überall in der Kultur wiederfinden. In der Musik sind sie zu hören, in der Bildenden Kunst zu sehen, in der Architektur zu bewohnen, in der Gartenbaukunst zu durchschlendern. Und so zeigt Ger Groot auf wunderbar anschauliche und farbige Weise, dass uns die Philosophie der Moderne auch in den Gemälden von René Magritte, in einem Roman von Orhan Pamuk oder in einem Film von Monty Python begegnet.

»Das Buch nimmt vertraute kulturelle Objekte als Ausgangspunkt, bewegt sich geschickt zwischen den Denkern und der Popkultur. … Ein Fest für die Vernunft und die Sinne.« de Volkskrant

Ger Groot, geboren 1954, lehrt Kulturphilosophie und philosophische Anthropologie an der Erasmus-Universität Rotterdam und ist Professor für Philosophie und Literatur an der Radboud Universität Nijmegen. Er schreibt regelmäßig für Tages- und Wochenzeitungen und Kulturzeitschriften.
Rezension
Hier ist eine überaus interessante Philosophiegeschichte der Moderne anzuzeigen; sie geht von vertrauten kulturellen Objekten der (Pop-)Kultur aus und zieht von daher die Verbindung zu modernen Denkern und Philosophen (vgl. Inhaltsverzeichnis). Der niederländische Autor begibt sich damit auf einen noch wenig beschrittenen Weg; über die Kunst und Kultur nähert sich Ger Groot den Denkern. Wer genau hinschaut und hinhört, kann die moderne Philosophie in der Architektur der Amsterdamer Schule, in den Gemälden von Caspar David Friedrich oder in einem Song von Nel Youn wahrnehmen. Im Denken der Moderne in Kunst und Popkultur zeigt sich überall Philosophie - in allen Aspekten der Gesellschaft, nicht nur in den Künsten, sondern auch in der Werbung und in Graffitis.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen:
Nürnberger Nachrichten, Mai 2019
»Unterhaltsam und informativ.«
Leipziger Volkszeitung, Mai 2019
»Büchern über Philosophie mangelt es oft an Lesbarkeit. Anders ist das bei dem Buch "Und überall Philosophie".«
Michael Opitz, Deutschlandfunk, April 2019
»Von den vielen Rätseln, die das Ich der Philosophie in den letzten Jahrhunderten aufgegeben hat, weiß Groot mit bewundernswerter Leichtigkeit und überaus spannend zu erzählen. ... Bei diesem aufwendig illustrierten und schön gestalteten Buch handelt es sich um ein überaus lesenswertes philosophisches Grundlagenbuch, das man gerne zur Hand nimmt, weil der Autor klug zu erzählen weiß.«
carpegusta.de, März 2019
»Der Autor macht sich auf die Spurensuche: Wo finden sich Descartes, Rousseau oder Nietzsche in der Moderne wieder? ... Mit Feinsinn nähert er sich den großen Philosophen und ihren Lehren. Er sieht in ihren Ansätzen, Ideologien und Auffassungen des Lebens eine fortwährende, omnipräsente Realität ...«
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Die launenhafte Geschichte des modernen Menschen 9

Descartes, Rousseau, Nietzsche, Lefort, Hegel, Teilhard, Heidegger, Foucault

Eine sinnliche Geschichte 10
Der Tod Gottes, der Tod des Herrschers 12
Kein Bezugspunkt 16
Der sterbliche »Gott-Mensch« 21

1. Sicherheit zerschlagen - und wiedergewonnen 25

Clemens non Papa, Descartes, Anselm von Canterbury

Skepsis 27
Cogito ergo sum 29
Descartes' Gott 32

2. Der Mensch ein Subjekt 35

Descartes, William Harvey, Fritz Kahn

Mensch, Tier und Maschine 37
Ein Steuermann auf seinem Schiff 40

3. Eine komplizierte Maschine 45

Spinoza, Mozart, La Mettrie, Ryle

Das Jahrhundert der Demaskierung 47
La Mettrie: Der Geist ist eine Funktion 51

4. Monster und der freie Wille 57

Mary Shelley, E. T A Hoffmann, Turing, Kant

Eine Art Sache
Was kann ich wissen? 63
Wahrnehmung und Fernsehen 66

5. Miniaturen und die Goldene Regel 71

Kant, Pamuk

Wie ich will, was ich will 75
Die Goldene Regel 78

6. Zwiespältigkeit 83

Kant, Augustinus, Rousseau

Ein zweifelhafter Segen 84
Der Mensch ist gut 87
Country girl 89

7. Republikanismus und Universalismus

Rousseau, Kant

Menschenrechte 98
Die meisten Stimmen 101
Bürger ohne Eigenschaften 103

8. Das Volk und seine Eigenart 107

Leibniz, Herder, Walter Scott

Das Volkstümliche 108
Höflichkeit 113
Ivanhoe 115

9. Zerstreuung 119

Madam de Stag, Luther

Innerlichkeit 121
Piet Hein, Amsterdam und die Zuiderzee 125
Harsche Konsequenzen 126

10. Geschichte und die Wüstheit der Welt 131

Hegel, Schopenhauer

Hegels Geist 132
Naturgeschichte 133 Hochgebirge 137
Das Chaos der Welt 141

11. Der Mensch ein Künstler 149

Schiller

Ode an die Freude 150
Ästhetische Erziehung 150
Kreative Menschen und Mansarden 155

12. Der Tod Gottes 161

Nietzsche, Wagner

Wagner 163
Dionysisch, apollinisch 167
Der tolle Mensch 170

13. Oh Mensch! Gieb acht! 175

Nietzsche, Bataille, Marsman

Wille zur Macht 177
Dekadenz 179
Dionysischer Pessimismus 181
Widerhall in der Kunstwelt 183

14. Ein absurdes Paradox 189

Kierkegaard, Camus

Existenz 191
Don Juan 194
Dein Lied 197

15. Das Unbewusste 201

Jean Paul, Nietzsche, Freud

Tafelsilber 202
Milchstraßen und Wüsten 204
A talking cure 206

16. Freiheit 211

Proust, Bergson, Husserl, Sartre, Beauvoir

Phänomenologie 213
Ein mondänes Bewusstsein 214
Dreckskerle 216
Verurteilt 218

17. Der lästige andere 225

Sartre

Die Hölle 227
One-Night-Stand 230

18. Zugang zum Sein 235

Heidegger, Husserl, Arendt

Zu-handen 236
Entschlossen 239
Die Kehre 242

19. Humanismus in der Diskussion 245

Heidegger, Sartre, Gadamer

Wahrheit 250
Dichterisch 252

20. Struktur 257
Lévi-Strauss, Saussure, Lacan

Humanwissenschaften 259
Kartenspiel 261
Allgemeine Linguistik 264
Mode und das Unbewusste 266

21. Hoffräulein 271

Foucault

Worte und Dinge 271
Velázquez 273
Doppelblick 277
Ein neues Subjekt 280

22. Die Schrift 283

Derrida

Grammatologie 284
Entfremdung 287
Trauma 290
Regenschirm 291

23. Versprechen und Antlitz 297

Ricoeur, Proust, Levinas

Zu hastig 299
Raumfahrt 301
Erbe 304

Schluss: Widersprüchlich - und unerwartet 307

Kakofonie 307
Denkende Maschine 308
Zauberlehrling 309
Unverwechselbar 311
Anthropozän 313
Ökosysteme 315
2001 316

Dank 319
Verwendete Literatur 321
Register 329