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Teilhabe und Ausschluss von Kindern in der Gesellschaft Perspektiven der Kindheitsforschung, Grundschulpädagogik und Lehrer*innenbildung Eine Festschrift zum 60. Geburtstag von Professorin Dr. Friederike Heinzel
Teilhabe und Ausschluss von Kindern in der Gesellschaft
Perspektiven der Kindheitsforschung, Grundschulpädagogik und Lehrer*innenbildung


Eine Festschrift zum 60. Geburtstag von Professorin Dr. Friederike Heinzel

Isabelle Naumann, Julian Storck-Odabasi (Hrsg.)

Beltz Verlag
EAN: 9783779967415 (ISBN: 3-7799-6741-3)
240 Seiten, paperback, 15 x 23cm, April, 2022

EUR 39,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die sozialwissenschaftliche Kindheitsforschung änderte den Blick auf Kinder, weg von einem Fokus auf deren Entwicklung, hin zu ihrer Rolle als Seiende im Hier und Jetzt. Trotz dieses disziplinären Perspektivwandels und teils vermehrter Selbstbestimmung von Kindern im Privaten, zeigt sich im schulischen Feld weitgehend ein Fortbestehen generationaler Hierarchien. Vor diesem Hintergrund stellt der Band die Frage nach Teilhabe- und Ausschlussprozessen von Kindern in der Gesellschaft und vereint dabei Beiträge aus der Kindheits- und Grundschulforschung sowie dem Feld der Lehrerinnenbildung.
Rezension
Wie steht es um die Teilhabe und den Ausschluss von Kindern in der Gesellschaft? Kinderrechte werden nicht nur diskutiert sondern auch ratifiziert und z.T. findet sich tatsächlich vermehrte Selbstbestimmung von Kindern, aber vielleicht eher im Privaten. Im schulischen Feld findet sich weitgehend ein Fortbestehen generationaler Hierarchien. Kindheits- und Grundschulforschung sind hier ebenso gefordert wie Lehrer:innenbildung. Die Auffassung, Kinder als relevante gesellschaftliche Akteur:innen zu begreifen, etablierte sich erst im Entstehungskontext der sogenannten Neuen sozialwissenschaftlichen Kindheitsforschung ab den 1970er Jahren. Hinsichtlich der rechtlichen Stellung sowie Möglichkeiten der Partizipation „in allen das Kind berührenden Angelegenheiten“ (Art. 12) hat die UN-Kinderrechtskonvention von 1989 zwischenzeitlich nahezu weltweit einen rechtlich-normativen Rahmen befördert. In der sozialwissenschaftlichen Forschungspraxis kann durchaus von einer progressiven Entwicklung gesprochen werden, in deren Rahmen Kindern mehr und mehr zugetraut wird, eigene Aussagen zu formulieren und als Expert:innen in eigener Sache aufzutreten. Grundschulpädagogik kommt hier eine besondere Aufgabe als Vermittlung zwischen den Generationen zu.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
Kindheit | Selbstbestimmung | Partizipation | Erziehungswissenschaft | Grundschule
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur Festschrift anlässlich Friederike Heinzels Geburtstag
Ute Geiling 7

Teilhabe und Ausschluss von Kindern in der Gesellschaft
Einleitende Worte zur Verbindung von Kindheitsforschung, Grundschulpädagogik und kasuistischer Hochschullehre respektive Friederike Heinzels Wirken
Julian Storck-Odabaşı und Isabelle Naumann 11

I Forschung mit Kindern und Kindheitsforschung

Was Kinder können können – ein Essay zur Praxeographie von Kindheit
Dirk Hülst 28

Erziehungs- und sozialwissenschaftliche Kindheitsforschung – Entwicklungstrends und zukünftige Herausforderungen
Heinz-Hermann Krüger 40

Kinder – von „Objekten“ zu Akteur:innen von Forschung
Positionierungen von Kindern in der kritisch-reflexiven Kindheitsforschung
Werner Thole, Stephanie Simon & Jessica Prigge 53

Erzähl vom Pferd – Agency, Agents and agentic-doing revisited
Regina Klein 66

Facetten der Freundschaft – ein zukunftsweisendes Thema des pädagogischen kulturellen Gedächtnisses
Annedore Prengel & Hanno Schmitt 81

Missbrauch und Missachtung von Kinderrechten:
Abwehr- und Diskriminierungsstrategien in Lehrer:innenverbänden
Friederike Thole & Edith Glaser 95

II Grundschulpädagogik und Grundschulforschung

Grundlegende Bildung für alle Kinder – ein theoriearmer und unrealisierter Anspruch der Grundschule
Margarete Götz & Michaela Vogt 110

Individualisierter Unterricht – Probleme der Praxis und Herausforderungen für die Forschung
Ein Dialog zwischen qualitativer und quantitativer Unterrichtsforschung
Georg Breidenstein & Frank Lipowsky 122

Das Runde kommt in das Eckige?!
Zur Körperlichkeit von Sitzkreisen und Video-Meetings
Hedda Bennewitz & Jutta Wiesemann 138

Kinder-Fragen als Verknüpfung der sichtbaren und unsichtbaren Seiten des Lernens – ein Plädoyer für das Philosophieren und Explorieren mit Kindern und Studierenden
Nadja Müller & Ralf Schneider 151

Das Private ist pädagogisch? Sondierungen zur ‚Privatisierung‘ und Intimisierung von Unterricht
Torsten Eckermann 162

Partizipation von Schüler:innen in bayerischen Lernentwicklungsgesprächen
Andreas Hartinger, Sonja Ertl & Benjamin Kücherer 170

III Lehrer:innenbildung

Bewährung in Praxisphasen des Lehramtsstudiums – zur Inszenierung gelingenden Unterrichts durch Ausschluss und Homogenisierung
Ralf Parade, Katharina Sirtl, Magdalena Förster & Mia Viermann 182

Zwischen Beschreibung und Norm – oder: Wie lässt sich in Lehre und Forschung ein mehrsprachigkeitsdidaktischer Grundschulunterricht im Interesse von Kindern thematisieren?
Saskia Becker, Norbert Kruse & Lis Schüler 196

„Ich würde das auch nicht machen, mit denen Kurdisch oder Türkisch zu sprechen“ – Biografien von mehrsprachigen Lehramtsstudierenden und ihre Sicht auf Mehrsprachigkeit im Unterrichtshandeln
Julia Kern & Durdane Zeybek 210

Unterrichtsmodelle für die Schuleingangsstufe – eine vergleichende Analyse zweier aktueller Modelle der Deutschschweiz unter adressierungstheoretischer Perspektive
Tobias Leonhard & Melanie Leonhard 223


Autor:innenverzeichnis 237