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Studienbuch Fotografie
Studienbuch Fotografie




Maja Tabea Jerrentrup

UTB
EAN: 9783825253424 (ISBN: 3-8252-5342-2)
296 Seiten, kartoniert, 15 x 22cm, November, 2020

EUR 30,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Fotografie studieren – reicht es nicht einfach, gute Fotos aufzunehmen, auszuwählen oder zu würdigen?

Eine kurze Einführung in wichtige Medientheorien, die Geschichte und eine Definition der Fotografie bilden die Grundlage, auf der M. Jerrentrup Fotografie als Aktion, als Ritual, als Therapie oder als Methode betrachtet. Welche Genres werden unterschieden? Wer sind die Akteure und in welchen Situationen wird fotografiert? Welchen Zwecken dient die Fotografie und welche Rolle spielen Bearbeitung und Präsentation? Nach welchen Kriterien bewerten Dozenten, Galeristen oder Auftraggeber Fotos? Auf diese Fragen gibt der Band vielfältige Antworten.

Erklärungen zu Fachtermini, Leseempfehlungen und Übungsaufgaben, die zur Reflexion über das eigene Arbeiten anregen sollen, ergeben ein zuverlässiges Arbeitsbuch für alle, die Fotografie studieren, professionell lernen oder das Fotografieren besser verstehen lernen möchten.
Rezension
Fotografie ist „ein Mittel, die Welt zu befragen und sich dabei selbst zu befragen“. Dieses erkannte das „Auge des Jahrhunderts“, Henri Cartier-Bresson (1908-2004). Was versteht der Mitbegründer der weltberühmten Fotoagentur „Magnum“ unter dem „entscheidenden Augenblick“? Wodurch unterscheiden sich seine Werke von denen anderer weltberühmter Fotografen wie Heinrich Rudolf Zille, Man Ray, John Heartfield, Sebastiāo Salagado oder Thomas Struth? Welche Genres der Fotografie gilt es gegenwärtig zu unterscheiden? Was bedeutet der Begriff „Fotografie“ überhaupt? Welche Funktionen kann die mediale Praxis erfüllen? Warum gestalten Menschen Fotoalben? Von wem stammt das erste Foto und was zeigt es? Welche (technischen) Entwicklungen lassen sich in der Geschichte der Fotografie nachweisen? Hat die Leica die Fotografie revolutioniert? Wodurch unterscheidet sich analoges und digitales Fotografieren voneinander? Was besagt der pictural turn oder iconic turn in den Kultur- und Sozialwissenschaften? Welche Kriterien dienen zur Bewertung der künstlerischen Qualität von Bildern?
Fundierte Antworten auf diese Fragen in kompakter Form liefert das bei UTB publizierte „Studienbuch Fotografie“, das sich an Studierende der Medien- und Kommunikationswissenschaften richtet. Verfasst wurde es von Maja Tabea Jerrentrup, Associate Professorin für Medien und Fotografie an der Ajeenkya DY Patil University in Pune (Indien) - und selbst Fotokünstlerin. Ihre praktischen Erfahrungen mit dem Medium Foto spiegeln sich in ihrem klar strukturierten und auch für Laien verständlich geschriebenen Buch wider. Dieses gibt anhand zahlreicher Abbildungen und Fotografien sowie sinnvoller Übungen und Diskussionsanregungen einen guten Überblick über verschiedene Facetten dieser medialen Praxis. Fragen der Bildethik hätten in dem Arbeitsbuch allerdings theoretisch fundierter behandelt werden können. Lehrkräfte des Faches Bildende Kunst werden durch Jerrentrups Band jedenfalls motiviert, sich in ihrem Unterricht mit der Theorie und der Praxis der Fotografie problemorientiert auseinanderzusetzen. Auch Lehrkräfte anderer Unterrichtsfächer erhalten durch das Werk zahlreiche Anregungen, um mit Fotografien, auch mit den von Schüler*innen selbst erstellten, im Fachunterricht produktiv zu arbeiten.
Fazit: Das „Studienbuch Fotografie“ von Maja Tabea Jerrentrup beleuchtet kaleidoskopartig unterschiedliche Facetten dieser für das kollektive Gedächtnis zentralen medialen Praxis, die in einer „Gesellschaft der Singularitäten“(Reckwitz) nichts von ihrer Faszination verloren hat.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Studienbuch Fotografie
von Jerrentrup, Maja Tabea Fach: Medien- und Kommunikationswissenschaft;
Fotos bearbeiten - präsentieren - bewerten
Fotografie studieren – reicht es nicht einfach, gute Fotos zu machen? Eine Einbettung in größere Kontexte ist vor der Menge der verfügbaren Bilder elementar.
Eine Einführung in wichtige Medientheorien und eine Definition der Fotografie bilden die Grundlage, auf der Fotografie als Aktion, Ritual, Therapie oder Methode dargestellt wird.
Anschließend geht das Buch darauf ein, wie Bilder nach der Aufnahme verändert werden können, welche Präsentationsmöglichkeiten es gibt und anhand welcher Kriterien man Fotos bewerten kann.
Merkkästen, Lesetipps und Übungen machen es zu einem zuverlässigen Arbeitsbuch für alle, die Fotografie studieren, professionell lernen oder verstehen möchten. Es geht nicht um das konkrete Fotografieren, sondern um dessen theoretische Reflektion.
Inhaltsverzeichnis
1. Gebrauchsanweisung 9
2. Medienwirkungen und Wechselwirkungen. 12
2.1 Mittler, Körperausweitungen und Massenkommunikationsmittel 12
2.2 Von S-R zu S-O-R 17
2.3 Filter, Mauer und Two-Step-Flow 19
2.4 Medium is the Message 21
2.5 Agenda Setting, Framing, Priming 23
2.6 Uses and Gratifi cations 25
2.7 Wissenskluft und Filterblasen 26
3. Charakteristika und Geschichte der Fotografie 31
3.1 Besondere Charakteristika der Fotografie 31
3.1.1 Bild-Metapher 32
3.1.2 Zeitliche Diskontinuität 35
3.1.3 Rahmung 36
3.1.4 Bezug zur Realität 37
3.1.5 Objektivität und Subjektivität 39
3.1.6 Reproduzierbarkeit und Aura 40
3.1.7 Erscheinungsform 42
3.1.8 Wechselwirkungen mit kulturellen Kontexten und Individuen 44
3.2 Die Geschichte der Fotografie 46
3.2.1 Bahnbrechende Erfindungen 47
3.2.2 Fotografie für Jedermann 55
3.2.3 Die digitale Revolution 60
4. Fotografische Genres 68
4.1 Portrait 69
4.2 Beauty 74
4.3 Fashion 77
4.3 High Fashion und Avantgarde Beauty 80
4.4 Lifestyle 83
4.5 Fantasy 86
4.6 Akt und Erotik 89
4.7 Pornografie 92
4.8 Reise 95
4.9 Architektur und Urbex 100
4.10 Natur und Landschaft 103
4.11 Produkt, Industrie und Corporate 106
4.12 Tiere 107
4.13 Makro und Astro 112
4.14 Food und Stillleben 113
4.15 Street 115
4.16 Event 119
4.17 Konzert und Musikszene 121
4.18 Sport 124
4.19 Krisen und Krieg 127
4.20 Selbstinszenierung 129
4.21 Backstage 134
4.22 Analog- und Sofortbild 135
4.23 Fotomontage und -collage 140
5. Akteure 144
5.1 Fotografen 145
5.1.1 Überraschung 146
5.1.2 Sammeln und Jagen 147
5.1.3 Macht 147
5.1.4 Voyeurismus und Aggression 150
5.1.5 Empathie und Wissen 152
5.1.6 Entfremdung und Integration 153
5.1.7 Aufmerksamkeit und Verarbeitung 155
5.1.8 Ausdruck, Kreativität und Achtsamkeit 155
5.2 Fotografierte. 158
5.2.1 Anspannung, Angst und Ausbeutung 159
5.2.2 Fotokompetenz und Aussehen 162
5.2.3 Spiel mit der Identität 164
5.2.4 Selbstwert, Narzissmus und Exhibitionismus 166
5.3 Rezipienten 169
5.3.1 Wahrnehmung und Verständnis 169
5.3.2 Kontextualisierung und Empathie 170
5.3.3 Besitz und Besessenheit 172
5.3.4 Präsenz und Memento Mori 174
6. Perspektiven auf die Fotografie 178
6.1 Fotografie als Technik 178
6.2 Fotografie als Dokumentation 180
6.3 Fotografie als Zeitzeugnis 188
6.4 Fotografie als Inszenierung 192
6.5 Fotografie als Lehrmittel 195
6.6 Fotografie als Kunst 196
6.7 Fotografie als Verführer 202
6.8 Fotografie als Erinnerung 206
6.9 Fotografie für Status und Identität 209
6.10 Fotografie als Methode 210
6.11 Fotografie als Aktion 215
6.12 Fotografie als Therapie 218
6.13 Fotografie und Ethik 222
7. Bearbeitung, Präsentation und Bewertung 227
7.1 Bearbeitung 227
7.2 Präsentation 230
7.2.1 Das Trägermedium 231
7.2.2 Die Ausstellungskonzeption 235
7.2.3 Die Öffentlichkeit 245
7.3 Bewertung 250
7.3.1 Die Aufgabenstellung 251
7.3.2 Die Fragestellung 257
7.3.3 Die Gliederung 260
8. Ausblick 267
9. Literatur 269
10. Abbildungsverzeichnis 292