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Stil und Stilistik Ein Einführung 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage 2014
Stil und Stilistik
Ein Einführung


2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage 2014

Hans-Werner Eroms

Erich Schmidt Verlag, Berlin
EAN: 9783503155545 (ISBN: 3-503-15554-6)
293 Seiten, paperback, 15 x 21cm, Oktober, 2014

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Stil und Stilistik gelten vielfach als subjektive Begriffe, die linguistisch schwer zu bestimmen sind. Das vorliegende Werk stellt die Beschreibung stilistischer Phänomene auf eine feste Grundlage. Stil wird dabei als eine doppelgesichtige Kategorie aufgefasst: Einerseits gehorcht der Stil eines Textes Konventionen und Normen, andererseits wird erwartet, dass er eine individuelle Komponente aufweist, die zum Gelingen des Textes beiträgt. Dabei dürfen die Konventionen in Maßen auch verlassen werden. Stil beruht immer auf der Auswahl aus den systematischen Vorgaben, die eine Sprache bereithält. Die für die Stilbestimmung relevanten sprachlichen Bereiche sind die Vertextungsstrategien, die kommunikativen Grundbereiche der Funktionalstile und die Textsorten. Deren Beachtung gibt die Grundlage für je eigene stilistische Entscheidungen ab. Jedes Kapitel des vorliegenden Buches stellt eine stilistisch relevante Kategorie in den Mittelpunkt und zeigt den stufenweisen Zugang zum Stilbegriff, der zum Schluss in integrierte Analysen mündet.
Rezension
Stil bewegt sich zwischen Individualität und Normativität; Stil ist mithin keineswegs rein subjektiv. Stil ist ein ambivalenter Begriff. Einerseits werden damit Texte und Diskurse vor dem Hintergrund des Erwartbaren in ihrem Gelingen bewertet. Andererseits gibt Stil das Signal, dass etwas Eigenständiges in einer gewählten Formulierung vorliegt. Stil hat also stets zwei Pole, eine normbezogene und eine individuelle Komponente. Das hier anzuzeigende Werk aus der informativen Reihe "Grundlagen der Germanistik" stellt die Beschreibung stilistischer Phänomene auf eine feste Grundlage. Stilfiguren begegnen nicht nur in literarischen, sondern in fast allen allen Textsorten. Die Stilistik ist dabei stets eine wertende, eine evaluative Disziplin. Alle Aussagen über Stil sind Werturteile.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
GRUNDLAGEN DER GERMANISTIK
Herausgegeben von Christine Lubkoll, Ulrich Schmitz, Martina Wagner-Egelhaaf und Klaus-Peter Wegera
Band 45
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 5

1 Was ist Stil? 11

1.1 Aktuelle Auffassungen von „Stil“ 11
1.2 Ansätze in der Stilistik 13
1.3 Das Janusgesicht des Stils 16
1.4 Voraussetzungen für „Stil“: Einheitlichkeit 18
1.5 Erfassungsraster für Stilzüge 20
1.6 Stil als Wahl 23
1.7 Stilanforderungen und „Stilattribute“ 24
1.7.1 Das Variationsgebot 24
1.7.2 Angemessenheit und Bildkraft 26
1.7.3 Das Sparsamkeitsgebot 29
1.8 Sprachgebrauch und Abweichung 30
1.9 Stil als individuelles Merkmal 34
1.10 System und Norm 36

2 Textuelle Voraussetzungen der Stilistik 43

2.1 Transphrastische Zugänge 44
2.1.1 Kohäsion 44
2.1.2 Die Thema-Rhema-Gliederung 47
2.1.3 Die Thematische Progression 48
2.1.4 Kohärenz 50
2.1.4.1 Isotopie 50
2.1.4.2 Präsuppositionen 51
2.1.4.3 Frames und Scripts 51
2.2 Pragmatische Texttheorie 52
2.2.1 Textthema 53
2.2.2 Intention des Textes 54
2.2.3 Textuelle Informationsstruktur 55
2.2.4 Äußerungsbezug 56
2.2.5 Intertextualität 56

3 Die stilistisch relevante Ordnung der sprachlichen Mittel am Beispiel des Wortschatzes und die Markierung von Stilphänomenen 59

3.1 Die Schichtung des Wortschatzes 61
3.1.1 Der neutrale Wortschatz 62
3.1.2 Das „treffende Wort“ 64
3.2 Stilwerte und Stileffekte bei Wörtern mit systematisch oder regional eingegrenztem Geltungsgrad 68
3.2.1 Fremdwörter und Fachsprachen 68
3.2.2 Regionale Varianten und Dialektalismen 71
3.3 Stilwerte und Stileffekte bei zeitverschobenen Ausdrücken 73
3.3.1 Archaismen, Historismen und Anachronismen 73
3.3.2 Modewörter und Neologismen 76
3.3.3 Weitere Ersetzungsmöglichkeiten 79

4 Vertextungsstrategien: Textmuster und Darstellungsarten 83

4.1 Textuelle Analyseraster 83
4.2 Deskriptive Muster: Erzählen und Beschreiben 87
4.2.1 Erzählen 87
4.2.2 Beschreiben 92
4.3 Handlungsorientierte Muster: Argumentieren und Anweisen 97
4.3.1 Argumentieren 98
4.3.1.1 Wissenschaftliche Argumentation 100
4.3.1.2 Politische Rede 103
4.3.1.3 Werbungssprache 105
4.3.2 Anweisen 106

5 Funktionalstilistik: Varianten, Normen und Textsorten 111

5.1 Der Ansatz der Funktionalstilistik 111
5.2 Zur Bewertung der funktionalstilistischen Theorie 115
5.3 Ein erweiterter funktionalstilistischer Ansatz 117
5.4 Die funktionalen Stiltypen im Einzelnen 120
5.4.1 Die Alltagssprache 120
5.4.2 Die Wissenschaftssprache 123
5.4.3 Die Öffentliche Kommunikation 126
5.4.3.1 Texte der unmittelbaren Direktive 126
5.4.3.2 Texte der mittelbaren Direktive 128
5.4.4 Die Sprache der Medien 130
5.4.5 Die Sprache der Unterweisung 132
5.4.6 Die literarische Sprache 134
5.4.7 Die sakrale Sprache 138
5.4.8 Die Werbungssprache 140
5.4.9 Register, Varietäten und Soziolekte 142
5.5 Funktionalstilistische Aspekte des Wortschatzes und der Grammatik 144
5.5.1 Grundbedingungen 144
5.5.2 Stilistische Aspekte einzelner Wortarten 149
5.5.2.1 Substantive 150
5.5.2.2 Adjektive 156
5.5.2.3 Verben 161
5.5.3 Funktionalstilistische Aspekte der Grammatik 165
5.5.3.1 Satzlänge und Satzkomplexität 165
5.5.3.2 Stilistische Aspekte wichtiger grammatischer Kategorien 171

6 Stilfiguren 185

6.1 Einteilung der Stilfiguren 187
6.1.1 Figuren des Ersatzes 189
6.1.2 Figuren der Hinzufügung 195
6.1.3 Gegensatzfiguren 198
6.1.4 Figuren der Auslassung 200
6.1.5 Figuren der Umstellung 201
6.2 Gegenwärtig aktuelle Stilfiguren 203

7 Normative Stilistik 207

7.1 Das Problem der Wertung bei der Stilanalyse 207
7.2 Ausgewählte Ansätze der normativen Stilistik 208
7.2.1 Sprachkritik mit der Berufung auf den Volksgeist 209
7.2.2 Sprachkritik mit der Berufung auf das „Wissen um das gute Deutsch“ 218
7.3 Stilistische Ratschläge auf dem Hintergrund gegenwärtig gültiger Stilprinzipien 223

8 Makrostilistik 235

8.1 Analysemethoden 236
8.2 Stilvergleiche 236
8.3 Hochgradig stilisierte Texte 239
8.3.1 Dichtung 240
8.3.2 Kunstvolle Sachprosa 243
8.4 Zeitungstexte 247
8.4.1 Leitartikel 248
8.4.2 Feuilletontexte 250
8.4.3 Interviews 251
8.4.4 Mediale Wissenschaftstexte 252
8.5 Werbungstexte 254
8.6 Autobiographien 255
8.7 Aktuelle Stilformen: Metaphern und ikonische Verstärkung 257
8.7.1 Zeitungstexte 257
8.7.2 Literarische Sprache 264
8.7.3 Werbungssprache 266