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Schicksalsstunden einer Demokratie
Das aufhaltsame Scheitern der Weimarer Republik
Volker Ullrich, Peter Bieringer
Verlag C. H. Beck oHG
ISBN: 0972
Hörbuch, 15 x 21cm, Juli, 2024
EUR 19,99 alle Angaben ohne Gewähr
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Rezension
Deutschland 1918 bis 1933 - Abdankung des Kaisers, Gründung der Republik, 15 Jahre mit einem Versuch, Demokratie als Staatsform zu etablieren. Ein Unterfangen, der scheiterte, wie wir wissen. Die Frage nach dem "Warum?" bildet den Kern des jüngst erschienenen Buches von Volker Ulrich. Auch wenn es sich um eine geschichtliche Epoche handelt, die 100 Jahre zurückliegt, die Erkenntnisse sind heute wieder gefragt, leben wir doch ein einer Zeit, in der die Demokratie sich ernsthaftem Gegenwind stellen muss, nicht nur in Deutschland.
Fast 12 Stunden lang ist die Hörbuchversion des aktuellen Bestsellers von Volker Ullrich (gesprochen von Peter Bieringer). Das Hören des Buches fällt leicht, die Zeit vergeht wie im Fluge.
Inhaltlich spannt Volker Ullrich einen breiten Bogen: Über die Niederlage Deutschlands 1918 und der Abdankung des Kaisers zum holprigen Neubeginn der jungen Republik. Dem folgen Kapitel, in denen die Hörer die wichtigsten (politischen) Akteure kennenlernen, darüber hinaus über die elementaren Ereignisse (Krisen, Gedeihen, Fortschritte) der Weimarer Republik informiert werden.
Die jeweiligen Reichskanzler als Führungsfiguren der Regierungen, die Parteienlandschaft und nicht zuletzt die politisch -heute würde man den Begriff "überhöht" verwenden- zentrale Stellung des Reichspräsidenten werden nahegebracht.
Aus dem Ablauf der Ereignisse wird deutlich, warum die erste Demokratie auf deutschem Boden zugrunde ging. Es wird aber auch klar, dass dieser Ablauf keineswegs unaufhaltsam voranschritt, sondern vermeidbar gewesen wäre, wenn an verschiedenen historischen Knotenpunkten andere Entscheidungen herbeigeführt worden wären.
Dieses Hörbuch präsentiert Geschichte par excellence. Von Peter Bieringer perfekt eingelesen und inhaltlich von einem renommierten Historiker in einer Art und Weise verfasst, die man ganz ohne zu übertreiben als "fesselnd" bezeichnen darf. Der Genuss dieses Hörbuchs ist nicht nur umfassend und informativ, sondern geradezu unterhaltsam gestaltet. Besonders positiv empfand ich die zahlreichen wörtlichen Zitate verschiedener Zeitgenossen, die das Geschilderte greifbar macht und ein hohes Maß an Authentizität verleiht. Ein rundum gelungenes Werk, das für unsere heutige Zeit wiederum von besonderer Bedeutung ist. Aus Fehlern in der Geschichte ließe sich lernen; man muss sie kennen und neue, bessere Konsequenzen ableiten - für den Fortbestand dessen, was wir heute schätzen: ein Leben in Frieden und Freiheit!
Absolute Hör- bzw. Leseempfehlung!
Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schicksalsstunden einer Demokratie
DAS AUFHALTSAME SCHEITERN DER WEIMARER REPUBLIK.
Demokratien sind fragil. Freiheiten, die fest errungen scheinen, können verspielt werden. Wenige historische Ereignisse verdeutlichen dies so eindringlich wie das Scheitern der Weimarer Republik. Volker Ullrich erzählt eines der größten Dramen der Weltgeschichte – anschaulich, spannend und nahe an den handelnden Personen. Chancen blieben ungenutzt, Alternativen wurden verspielt. Nichts war zwangsläufig oder unvermeidbar. Die Schicksalsstunden einer Demokratie, es gab sie von den Anfängen in der Revolution von 1918 bis zu den verhängnisvollen Tagen im Januar 1933. Es kommt auf die konkreten Handlungen einzelner Personen an – damals wie heute. Eine Lektüre, die beklemmende Parallelen zur Gegenwart zeigt.
Die Geburt der Weimarer Republik stand unter einem denkbar ungünstigen Stern. Das deutsche Kaiserreich hatte den Weltkrieg krachend verloren. Der Versailler Vertrag legte dem besiegten Land harte Bedingungen auf. Eine nicht abreißende Kette von Krisen – unterbrochen nur durch eine Phase scheinbarer Stabilisierung Mitte der 20er Jahre – erschütterte die Republik. Doch trotz aller Belastungen – das Experiment der ersten deutschen Demokratie war nicht von allem Anfang an auf ein ruhmloses Ende angelegt. In seinem packenden Buch zeigt der renommierte Historiker und Publizist Volker Ullrich, dass es immer wieder Gelegenheiten gab, die Weichen anders zu stellen, von der Gründungsphase der Republik bis zum Januar 1933. So ist Ullrichs Buch auch eine eindringliche Mahnung: Wir haben es in der Hand, ob die Demokratie siegt oder scheitert.
Volker Ullrich ist Historiker und leitete von 1990 bis 2009 bei der Wochenzeitung Die ZEIT das Ressort «Politisches Buch». Er hat eine ganze Reihe von einflussreichen historischen Werken vorgelegt, darunter «Die nervöse Großmacht. Aufstieg und Untergang des deutschen Kaiserreichs 1871 - 1918» (1997) und eine hochgelobte zweibändige Hitler-Biographie (2013 und 2018), die in viele Sprachen übersetzt wurde. Volker Ullrich erhielt 1992 den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik und 2008 die Ehrendoktorwürde der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 7
Kapitel I
Der Zauber des Anfangs. Die Revolution von 1918/19 13
Kapitel II
Marsch auf Berlin. Der Kapp-Lüttwitz-Putsch 59
Kapitel III
«Der Feind steht rechts». Der Mord an Walther Rathenau 89
Kapitel IV
Tollhauszeit. Ruhrbesetzung und Hyperinflation 103
Kapitel V
Konservative Wende. Der Tod Eberts und die Wahl Hindenburgs 127
Kapitel VI
Ein schwarzer Tag. Der Bruch der letzten Großen Koalition 151
Kapitel VII
Modell Thüringen. Wilhelm Fricks braune Kulturrevolution 193
Kapitel VIII
Anfang vom Ende. Der Sturz Brünings 209
Kapitel IX
Die Stunde der Barone. Papens Staatsstreich gegen Preußen 253
Kapitel X
Am Ziel. Die Machtübertragung an Hitler 269
Kapitel XI
Ruhig abwarten. Reaktionen auf den 30. Januar 1933 305
Nachwortund Dank 315
Anmerkungen 319
Bibliographie 361
Bildnachweis 375
Personenregister 377
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