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Schicksalsstunden einer Demokratie Das aufhaltsame Scheitern der Weimarer Republik
Schicksalsstunden einer Demokratie
Das aufhaltsame Scheitern der Weimarer Republik




Volker Ullrich

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406821653 (ISBN: 3-406-82165-0)
383 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 22cm, Juli, 2024, mit 36 Abbildungen

EUR 26,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Demokratien sind fragil. Freiheiten, die fest errungen scheinen, können verspielt werden. Wenige historische Ereignisse verdeutlichen dies so eindringlich wie das Scheitern der Weimarer Republik. Volker Ullrich erzählt eines der größten Dramen der Weltgeschichte – anschaulich, spannend und nahe an den handelnden Personen. Chancen blieben ungenutzt, Alternativen wurden verspielt. Nichts war zwangsläufig oder unvermeidbar. Die Schicksalsstunden einer Demokratie, es gab sie von den Anfängen in der Revolution von 1918 bis zu den verhängnisvollen Tagen im Januar 1933. Es kommt auf die konkreten Handlungen einzelner Personen an – damals wie heute. Eine Lektüre, die beklemmende Parallelen zur Gegenwart zeigt.

Die Geburt der Weimarer Republik stand unter einem denkbar ungünstigen Stern. Das deutsche Kaiserreich hatte den Weltkrieg krachend verloren. Der Versailler Vertrag legte dem besiegten Land harte Bedingungen auf. Eine nicht abreißende Kette von Krisen – unterbrochen nur durch eine Phase scheinbarer Stabilisierung Mitte der 20er Jahre – erschütterte die Republik. Doch trotz aller Belastungen – das Experiment der ersten deutschen Demokratie war nicht von allem Anfang an auf ein ruhmloses Ende angelegt. In seinem packenden Buch zeigt der renommierte Historiker und Publizist Volker Ullrich, dass es immer wieder Gelegenheiten gab, die Weichen anders zu stellen, von der Gründungsphase der Republik bis zum Januar 1933. So ist Ullrichs Buch auch eine eindringliche Mahnung: Wir haben es in der Hand, ob die Demokratie siegt oder scheitert.

Volker Ullrich ist Historiker und leitete von 1990 bis 2009 bei der Wochenzeitung Die ZEIT das Ressort «Politisches Buch». Er hat eine ganze Reihe von einflussreichen historischen Werken vorgelegt, darunter «Die nervöse Großmacht. Aufstieg und Untergang des deutschen Kaiserreichs 1871 - 1918» (1997) und eine hochgelobte zweibändige Hitler-Biographie (2013 und 2018), die in viele Sprachen übersetzt wurde. Volker Ullrich erhielt 1992 den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik und 2008 die Ehrendoktorwürde der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Rezension
Warum ist die erste deutsche Demokratie, die Weimarer Republik, gescheitert? Warum konnte sie die Diktatur des Nationalsozialismus nicht verhindern? Das ist eine Schlüsselfrage deutscher Geschichte im 20. Jahrhundert. Deutschland hat die Demokratie nicht freiwillig, nicht aus eigenem Antrieb (und mit eigener Revolution) und zunächst nicht erfolgreich als politisches System übernommen. Am Ende des Ersten Weltkrieges muss der Kaiser abdanken und es bildet sich die erste deutsche Demokratie: die Weimarer Republik (1919-1933). Sie hat aber von Beginn an wenig Chancen; denn die alten Eliten üben weiterhin großen Einfluss aus, die Mentalitäten, Strukturen und Institutionen erweisen sich als überaus beharrlich antidemokratisch. Vielfältige politische und soziale Konflikte sowie ökonomische Zwänge durch die Niederlage im 1. WK lassen die erste deutsche Demokratie durch die sog. Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 frühzeitig scheitern. Aber es wäre nach Auffassung des Autors ein "aufhaltsames Scheitern der Weimarer Republik" (Untertitel) gewesen; denn Chancen blieben ungenutzt, Alternativen wurden verspielt. Nichts war zwangsläufig oder unvermeidbar. Ullrichs Buch ist auch eine eindringliche Mahnung in die Gegenwart: Wir haben es in der Hand, ob die Demokratie siegt oder scheitert!

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
20. Jahrhundert, Demokratie, Deutschland, Geschichte, Nationalsozialismus, Niederlage, Politik, Scheitern, Versailler Vertrag, Weimarer Republik, Weltkriege, Zwischenkriegszeit

Pressestimmen:

"Dass deutsche Historiker auch elegant und fesselnd schreiben können, beweist Volker Ullrich. Spannender als mancher Krimi."
Martin Doerry, SPIEGEL Plus
Inhaltsverzeichnis
7 Einleitung

Kapitel I
13 Der Zauber des Anfangs. Die Revolution von 1918 /19

Kapitel II
59 Marsch auf Berlin. Der Kapp-Lüttwitz-Putsch

Kapitel III
89 «Der Feind steht rechts». Der Mord an Walther Rathenau

Kapitel IV
103 Tollhauszeit. Ruhrbesetzung und Hyperinflation

Kapitel V
127 Konservative Wende. Der Tod Eberts und die Wahl Hindenburgs

Kapitel VI
151 Ein schwarzer Tag. Der Bruch der letzten Großen Koalition

Kapitel VII
193 Modell Thüringen. Wilhelm Fricks braune Kulturrevolution

Kapitel VIII
209 Anfang vom Ende. Der Sturz Brünings

Kapitel IX
253 Die Stunde der Barone. Papens Staatsstreich gegen Preußen

Kapitel X
269 Am Ziel. Die Machtübertragung an Hitler

Kapitel XI
305 Ruhig abwarten. Reaktionen auf den 30. Januar 1933

315 Nachwort und Dank

319 Anmerkungen
361 Bibliographie
375 Bildnachweis
377 Personenregister