lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Rilke verstehen Text + Deutung
Rilke verstehen
Text + Deutung




Gerhard Oberlin

Königshausen & Neumann Verlag
EAN: 9783826076237 (ISBN: 3-8260-7623-0)
300 Seiten, paperback, 16 x 24cm, Mai, 2022

EUR 34,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der beiläufige Satz eines japanischen Germanistikstudenten: »Bei Rilke gibt es viel zu verstehen« galt auf Rückfrage nicht den sprachlichen Schwierigkeiten; auch wollte er nicht die Probleme der Deutung ansprechen, sondern es fiel ihm schwer, »die paradoxe Mischung aus Faszination und Befremden« zu begreifen, die Rilkes Texte bei ihm auslösten. Die »Anti-Sympathie«, wie er es nannte, hielt er für den eigentlichen Grund, weshalb dieser Dichter ihn interessiere. Weil der Eindruck des Obsoleten mit dem der Aktualität ständig wechsle, müsse man zuerst sich selbst und seine eigene Zeit verstehen, wenn man Rilke verstehen wolle. Der Student gehörte zu jenen nichtdeutschen Lesern, welche die deutsche Rilke-Leserschaft seit längerem an Zahl und Diskursaktivität übertreffen. Ob in den USA, Frankreich, Russland oder Japan: Rilkes Werke, vor allem aber die Gedichte, gehören dort noch oder wieder zur geistigen 'Grundnahrung' der Gebildeten. Dieses Buch soll nicht nur zum Lesen beflügeln und beim 'Verstehen' helfen, sondern den 'Zeitgeist' von heute mit jenem von damals abgleichen und dazu Rilkes Lyrik um Moderation bitten.

Dr. Gerhard Oberlin arbeitet als freier Literatur-, Kultur- und Sportwissenschaftler mit Wohnsitz in Tübingen. Nach einer internationalen Laufbahn als Lehrer, Schulleiter und Fortbildner war er unter anderem Dozent für deutsche Sprache und Literatur an der Beijing Foreign Studies University und am Deutsch-Chinesischen Institut der University of Business and Economics, Beijing/China. Zuletzt Gastdozent an der Hebrew University in Jerusalem, der Malayalam University in Tirur/Kerala und am Pookoya Thangal Memorial Government College in Perinthalmanna/Malappuram/ Kerala. Der Großteil seiner Bücher ist bei K&N erschienen.
Rezension
Der freie Tübinger Literatur- und Kulturwisssenschaftler Gerhard Oberlin hat bereits zwei ähnliche Bände "Text + Deutung" zu Franz Kafka und Heinrich von Kleist bei Königshausen & Neumann vorgelegt, jetzt folgt dieser Band zu Rilke. Für die Lehrerbibliothek sind die Bände überaus hilfreich, weil klassische Autoren und ihre Texte, die auch in der Schule bis heute gelesen werden, in zentralen Quellentexten wiedergegeben und interpretiert werden. Das gilt auch für einen der bedeutendsten deutschsprachigen Lyriker, den österreichischen Dichter, Erzähler, Übersetzer und Romancier Rainer Maria Rilke (1875–1926), der nur einen Roman verfasst hat "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge", mit dem ihm auf Grund seiner innovativen Erzähltechnik, aber auch der Thematik, allerdings der Durchbruch in die literarische Moderne gelungen ist. Ansonsten ist Rilke wesentlich Lyriker; am bekanntesten sind vielleicht das Gedicht "Der Panther" (vgl. S. 121f) und die "Duineser Elegien" (vgl. S. 169ff). In der deutschen Lyrik nimmt Rilke einen festen und bedeutenden Platz ein.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorrede 9

Kindheit (Es wäre gut viel nachzudenken) 21
Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort 24
Du mußt nicht bangen, Gott 27
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen 31
Ich ließ meinen Engel lange nicht los 35
Der Einsame 38
Einsamkeit 43
Erinnerung 46
Jetzt reifen schon die roten Berberitzen 50
Herbsttag 53
Herbst 56
Abend 60
Schluszstück 63
An Karl von Heydt 66
Archaischer Torso Apollos 69
Eine Sibylle 81
Buddha (Als ob er horchte) 84
Der Dichter 89
Der Tod des Dichters 94
Ein Frauen-Schicksal 96
Blaue Hortensie 99
Pont du Carrousel 102
Römische Fontäne 106
Die Kathedrale 110
Gott im Mittelalter 116
Die Flamingos 119
Der Panther 121
Das Karussell 124
Liebes-Lied 128
Wie die Vögel, welche an den großen ... 132
Abschied 137
Morgue 140
Die Brandstätte 143
Todes-Erfahrung 147
Der Tod 150

Es winkt zu Fühlung fast aus allen Dingen 154
Ausgesetzt auf den Bergen des Herzens 159
Der Leser 163
Sonett (O das Neue, Freunde, ist nicht dies) 166

Duineser Elegien
Die erste Elegie 169
Die zweite Elegie 177
Die dritte Elegie 184
Die vierte Elegie 192
Die fünfte Elegie 202
Die sechste Elegie 211
Die siebente Elegie 218
Die achte Elegie 227
Die neunte Elegie 233
Die zehnte Elegie 238

Die Sonette an Orpheus
Sei allem Abschied voran 247
Ist er ein Hiesiger 251
Rühmen, das ists 254
Sieh die Blumen, diese dem Irdischen treuen 257
Errichtet keinen Denkstein 259

Rose, oh reiner Widerspruch 263

Das Spätwerk aus psychoanalytischer Sicht 269

Arbeitsbibliothek
1. Siglen 287
2. Literatur in alphabetischer Folge 288

Verzeichnis der Gedichtanfänge und Überschriften 297
Weitere Titel aus der Reihe Text + Deutung