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Religionsunterricht im Hauptschulbildungsgang Konzeptionelle Grundlagen einer Religionsdidaktik für den Pflichtschulbereich der Sekundarstufe I Zugl.: Habil.-Schrift Universität Halle-Wittenberg WS 2010/2011
Religionsunterricht im Hauptschulbildungsgang
Konzeptionelle Grundlagen einer Religionsdidaktik für den Pflichtschulbereich der Sekundarstufe I


Zugl.: Habil.-Schrift Universität Halle-Wittenberg WS 2010/2011

Frank M. Lütze

Evangelische Verlagsanstalt
EAN: 9783374029006 (ISBN: 3-374-02900-0)
416 Seiten, hardcover, 16 x 24cm, 2012

EUR 48,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Religionsunterricht im Hauptschulbildungsgang findet derzeit nur wenig Beachtung. Aktuelle soziologische und pädagogische Untersuchungen machen jedoch auf Herausforderungen aufmerksam, die über die schulorganisatorische Alternative »Hauptschulen oder verbundene Schulformen« hinaus auf grundlegende (fach)didaktische Fragen verweisen.

Die Studie fragt vor diesem Hintergrund nach Voraussetzungen und Grundlinien einer Religionsdidaktik für den Pflichtschulgang. Nach einem einführenden Überblick über die Struktur des Hauptschulbildungsgangs beschreibt der erste Hauptteil für den Religionsunterricht wesentliche soziokulturelle Faktoren der Schülerinnen und Schüler. Der zweite Hauptteil arbeitet in Auseinandersetzung mit hauptschuldidaktischen Ansätzen konzeptionelle Grundlagen heraus für eine Religionsdidaktik, die sich konsequent an den Schülervoraussetzungen orientiert.
Rezension
Diese Hallenser Habilitationsschrift fragt nach den Besonderheiten von Religionsunterricht an Hauptschulen - und wendet sich damit in erfreulicher Weise einem wissenschaftlich doppelt vernachlässigten Bereich zu: Hauptschulen und Religionsunterricht an Hauptschulen. Jedenfalls unterscheiden sich die Ausgangsbedingungen von Religionsunterricht an Hauptschulen wesentlich von denen an weiterführenden Schulen. Deshalb beschreibt der erste Hauptteil für den Religionsunterricht wesentliche soziokulturelle Faktoren der Schülerinnen und Schüler an der Hauptschule. Darauf baut dann der zweite Hauptteil auf, der in Auseinandersetzung mit hauptschuldidaktischen Ansätzen konzeptionelle Grundlagen für eine Religionsdidaktik herausarbeitet, die sich konsequent an den Schülervoraussetzungen orientiert. Das scheint für die Hauptschuldidaktik bedeutsamer denn je, - zumal im Religionsunterricht!

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 11

I Hauptschulbildungsgang und Religionsunterricht in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland 15

I.1 Bundesländer mit dreigliedrigem Schulsystem mit eigenständigen Hauptschulen 17
I.1.1 Baden-Württemberg 17
I.1.2 Bayern 18
I.1.3 Hessen 20
I.1.4 Niedersachsen 21
I.1.5 Nordrhein-Westfalen 23
I.2 Bundesländer in Umstellung auf ein zweigliedriges Schulsystem ohne eigenständige Hauptschulen 25
I.2.1 Berlin 25
I.2.2 Hamburg 27
I.2.3 Rheinland-Pfalz 28
I.2.4 Schleswig-Holstein 29
I.3 Bundesländer mit zweigliedrigem Schulsystem ohne eigenständige Hauptschulen 32
I.3.1 Brandenburg 32
I.3.2 Bremen 34
I.3.3 Mecklenburg-Vorpommern 35
I.3.4 Saarland 37
I.3.5 Sachsen 39
I.3.6 Sachsen-Anhalt 40
I.3.7 Thüringen 42
I.4 Länderübergreifende Tendenzen mit Blick auf den Religionsunterricht im Hauptschulbildungsgang 44

II Schülerinnen und Schüler im Hauptschulbildungsgang 47

II.1 Schüler an der Hauptschule: Status, Selbstbild, Erwartungen 52
II.1.1 Hauptschüler werden: Kriterien der Bildungsentscheidung 52
II.1.2 Hauptschulrealität aus der Sicht von Eltern und Hauptschülern 55
II.1.3 Zusammenfassung 56
II.2 Leistungs(miss)erfolge, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl 58
II.2.1 Die Entwicklung von leistungsbezogenem Selbstvertrauen 58
II.2.2 Selbstvertrauen, Leistungsbereitschaft und erreichte Leistungen 61
II.2.3 Schulisches Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl 62
II.2.4 Schulisches Selbstvertrauen in religionspädagogischer Perspektive 63
II.3 Familiäre Hintergründe und Ressourcen 66
II.3.1 Sozioökonomische Faktoren 68
II.3.2 Kulturelle Ausstattung 75
II.3.3 Soziale Ressourcen: Familienstrukturen und Erziehungsstil 79
II.3.4 Herkunftsmilieus und Habitus 82
Exkurs: Cooler Junge, schlechter Schüler? Männlichkeitskonzepte als Belastung für Lernprozesse im Hauptschulbereich 89
II.3.5 Zusammenfassung: Familienhintergründe & Religionsunterricht 92 II.4 Migration 97
II.4.1 Migranten, Ausländer, Aussiedler: Probleme der Schulstatistik 97
II.4.2 Jugendliche (Spät-)Aussiedler aus Osteuropa 102
II.4.3 Jugendliche mit türkischem Migrationshintergrund 111
II.5 Freizeitgestaltung und Mediennutzung 121
II.5.1 Nicht medienbezogenes Freizeitverhalten 121
II.5.2 Mediennutzung 124
II.6 Auf der Schwelle zum Berufsleben 133
II.6.1 Berufsbildungswege von Schülerinnen und Schülern aus dem Hauptschulbildungsgang 133
II.6.2 Arbeit und Beruf aus Sicht der Schülerinnen und Schüler und ihres Umfeldes 142
II.7 Religion 150
II.7.1 Religiöse Überzeugungen 154
II.7.2 Private religiöse Praxis: Familiäres Beten und eigenes Gebet 165
II.7.3 Teilnahme an und Wahrnehmung von kirchlich-religiöser Praxis 167
II.7.4 Zusammenfassung: Religion bei Hauptschülerinnen und -schülern und der Religionsunterricht 171
II.8 Wertorientierungen in Beziehungen 177
II.8.1 Freundschaften 178
II.8.2 Partnerschaft und Familie 182
II.9 Der Religionsunterricht aus Sicht von Schülerinnen und Schülern im Hauptschulbildungsgang 194
II.9.1 Zur Bedeutung des Religionsunterrichts an Haupt- und Sekundärschulen 194
II.9.2 Inhaltliche Interessensschwerpunkte 196
II.9.3 Die Bedeutung der Lehrer-Schüler-Beziehung 197
II.9.4 Religionsunterricht und religiöse Vollzüge 199

III Konzeptionelle Zugänge für einen Religionsunterricht im Hauptschulbildungsgang 205

III.1 Grundlagen 207
III.1.1 Zwischen ökonomischer Notwendigkeit, reformatorischen Impulsen und pädagogischer Konzeption:
Wurzeln des Hauptschulbildungsgangs 207
III.1.2 Lehrpläne als Quelle für den Religionsunterricht im Hauptschulbildungsgang 209
III.2 Bildung im Horizont des Gebrauchens: Karl Stöcker und das Konzept der Volkstümlichen Bildung 215
III.2.1 Mehr als ein reduziertes Gymnasium 215
III.2.2 Eine Bildung — zweierlei Denkformen? 219
III.2.3 Unterricht »im Horizont des Gebrauchens« 224
III.2.4 Religion als Fach und als Lerndimension 242
III.2.5 Zusammenfassung 244
III.3 Eine Schule, die auf Beruf und Leben vorbereitet: Das Hauptschulkonzept des Deutschen Ausschusses für das Erziehungs- und Bildungswesen 250
III.3.1 Hinführung zur Berufswelt als Aufgabe der Hauptschule 252
III.3.2 Hauptschule als »Jugendschule« und »Lebensstätte« 262
III.3.3 Zusammenfassung 267
III.4 Eine Bildung für alle: Die Überwindung der vertikalen Schulgliederung im Strukturplan des Deutschen Bildungsrates 271
III.4.1 Die Revision des Begabungsbegriffs 272
III.4.2 Wissenschaftsorientierung als schulformübergreifendes
Prinzip des Fachunterrichts 277
III.4.3 Zusammenfassung 309
III.5 Schule zwischen Bildung und Bewältigung:
Sozialpädagogische Perspektiven 314
III.5.1 Bildungsanliegen und Lebensfragen: Theoretische Klärungen 316
III.5.2 Lebensbewältigung als Thema des Religionsunterrichts 326
III.5.3 Schule und Religionsunterricht als Soziakäume 329
III.5.4 Zusammenfassung 334

IV Religionsunterricht im Hauptschulbildungsgang: Eine Zwischenbilanz 339

IV.1 Konzeptionelle Überlegungen 340
IV.1.1 Einheit und Differenz des Religionsunterrichts in der Sekundarstufe I 340
IV.1.2 Hauptschülerinnen und -schüler zwischen Empirie und Stereotypie 342
IV.1.3 Praxis-, berufs-, wissenschafts- oder bewältigungsorientiert?
Ertrag und Problematik (vermeintlich) schulformspezifischer Begriffe 344
IV.2 Theologische Impulse 348

Literaturverzeichnis 351