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Putins Krieg
Wie die Menschen in der Ukraine für unsere Freiheit kämpfen
Katrin Eigendorf
S. Fischer Verlag
ISBN: 9783103971957
256 Seiten, hardcover, 14 x 21cm, August, 2022
EUR 24,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
"Noch nie war es mir wichtiger, vor Ort zu sein und zu zeigen, worum es in der Ukraine wirklich geht: um den Kampf eines Volkes für Freiheit und Demokratie." Katrin Eigendorf
Viel zu lange wurde Wladimir Putin in der öffentlichen Diskussion in Deutschland verharmlost. Mit dem Angriff auf die Ukraine hat er den Krieg ins Herz Europas gebracht. Und plötzlich steht alles in Frage, was bislang selbstverständlich erschien: Frieden und Freiheit, Sicherheit und Wohlstand. Katrin Eigendorf lebte lange in Moskau und berichtet seit vielen Jahren für das ZDF aus der Ukraine - vom ersten Tag des Krieges an war sie immer wieder vor Ort. Hautnah erzählt sie von erschütternden Szenen in zerbombten Städten, Begegnungen mit Menschen, die von einem Tag auf den anderen alles verloren haben. Es sind Erlebnisse, die immer wieder an die Schmerzgrenze gehen, auch für eine Reporterin. Ihr Buch ist ein bewegendes Zeugnis, das uns die dramatischen Ereignisse in der Ukraine und die tiefgreifenden Konsequenzen dieses Krieges unmittelbar vor Augen führt.
Hanns-Joachim Friedrichs-Preis 2021
Grimme-Preis 2022
für ihre "empathischen und mutigen Reportagen" mit "brillanter Beobachtung und nachvollziehbarer Einordnung in die größere politische Lage"
Rezension
Was unterscheidet das vorliegende Buch "Putins Krieg" von der großen Fülle an weiteren Büchern zum selben Thema?
Zunächst könnte man die Autorin aufführen. Als renommierte Journalistin und erfahrene Korrespondentin in Osteuropa (und hier insbesondere in Russland und der Ukraine), kann sie auf eine Vielzahl von Erkenntnissen zurückgreifen, die sich aus ihrer langjährigen beruflichen Tätigkeit speisen und über die nur wenige verfügen dürften. Sie kennt die Situation vor Ort und beobachtet die Situation viele Jahre hinweg - Fluch und Segen zugleich, denn geradezu natürlich ergreift sie Partei, was sich aus eben diesen Beobachtungen und Erfahrungen herleiten lässt. Das genau verleiht diesem Buch des Weiteren eine besondere inhaltliche Qualität.
Der Beginn der russischen Aggression auf das Nachbarland Ukraine am 24. Februar 2022 steht auch am Anfang dieses Buches. Katrin Eigendorf verbindet die Kapitel des Buches mit einzelnen Orten in der Ukraine. Orte, die sie selbst bereist hat, die Situation vor Ort in Augenschein genommen und mit vielen Betroffenen persönliche Gespräche und Interviews geführt hat. So entsteht ein authentisches Bild der katastrophalen Umstände, mit denen die Menschen in der Ukraine derzeit leben und sich ihre individuellen Wege suchen, sich zu arrangieren.
Angereichert werden die Abschnitte durch integrierte Tagebuchausschnitte der Autorin, die sie bereits im Jahre 2014, dem Jahr der Krim-Annexion, verfasst hat.
Der Leserschaft wird in einem kompakten Format ein umfassendes Bild über die Situation in der Ukraine geboten; flüssig geschriben, gut lesbar und zudem empathisch verfasst.
Wie bereits eingangs erwähnt, findet die Leserschaft ein fundiertes und zugleich sehr persönlich geschriebenes Werk. Und ja, hieran könn(t)en sich die Geister scheiden. Persönliche Erfahrungen, Beobachtungen und die begleitenden Recherchen zu den Abläufen und Ereignissen führen unweigerlich zu einer persönlichen Betroffenheit, die von Katrin Eigendorf ausgedrückt wird. Sie erlebt mit großer Betroffenheit die Zerstörung und das unfassbare Leid der ukrainischen Bevölkerung und verleiht dem mit ihren Worten (soweit möglich) gekonnt Ausdruck.
Was also ist die Aufgabe, das Ziel des vorliegenden Werks?
Wer ein nüchternes Sachbuch, gefüllt mit einer Vielzahl von Informationen sucht, möglichst analytisch-neutral dargestellt, wird mit mit dem vorliegenden Buch "Putins Krieg" nicht recht glücklich werden.
Wer Krieg und seine Auswirkung aus erster Hand "kennenlernen" möchte und bereit ist, sich ebenfalls emotional in gewisser Weise berühren zu lassen, wird hingegen gleichermaßen betroffen und angetan sein.
Ich gehöre selbst zur letzteren Kategorie der Leser und nutze -geradezu selbstverständlich- weitere Literatur, um ein umfassendes Bild zur Situation und zum Geschehen in der Ukraine zu bekommen, als auch der Motivation seitens des russischen Präsidenten näher zu kommen. So gelingt aus meiner Sicht persönliche Meinungsbildung. Das Buch der Autorin hat hierzu einen sehr wichtigen Beitrag geleistet!
Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Putins Krieg – Wie die Menschen in der Ukraine für unsere Freiheit kämpfen
BESTSELLER
Der Spiegel-Bestseller der bekannten ZDF-Korrespondentin für die Ukraine Katrin Eigendorf
Seit vielen Jahren berichtet Katrin Eigendorf regelmäßig aus der Ukraine. So auch während der dramatischen Tage und Wochen nach dem 24. Februar 2022, als Wladimir Putin mit seinem grausamen Angriff auf die Ukraine den Krieg zurück nach Europa getragen hat. Angesichts der Bilder aus Mariupol, Charkiw und Kyiw ist auch Deutschland aufgewacht, nachdem es über viele Jahre Wladimir Putin verharmlost hat.
Katrin Eigendorf erzählt hier vom Krieg, den Putin mit aller Härte führt, vor allem gegen die Bevölkerung. Von ihren Begegnungen mit Menschen, die von einem Tag auf den anderen alles verloren haben, von Familien, die zerrissen wurden, von Kindern, die ihre Kindheit verloren haben. Es sind Begegnungen, die immer wieder an die Schmerzgrenze gehen, auch für eine Reporterin.
Sie hat den Beginn dieser Entwicklung bereits 2008 in Georgien erlebt, als der Kreml seine Truppen nach Tbilissi schickte. Und 2014 in Donezk, Luhansk und Mariupol, als die russische Armee nach der Krim auch den Osten der Ukraine angriff und besetzte. Kriege, die auch in Deutschland nicht ernst genug genommen wurden.
Putins Narrativ vom Krieg gegen eine faschistische Regierung in Kyiw, vom Eintreten für Russlands Sicherheit ist eine zynische Lüge. Sein Krieg zeigt überdies die ganze Schwäche eines autoritären Regimes. Ein System, das Kinder bombardiert und Menschen aushungert, das die Wahrheit nicht duldet, ist gescheitert. Noch nie war es Katrin Eigendorf wichtiger, vor Ort zu sein und zu zeigen, worum es in der Ukraine wirklich geht: um den Kampf eines Volkes für Freiheit und Demokratie – auch in Europa.
Katrin Eigendorf, geboren 1962, gehört zu den renommiertesten deutschen TV-ReporterInnen. Seit den 1990er Jahren ist sie Auslandskorrespondentin und berichtet für ZDFheute, heute-journal und auslandsjournal aus Krisenregionen. Seit 2018 ist sie Internationale Reporterin des ZDF mit den Schwerpunkten Ukraine, Russland, Afghanistan, Libanon, Irak und Türkei.
2021 wurde sie zur Journalistin des Jahres in der Kategorie »Reportage national« gewählt und mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus ausgezeichnet, 2022 wurde sie für den Grimme-Preis nominiert. Seit dem Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 war Katrin Eigendorf über Wochen in der Ukraine und berichtete zeitweise täglich über die Situation der Menschen im Land. Katrin Eigendorf lebt in Berlin.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9
Kapitel 1 Winnyzja: Erwachen und Entschlossenheit 17
Kapitel 2 Chmelnyzkyj: Flucht und Abschied 47
Kapitel 3 Odesa: Furcht und Widerstand| 75
Kapitel 4 Wosnesensk: Verbrechen und Stärke 107
Kapitel 5 Lwiw: Verlust und Hoffnung 129
Kapitel 6 Butscha, Irpin, Borodjanka: Trauma und Wahrheit 147
Kapitel 7 Butscha: Die Geschichte von Hanna Polonska 169
Kapitel 8 Kyjiw: Schuld und Lüge 185
Kapitel 9 Charkiw: Finsternis und Trost 205
Kapitel 10 Dnipro: Gewissheit und Größe 231
Dank 253
Zum Weiterlesen 255
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