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Jenseits von Putin Russlands toxische Gesellschaft
Jenseits von Putin
Russlands toxische Gesellschaft




Gesine Dornblueth, Thomas Franke

Herder Verlag
EAN: 9783451399787 (ISBN: 3-451-39978-4)
208 Seiten, paperback, 13 x 21cm, Februar, 2023

EUR 20,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Als Russland am 24. Februar 2022 die Ukraine angriff, schien das großen Teilen der russischen Gesellschaft egal zu sein. Das ist nicht überraschend. Seit Jahren wird das russische Expansionsstreben davon begleitet, dass gesellschaftlich das Recht des Stärkeren gilt. Gewalt wird von vielen als Mittel der Politik akzeptiert.

Gesine Dornblüth und Thomas Franke erklären, wie es dazu kommen konnte. Ihre Reportagen und Analysen führen uns durch drei Jahrzehnte, in denen nationalistische Kräfte über Verfechter demokratischer Werte die Oberhand gewannen. Dabei wird deutlich: Der zukünftige Frieden in Europa hängt davon ab, ob wir Russlands Gesellschaft richtig verstehen und entsprechend handeln.

Gesine Dornblüth, Dr., geb. 1969, ist promovierte Slavistin und Hörfunkjournalistin. Von 2012 bis 2017 war sie Deutschlandfunk-Korrespondentin in Moskau. Seit Beginn der 1990er Jahre unternahm sie zahlreiche Recherchereisen nach Russland und den gesamten postsowjetischen Raum. Zuletzt erschien von ihr das Buch „Ruhmlose Helden. Ein Flugzeugabsturz und die Tücken deutsch-russischer Verständigung“ mit Thomas Franke.

Thomas Franke, geb. 1967, ist Journalist, Autor, Regisseur und Produzent vor allem für den Deutschlandfunk. Von 2012 bis 2017 lebte er in Moskau. Zuletzt erschienen von ihm die Bücher „Russian Angst – Einblicke in die postsowjetische Seele“ sowie „Ruhmlose Helden. Ein Flugzeugabsturz und die Tücken deutsch-russischer Verständigung“ mit Gesine Dornblüth. 2023 erscheint der Erzählungsband „An den Kaukasus gekettet“.
Rezension
In der russischen Gesellschaft, die die Autoren als toxisch bezeichnen, gilt seit langem das Recht des Stärkeren; insofern wird Gewalt von vielen als Mittel der Politik akzeptiert - und während die Weltöffentlichkeit über Rußlands Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 schockiert war, zeigte die russische gesellschaft kaum Reaktion. Die russische Armee ist zudem seit Langem für ihre zerstörerische Kriegsführung bekannt – und die russische Gesellschaft für ihr Schweigen angesichts der Verbrechen, die in ihrem Namen begangen werden. Es ist deshalb falsch, von Putins Krieg zu sprechen. Die Teilnahmslosigkeit vieler Russen hat Wladimir Putin seit Beginn des neuen Jahrtausends stark gemacht. Doch irgendwann wird Wladimir Putin die Macht abgeben. Die russische Gesellschaft wird bleiben. Wer sind diese Menschen, was hat sie so werden lassen und was treibt sie um? Diese Fragen sucht dieses Buch zu beantworten mit einem Blick in ein Russland jenseits der großen Politik und mit Reportagen aus drei Jahrzehnten journalistischer Arbeit: Nach 70 Jahre unaufgearbeiteter Sowjet-Herrschaft mehr als einem Jahrzehnts Gehirnwäsche durch Putins Geheimdienst-Regime sind die Russen apathischer denn je.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schonungsloser Blick auf den autoritären Charakter des heutigen Russlands
Eindrucksvolle Reportagen aus der Ukraine und Russland

Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

1 Wir müssen reden 9
2 Russland den Russen 13
3 Sie brauchen einen Führer – Putins jugendliche Machtressource 41
4 Sie wollen keinen Führer 67
5 Rechnen mit dem Schlimmsten 89
6 Meinst du, die Russen wollen Krieg? 103
7 „Enkel von Opfern und Henkern“ 123
8 Schuld ohne Sühne 133
9 Der kleine Bruder mit dem Down-Syndrom 151
10 „Orthodoxe Taliban“ 165
11 Dem Vaterland dienen – Schulalltag 2022 183
12 Was tun? 197

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