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Psychische Störungen und intellektuelle Beeinträchtigungen Ein Lehrbuch und Kompendium für die Praxis 8. aktualisierte Auflage 2023
Psychische Störungen und intellektuelle Beeinträchtigungen
Ein Lehrbuch und Kompendium für die Praxis


8. aktualisierte Auflage 2023

Albert Lingg, Georg Theunissen

Lambertus-Verlag
EAN: 9783784136073 (ISBN: 3-7841-3607-9)
249 Seiten, paperback, 17 x 23cm, Juli, 2023

EUR 32,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die 8., aktualisierte Auflage ist das einzige Kompendium und Lehrbuch im deutschsprachigen Raum, das aus der Perspektive zeitgemäßer Behindertenarbeit und interdisziplinärer Sicht grundlegende und praktische Erkenntnisse und Erfahrungen vermittelt. Die Inhalte beziehen sich sowohl auf psychische Störungsbilder und psychiatrisches Basiswissen als auch auf (sozial)psychiatrische, psychopharmakologische, psychotherapeutische, heilpädagogische und lebensweltbezogene Handlungsansätze für die Arbeit mit intellektuell behinderten Menschen. Das Buch ist für die praktische Arbeit in der Behindertenhilfe unverzichtbar.

Dr. med. Albert Lingg, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie und Psychotherapeut, war Ärztlicher Leiter der Abteilung Psychiatrie II am Landes-Krankenhaus Rankweil, Vorarlberg.

Prof. Dr. Georg Theunissen, Diplom-Pädagoge und Heilpädagoge, Ordinarius für Geistigbehindertenpädagogik am Institut für Rehabilitationspädagogik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (i.R.).
Rezension
Dieses Buch über psychische Störungen bei Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen liegt bereits in 8. Auflage nach dem Erscheinen 1993 vor; das belegt, dass es als nützliches "Lehrbuch und Kompendium für die Praxis" (Untertitel) wahrgenommen wird. Psychische Störungsbilder und psychiatrisches Basiswissen werden im Hinblick auf (sozial)psychiatrische, psychopharmakologische, psychotherapeutische, heilpädagogische und lebensweltbezogene Handlungsansätze dargestellt. Jahrzehntelang wurden Menschen mit einer geistigen Behinderung als Kranke betrachtet und behandelt. Dementsprechend galt geistige Behinderung als eine Krankheit und nicht selten wurde eine "Unheilbarkeit" im Sinne einer "Bildungsunfähigkeit" und "völligen Pflegebedürftigkeit" behauptet. Heute hat sich die Fachwelt weitgehend von dieser Denkfigur verabschiedet, indem sie zwischen Krankheit und Behinderung differenziert und davon ausgeht, dass Menschen unabhängig einer geistigen Behinderung Verhaltensauffälligkeiten entwickeln oder psychisch erkranken können. Dieses Buch ist als Standardwerk für die praktische Arbeit in der Behindertenhilfe überaus nützlich.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
"Das Buch gibt einen guten Überblick und Einstieg in das Thema der Doppeldiagnosen, es fristet im deutschsprachigen Raum ein Nischendasein.(...) Das Buch ist als Standardwerk für die praktische Arbeit in der Behindertenhilfe unverzichtbar, es wäre wünschenswert, wenn sich mehr Fachleute und Forschende diesem wichtigen Thema zuwenden."
Dipl.-Päd. Petra Steinborn, in: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/23556.php (zur Vorauflage)
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur achten Auflage 9

1 Einleitung 14

Intellektuell beeinträchtigt – verhaltensauffällig – psychisch gestört 14
Intellektuelle Beeinträchtigungen 14
Verhaltensauffälligkeiten und psychische Störungen 20

2 Psychiatrische Grundlagen, Klassifizierung und Therapie 32

Begreifliche Skepsis – einleitende Bemerkungen 32
Neue Diskriminierung? 32
Psychopathologie als Grundlage 32
Psychopathologie im Kontext 34
Das psychiatrische Werkzeug 35
Die psychiatrische Untersuchung 36
Psychopathologische Symptome 37
Syndrome 42
Psychiatrische Klassifikationen − relativiert 43
Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung: stärker betroffen? 45
Spezielle psychosoziale Auffälligkeiten 47
F0 – Organische (körperlich begründbare) Psychosen 47
F1 – Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen 53
F2 – Schizophrenie und sonstige wahnhafte/psychotische Störungen 56
F3 – Affektive Störungen (früher: Manisch-depressives Kranksein, MDK) 59
F4 – Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 64
F5 – Verhaltensauffälligkeiten in Verbindung mit körperlichen Störungen und Faktoren 71
F6 – Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen 74
Sexuelle Auffälligkeiten und Störungen durch Misshandlung 79
Autismus-Spektrum 82
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom) 91
Psychiatrische Therapie 94
Voraussetzungen 94
Soziotherapie 95
Psychopharmakotherapie 96

3 Psychotherapeutische Konzepte 106

Einleitende Bemerkungen 106
Psychoanalytisch orientierte Therapie 110
Über Frühstörungen und gestörte Dialoge 111
Zur diagnostischen und therapeutischen Vorgehensweise 114
Resümee 116
Individualpsychologische Psychotherapie 119
Klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie 122
Spezielle methodische Aspekte 123
Resümee 124
Verhaltenstherapeutische Ansätze 126
Techniken der Verstärkung und „klassische“ Verfahren 128
Aversive Methoden 131
Kombinierte Methoden 133
Kritische Anmerkungen und Zwischenbilanz 133
Kognitiv-behaviorale Methoden 136
Konklusion 139
Körperorientierte Psychotherapieformen 140
Zur Gestalttherapie nach Besems und v. Vugt 142
Reflexion und Resümee 144
Systemische Therapien 145
Systemtheoretische Grundannahmen 146
Folgerungen für die Therapie 149
Resümee 150
Neuropsychotherapie 152
Zur Theorie und Praxis einer neurowissenschaftlich informierten Psychotherapie 155
Resümee 158
Zusammenfassende Einschätzung und Ausblick 162
Zur Beziehungsgestaltung 164
Zur Ressourcenaktivierung 165
Zur Problemaktualisierung 165
Zur Klärungsperspektive 166
Zur Problembewältigung 166

4 Konzepte der Heilpädagogik und Sozialen Arbeit 170

Positive Verhaltensunterstützung 170
Bezugspunkte 171
Grundannahmen 173
Unterstützungskreis 174
Medizinisches Assessment 174
Funktionales Assessment 174
Indirektes Assessment 175
Direktes Assessment 175
Entwicklung eines Unterstützungsprogramms 179
Zur Umsetzung und Durchführung 183
Kritisches Resümee und Ausblick in Bezug auf psychische Störungen 184
Lebensweltbezogene Behindertenarbeit 192
Zur Ökologie der menschlichen Entwicklung 193
Zur Gestaltung des Wohnalltags 194
Zum Leitprinzip der Inklusion 196
Konsequenzen für die Praxis der Inklusion 199
Systemisch- und stärkenorientierte Praxisberatung 204
Grundzüge systemisch- und stärkenorientierter Beratung 205
Phasen der systemisch- und stärkenorientierten Praxisberatung 208
Schlussbemerkung − zur Rolle der Berater:innen 211

Anhang 217
Sachwortregister 219
Literatur 224
Die Autoren 249