Umschlagtext
Wenn in der postmodernen Medienwelt alles zum Bild wird, sind die Kirchen herausgefordert, ihr Verhältnis zur Bildhaftig-keit des christlichen Glaubens neu zu bedenken. Die Wahrheit des Christentums besteht nicht in einer Sammlung von Sätzen, sondern erscheint als Person, als konkretes Bild und sichtbares Wort Gottes in der Welt. In seiner Nachfolge verkündet auch die Kirche das Evangelium nicht bloß in Worten, sondern durch ihre ganze Lebensgestalt. Die Botschaft hat Gestaltcharakter; sie wird durch das Bild, das die Christen als einzelne und als Kirche in der je jetzigen Gesellschaft abgeben, entweder glaubwürdig bezeugt oder aber verfälscht und verdunkelt. Heute in der kirchlichen Pastoral mitzuwirken, erfordert Wahrnehmungs- und Gestaltungskompetenz, verlangt Stilgefühl und Gespür für die symbolische Form. Die Kunst, die Zeichen der Zeit zu deuten, die Kunst, Gemeinde zu gestalten, die Kunst, Gottesdienst und Sakramente zu feiern, die Kunst, auf Hoffnungen und Nöte der Menschen einzugehen, überhaupt die Kunst der Seelsorge, all dies verlangt (pastora-)ästhetisches Urteilsvermögen.
Mit Beiträgen von: I. Baumgartner (Passau), M. Blasberg-Kuhnke (Osnabrück), B. Ernsperger (Rottenburg), U. Feeser-Lichterfeld (Bonn), R. Fei-ter (Aachen), O. Fuchs (Tübingen), W. Fürst (Bonn), A. Gerhards (Bonn), G. Heinemann (Aachen), H.-J. Höhn (Köln), T. Kläden (Bonn), Th. Kroll (Berlin), B. Lutz (Köln), M. Meyer-Blanck (Bonn), W. Reuter (Düsseldorf), H. Schröer (Bonn), B. Severin (Königswinter), M.-A. Sorace (Düsseldorf), H. Stenger (Dießen am Ammersee), H. Wahl (Trier), A. Witt-rahm (Aachen), J. Wohlmuth (Bonn).