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Ortsgespräch
Ortsgespräch




Florian Illies

Blessing
EAN: 9783896672629 (ISBN: 3-89667-262-2)
208 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 12 x 19cm, 2006

EUR 16,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Florian Illies gab der „Generation Golf ihren Namen. Jetzt gibt er unserer Heimat ein Gesicht. Mit scharfsichtigem Blick voller Neugier, Humor und Zuneigung enthüllt er die liebenswürdigen Skurrilitäten der deutschen Provinz. Ziel seiner Reise ist das Städtchen Schlitz, das sich mit urwüchsiger Hartnäckigkeit erst dem Kaiser, dann den Russen und schließlich auch der neuen Zeit widersetzte — eine Reise in die Heimat, von der wir nicht aufhören können zu träumen.

„Gäbe es unter den deutschen Literaturpreisen einen für Frechheit, dann müsste ihn Florian Illies erhalten."

Welt am Sonntag
Rezension
In "Generation Golf" hat Florian Illies einer ganzen Generation einen Namen gegeben und sie treffend mit einer gehörigen Portion Hintergründigkeit charakterisiert. In seinem neuesten Werk "Ortsgespräch" widmet er sich einem weiteren interessanten Thema, der Heimat. Und wieder erwartet den Leser keine fachliche Abhandlung über einen Begriff, sondern eine spannende Reise. Der Autor ist ein guter Beobachter und Erzähler. Der Leser fühlt sich hineingenommen in die kleine Welt eines Städtchens namens Schlitz, in dem die Welt noch in Ordnung zu sein scheint. Illies erzählt kleine Begebenheiten aus der deutschen Provinz, die sicher so manchen Städter laut auflachen lassen. Natürlich kann ein in der Hektik des Großstadtdschungels lebender Mensch sich nur schwer in diese beschauliche Welt des Landlebens hineinversetzen. Doch Florian Illies versteht es, auch Fremde und Ahnungslose mitzunehmen. Es ist keine verkitschte Darstellung des Landlebens. Viel eher ist eine gewisse Wehmut des Autors erkennbar und eine Liebe zu einem Ort und seinen Menschen, an dem das Herz hängen geblieben ist, der Heimat.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Eingebettet in die bewaldeten Hügel und sattgrünen Wiesen des Fuldatals liegt ein schmuckes kleines Städtchen. Es hat einen stillgelegten Bahnhof, eine Post, ein Heimatmuseum und die größte Kerze der Welt. Die Kirche ist aus dem Jahre 812 und die Pizzeria von 1985. Dieser Ort heißt Schlitz. Er steht exemplarisch für den schönsten aller Orte: Heimat. Jenen Ort, gegen den wir uns oft wehren wollen, aber nicht wehren können. Unsere Verbindung wird gehalten.
In diesem skurrilen wie liebenswerten Mikrokosmos, den Florian Illies zusammen mit dem Leser bereist, trifft man auf Tanten in großer Zahl, die sich gegenseitig mit Marmelade beschenken, man geht über die Parkplätze der Kreissparkassen, auf denen der schönste Platz für den Opel des Direktors reserviert ist, und man hört, wie Samstag morgens um zwölf Uhr die Sirene für die Feuerwehrübung durch die Gassen schreit.
Ortsgespräch erzählt von der Liebe zum Landleben und zu dem sagenhaften Zwischenreich der deutschen Provinz, von der Erinnerung an Schwimmbadwiese und Karnevalssitzung, an den Schreibwarenladen um die Ecke und die Apfelernte im Herbst. Aber natürlich geht es nicht nur um die Traumbilder der Vergangenheit, sondern auch um die Veränderungen der Gegenwart. Um unheimliche Klassentreffen und „Total Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe". Darum, wie Heimat dem Selektionsdruck im global village manchmal standhält -und ihm manchmal umso hoffnungsloser ausgeliefert ist.
Hat er in seinen letzten Büchern die vergangenen Melodien und Marken seiner Generation beschrieben und bewahrt, so bündelt Illies nun die Schrullen und die Lebensweisheiten, die Landeier und die Helden seines Heimatlands in einer mitreißenden Telenovela. In Ortsgespräch macht er sich auf den Weg, um eine Welt fern der City-Tarife und der Starbucks-Kultur für uns zu erforschen und ein landauf, landab diskutiertes Thema zu erfassen: die Heimat im Wandel. Ein nostalgischer, aber nicht verklärter, ein ironiefunkelnder, aber nicht spöttischer Reisebericht von einem der meistgelesenen Autoren seiner Zeit und einem der scharfsichtigsten Beobachter des Landes.

Florian Illies, 1971 in Schlitz bei Fulda geboren, leitete die Berliner Seiten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Heute ist er Herausgeber der Zeitschrift Monopol in Berlin. Mit Generation Golf (2000), Anleitung zum Unschuldigsein (2001), und Generation Golf zwei (Blessing 2003) gelangen ihm große Bucherfolge.