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Neuromotorische Schulreife Testen und fördern mit der INPP-Methode 3., korrigierte und erweiterte Auflage 2021

Übersetzt von Thake Hansen-Lauff
Neuromotorische Schulreife
Testen und fördern mit der INPP-Methode


3., korrigierte und erweiterte Auflage 2021



Übersetzt von Thake Hansen-Lauff

Sally Goddard Blythe

Hogrefe-Verlag
EAN: 9783456861395 (ISBN: 3-456-86139-7)
128 Seiten, paperback, 19 x 24cm, 2021, 135 Abbildungen, 1 Tabelle

EUR 39,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Schulreife hängt wesentlich vom Stand der neuromotorischen Ausreifung ab.

Neuromotorische Entwicklungsverzögerungen führen unerkannt oft zu Lern-und Verhaltensproblemen oder Haltungsaufälligkeiten, die sich in der Folge als Lernschwierigkeiten in der Schule bemerkbar machen.

Eine neuromotorische Unreife hängt oft mit der Persistenz frühkindlicher Reflexe zusammen, die im Normalfall bis zum 6. Lebensmonat gehemmt sein sollten. Verläuft dieser Entwicklungsprozess nicht „nach Plan", können Restreaktionen dieser Reflexe die nachfolgende Entwicklung der Bewegung, der Okulomotorik, der Augen-Hand-Koordination, der Lateralisierung und der Wahrnehmungsfähigkeit stark beeinträchtigen.

Um diejenigen Kinder schon frühzeitig zu identifizieren, die neben anderen pädagogischen Maßnahmen auch eine spezifische neuromotorische Förderung benötigen, stellt die Autorin Lehrern, Pädagogen, Ärzten und Therapeuten im Bereich Kindesentwicklung und Erziehung eine Auswahl an Screening-Tests, differenziert für 2 Altersgruppen, und ein Bewegungsprogramm als leicht umsetzbare Werkzeuge zur Verfügung, mit denen diese ein wirksames Interventionsprogramm zur Förderung neuromotorischer Reife durchführen können:

• Screening-Tests zur Überprüfung von Gleichgewicht, Koordination, visueller Wahrnehmung und Auge-Hand-Koordination sowie von noch bestehender Restaktivität dreier frühkindlicher Reflexe

• für Kinder im Alter von 4-7 und damit auch geeignet für die Schuluntersuchung

• Für Kinder ab 7 Jahren

• Ein Entwicklungsbezogenes Bewegungstraining-Programm mit Schritt für Schritt-Anleitung

Das am Institut für Neuro-Physiologische Psychologie (INPP) entwickelte Modell ist in der Praxis evaluiert worden und hat sich in den letzten Jahren auch international als zuverlässige Methode etabliert, um den neuromotorischen Status von Vorschul- und Schulkindern zu erfassen und diese frühzeitig fördern zu können.

Übersetzt von Thake Hans

en-Lauff, Leitung INPP in Deutschland.
Rezension
Dieses Buch zur Schulreife setzt medizinisch an und begreift die Schulreife wesentlich als eine Frage der motorischen Entwicklung. Neuromotorische Entwicklungsverzögerungen führen unerkannt oft zu Lern- und Verhaltensproblemen. Mit Screening-Tests für die Schuluntersuchung lassen sich Kinder identifizieren, die zusätzlich zu pädagogischen Maßnahmen eine spezifische Förderung benötigen. Außerdem bietet das Buch ein neuromotorisches Übungsprogramm für Entwicklungsverzögerungen in Kindergarten und Schule. - Grundsätzlich wird Schulreife über Schuleingangsdiagnostik festgestellt. Entwicklungsdiagnostische Verfahren zur Bestimmung der Schulreife wurden erst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eingeführt und danach durchaus kontrovers diskutiert. Ergebnisse der frühen diagnostischen Verfahren zur kognitiven, emotionalen und motivationalen Entwicklung führten gegen Mitte des 20. Jahrhunderts zu einer Anhebung des Einschulungsalters auf ca. 6 Jahre. Der stark biologisch-endogen geprägte Begriff der „Schulreife“ wurde wenig später durch das Konzept der „Schulfähigkeit“ und schließlich der „Schulbereitschaft“ ersetzt, um die Komplexität des zugrunde liegenden Entwicklungsprozesses besser zu umschreiben. Seit 2004 gibt es einen bundesweiten Rahmenplan über die Bildungsarbeit in Kindertageseinrichtungen, der die Vermittlung und Förderung grundlegender Kompetenzen in fünf verschiedenen Bildungsbereichen (etwa Sprache, Schrift, Mathematik, Motorik und soziale Entwicklung) vorsieht und die Forderung enthält, dass bis Ende des Vorschulalters anschlussfähige Basiskompetenzen an den primären Bildungsbereich (die Grundschule) entwickelt sein sollten.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Mit dem Medizin-Fachbuch „Neuromotorische Schulreife“ lassen sich Lern- und Verhaltensproblemen in der Schule erkennen und effektiv gegensteuern.
Dieses Buch richtet sich an:
Pädiater_innen, Lehrer und Kindergärtner_innen, Entwicklungspsycholog_innen, Kinder- und Jugendpsychiater_innen.
Die Schulreife ist wesentlich eine Frage der motorischen Entwicklung. Neuromotorische Entwicklungsverzögerungen führen unerkannt oft zu Lern- und Verhaltensproblemen. Mit Screening-Tests für die Schuluntersuchung lassen sich Kinder identifizieren, die zusätzlich zu pädagogischen Maßnahmen eine spezifische Förderung benötigen. Außerdem bietet das Buch ein neuromotorisches Übungsprogramm für Entwicklungsverzögerungen in Kindergarten und Schule.
Neu in der 3. Auflage: Ergänzung einer Übersicht verschiedener internationaler Evaluationen des INPP-Screening-Tests in Schulen und Kindergärten (u.a. England und USA) inkl. Literaturverzeichnis.
Inhaltsverzeichnis
Danksagungen 9

1 Einführung 11

1.1 Überblick 11
1.2 Theoretischer Hintergrund für das Screening und die Behandlung neuromotorischer Unreife 12
1.3 Was ist das INPP? 12
1.4 Das entwicklungsbezogene INPP-Bewegungsprogramm für Schulen 13
1.5 Was ist neuromotorische Unreife? 14
1.6 Welche Bedeutung haben primitive Reflexe für die Pädagogik? 15
1.7 Was sind primitive Reflexe? 15
1.8 Worin liegt die Bedeutung neuromotorischer Reife für die Erziehung? 16
1.9 Was ist die Zielsetzung entwicklungsbezogener Screening-Tests? 18
1.10 Warum sollte man Haltung und Gleichgewicht überprüfen? 19
1.11 Warum sollte man Tests zur Überprüfung des Gleichgewichts durchführen? 19
1.12 Worin besteht der Unterschied zwischen statischem und dynamischem Gleichgewicht? 20
1.13 Worin liegt die Bedeutung posturaler Kontrolle für das Lernen? 21
1.14 Primitive Reflexe: Warum wurden diese drei Reflexe für die Überprüfung ausgewählt? 21
1.14.1 Der asymmetrisch-tonische Nackenreflex (ATNR) 22
1.14.2 Der symmetrisch-tonische Nackenreflex (STNR) 23
1.14.3 Der tonische Labyrinthreflex (TLR) 24
1.15 Forschungsstand zum Zusammenhang von Gleichgewicht, Haltung, Reflexen und Schulerfolg 25
1.16 Welche Evidenz liegt vor, dass eine Intervention in Form eines Bewegungsprogramms, das auf der Ebene der primitiven Reflexe ansetzt, die schulische Leistungsfähigkeit verbessert? 30
1.17 Nutzungshinweise für die Screening-Tests 32

2 Entwicklungsbezogene Screening-Tests für Kinder zwischen vier und sieben Jahren 37

2.1 Allgemeine Hinweise 37
2.1.1 Bewertung 37
2.1.2 Tests 38
2.2 Neuromotorische Tests 38
2.2.1 Romberg-Test 38
2.2.2 Einbeinstand 39
2.2.3 Krabbeltest 40
2.2.4 Mittellinienkreuzung, Test Nr. 1 41
2.2.5 Mittellinienkreuzung, Test Nr. 2 43
2.2.6 Finger-Daumen-Oppositionstest 44
2.3 Tests zur Überprüfung primitiver Reflexe 45
2.3.1 Asymmetrisch-tonischer Nackenreflex (ATNR) 45
2.3.2 Symmetrisch-tonischer Nackenreflex (STNR) 47
2.3.3 Tonischer Labyrinthreflex (TLR) — Aufrechttest 48
2.4 Tests zur Überprüfung der visuellen Wahrnehmung und der Auge-Hand-Koordination 50
2.4.1 Stift- und Papieraufgaben 51
2.4.2 Zusätzliche Aufgabe: Mann-Zeichen-Test 54
2.5 Testauswertungsbogen (4-7 Jahre) 55
2.6 Beobachtungsbogen (4-7 Jahre) 56
2.7 Interpretation der Bewertung 57
2.7.1 Tests für grobmotorische Koordination, Gleichgewicht und Reflexe 57
2.7.2 Tests zur Überprüfung der visuellen Wahrnehmung und Auge-Hand-Koordination 57

3 Entwicklungsbezogene Screening-Tests für Kinder ab dem siebten Lebensjahr 59

3.1 Allgemeine Hinweise 59
3.1.1 Bewertung 59
3.1.2 Die Tests 59
3.2 Tests zur Überprüfung der grobmotorischer Koordination und des Gleichgewichts 60
3.2.1 Tandem-Gang 60
3.2.2 Fuß-Außenkanten-Gang (Fog-Test) 62
3.3 Tests zur Überprüfung aberranter primitiver Reflexe 63
3.3.1 Asymmetrisch-tonischer Nackenreflex (ATNR) 63
3.3.2 Symmetrisch-tonischer Nackenreflex (STNR) 66
3.3.3 Tonischer Labyrinthreflex (TLR) 67
3.4 Tests zur Überprüfung okulomotorischer Funktionen 69
3.4.1 Test zur Überprüfung des visuellen Verfolgens nach Valett 69
3.4.2 Test zur Überprüfung der visuellen Integration 70
3.5 Tests zur visuell-auditiven Spracherkennung 70
3.5.1 Lautunterscheidung (einzelne Laute, Lautverbindungen und Silben) 70
3.5.2 Lautsynthese 71
3.6 Tests zur Überprüfung der visuellen Wahrnehmung und der Auge-Hand-Koordination 72
3.6.1 Visuelle Wahrnehmung 73
3.6.2 Auge-Hand-Koordination 73
3.6.3 Räumliche Probleme 75
3.6.4 Tansley Standard Visual Figures-Test 75
3.6.5 Adaptierter Bender Visual Motor Gestalt-Test 75
3.6.6 Bewertung der visuellen Wahrnehmungstests 79
3.6.7 Zusätzliche Aufgabe: Mann-Zeichen-Test 81
3.7 Testauswertungsbogen (ab 7 Jahren) 82
3.8 Beobachtungsbogen (ab 7 Jahren) 84
3.9 Interpretation der Bewertungen 85
3.9.1 Tests für grobmotorische Koordination, Gleichgewicht und Reflexe 85
3.9.2 Tests zur Überprüfung der visuellen Wahrnehmung und Auge-Hand-Koordination 85
3.9.3 Tests zur visuell-auditiven Spracherkennung 86

4 Das entwicklungsbezogene INPP-Bewegungsprogramm 87

4.1 Nutzungshinweise für das entwicklungsbezogene INPP-Bewegungsprogramm 87
4.1.1 Entwicklungsbezogene Bewegungen 88
4.1.2 Wie kann ein Bewegungsprogramm Schulleistungen und Verhalten verbessern? 88
4.1.3 Hinweise zum Einsatz des Übungsprogramms 89
4.1.4 Hinweise zur zeitlichen Planung 90
4.2 Das entwicklungsbezogene Bewegungsprogramm 91
4.2.1 Einführung 91
4.2.2 Windmühlen 91
4.2.3 Die Raupe 92
4.2.4 Die neugierige Raupe 94
4.2.5 Die Seeanemone 94
4.2.6 Der Tintenfisch (Teil 1) 96
4.2.7 Die aufgeregte Raupe 96
4.2.8 Der Fallschirm 98
4.2.9 Der Tintenfisch (Teil 2) 98
4.2.10 Der Kopfheber 100
4.2.11 Der Fisch 100
4.2.12 Die Eidechse 102
4.2.13 Hand zum Fuß 103
4.2.14 Hand zum Knie 104
4.2.15 Das Scharnier 105
4.2.16 Die Klammer 106
4.2.17 Unterkörperdrehung 107
4.2.18 Oberkörperdrehung 108
4.2.19 Die Kaulquappe, die sich in einen Frosch verwandelt 109
4.2.20 Der Wippfrosch 112
4.2.21 Der Alligator 113
4.2.22 Kriechen im Kreuzmuster 114
4.2.23 Die Katze 115
4.2.24 Dreipunkt-Krabbeln 118
4.2.25 Krabbeln im Kreuzmuster 119
4.3 Zusätzliche optionale Übungen zur Integration von links und rechts 120
4.3.1 Engel im Schnee («in Einzelteile zerlegt») 120
4.3.2 Fingerübungen 124

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