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Nachruf
Nachruf




Stefan Heym

Reihe: Stefan-Heym-Werkausgabe


Penguin Books Frankfurt , Random House
EAN: 9783328102304 (ISBN: 3-328-10230-2)
943 Seiten, paperback, 12 x 19cm, März, 2018

EUR 12,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Stefan Heym (1913-2001) ist eine Jahrhundertfigur. Sein Leben war aufs Engste mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts verwoben: Er floh vor den Nationalsozialisten, wurde in die USA eingebürgert, unterstützte die amerikanischen Invasionstruppen bei der psychologischen Kriegsführung, übersiedelte 1953 in die DDR und leistete trotzdem Widerstand gegen die SED. »Nachruf« ist die mitreißende Lebenserzählung eines deutschen Juden und linken Utopisten und das bewegende Dokument eines der streitbarsten Schriftsteller der Nachkriegsliteratur.

Stefan Heym, 1913 in Chemnitz geboren, floh vor der Nazidiktatur nach Amerika, verließ das Land in der McCarthy-Ära und lebte von 1952 an in der DDR. Seine Kritik an den dort herrschenden Verhältnissen machte ihn zur Symbolfigur. Als Romancier und Publizist wurde er international bekannt. 1994 eröffnete er mit einem engagierten Plädoyer für Toleranz als Alterspräsident den Deutschen Bundestag. 2001 starb er auf einer Vortragsreise in Israel. »Nachruf« ist nach »Ahasver« die zweite Wiederveröffentlichung des großen Schriftstellers und unbeugsamen Regimekritikers Heym bei Penguin.
Rezension
Stefan Heym (1913-2001) gehört zu den bedeutendsten deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts. Bereits 1988 im Alter von 75 Jahren legte Heym den autobiografischen Roman „Nachruf" vor, in dem er die Lebensstationen des Schriftsteller S.H. beschrieb, auf knapp 1000 Seiten eine Mischung aus Memoiren, Biografie, Dokumentation und Roman. Aus Anlass des 20. Todestags von Stefan Heym am 16. Dezember 2021 hat der‎ Penguin Verlag eine große digitale Werkausgabe des Schriftstellers und Publizisten gestartet. Von Mai bis Oktober 2021 erscheinen 28 E-Books, teilweise ergänzt durch Printausgaben oder Hörbücher. Stefan Heym, einer der bedeutendsten Schriftsteller der DDR, (* 1913 in Chemnitz als Helmut Flieg; † 2001), Sohn einer jüdischen Chemnitzer Kaufmannsfamilie, zeitweise auch US-amerikanischer Staatsbürger, von 1994 bis 1995 Abgeordneter der PDS im 13. Deutschen Bundestag, wurde bereits 1931 als Antifaschist vom Gymnasium verwiesen, floh nach dem Reichstagsbrand 1933 in die Tschechoslowakei und 1935 mit dem Stipendium einer jüdischen Studentenverbindung in die USA, wo er in englischer Sprache Romane verfasste, US-Bürger wurde und in einer Einheit für Psychologische Kriegführung am Zweiten Weltkrieg teilnahm. Heym verließ zeitgleich mit Charlie Chaplin, Bertolt Brecht und Thomas Mann, die als linke Intellektuelle und Künstler in der McCarthy-Ära zum Auswandern veranlasst wurden, 1952 die USA. Er zog zunächst nach Prag, von wo er 1953 in die DDR übersiedelte, wo er als antifaschistischer Emigrant privilegiert behandelt wurde. Ab 1956 kam es zu Konflikten mit der Staatsführung der DDR, Veröffentlichungsverboten und schließlich zum Ausschluß aus dem Schriftstellerverband der DDR. Nach der Wende wurde Heym im November 1989 wieder in den Schriftstellerverband der DDR aufgenommen und 1990 juristisch rehabilitiert. In den Jahren nach der Wiedervereinigung äußerte sich Heym kritisch über die seiner Meinung nach bestehende Benachteiligung der Ostdeutschen im Verlauf ihrer Integration in die Bundesrepublik.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
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