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Lords of the Chaos Satanischer Metal Der blutige Aufstieg aus dem Untergrund
Buch + Doppel-CD
Lords of the Chaos
Satanischer Metal


Der blutige Aufstieg aus dem Untergrund

Buch + Doppel-CD

Michael Moynihan, Didrik Soderlind

Prophecy Productions
EAN: 9783936878004 (ISBN: 3-936878-00-5)
420 Seiten, 15 x 23cm, 2003

EUR 55,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Black Metal, die in jeder Hinsicht extremste Ausgeburt des Heavy Metal, wird wahrscheinlich als die unheilvollste Musikform überhaupt in die Geschichte eingehen. Kurz bevor sich Jesu Geburtstag zum zweitausendsten Mal jährte, verübten Jünger des Black Metal Anschläge auf über 100 Kirchen, Friedhöfe und andere christliche Einrichtungen.

In seinem eskalierenden „Kampf gegen das Christentum" überzog der Black Metal Skandinavien, Deutschland, Osteuropa und Amerika mit Suizid, Mord und Brandstiftung.

Die deutsche Ausgabe von LORDS OF CHAOS wurde komplett überarbeitet und enthält einen beträchtlich erweiterten Interview- und Fototeil. In exklusiven Interviews kommen Priester, Polizisten, Satanisten u. v. a. zu Wort. Ein Kapitel widmet sich ausfuhrlich dem berüchtigten „Satansmord von Sondershausen", der die Bundesrepublik vor wenigen Jahren erschütterte.
Rezension
Immer wieder treffe ich auf Jugendliche, die Anhänger der Heavy-Metal-Musik sind, einer Musik, die ein wenig aus dem Rahmen der populären Musik fällt. Sie überfordert bisweilen nicht nur die Hörgewohnheiten, sondern ist immer wieder auch Anlass für Fragen und Spekulationen. Macht diese (teuflische) Musik Jugendliche aggressiv? Was hat sie mit Satanismus zu tun? Das Buch liefert eine fundierte und phasenweise erschreckende Aufklärungsarbeit und bietet so eine Fundgrube für Lehrer, Jugendarbeiter und Journalisten. Schwerpunkt ist die norwegische Black Metal - Szene, die vor allem Anfang der Neunziger Jahre durch Kirchenbrände und Morde im Intreresse der Öffentlichkeit stand. "Lords of Chaos" zeichnet die Geschichte und Auswirkungen der Bewegung in vielen Details. Vor allem die scheinbar unzensierten Interviews mit den Wortführern der Szene (z. B. Varg Vikernes) machten mich nachdenklich, zeitweise sogar wütend.Mit ihrem Projekt leistet das kleine Label prophecy productions wichtige Aufklärungsarbeit. Es ist erschreckend, provozierend, aber vor allem spannend und informativ. Es lädt mich ein zum Weiterfragen.

Die gleichnamige CD ist eine gute Ergänzung zum Buch und bietet 28 Hörproben, die auch die Geschichte der Musik wiedergeben.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Wichtiger Hinweis:

Die Geschichte satanischer Musik im 20. Jahrhundert beginnt mit dem Wirken des vielleicht größten Magiers der Neuzeit: Aleister Crowley. Sein Buch „Liber Al vel Legis“ (Buch des Gesetzes), das er im April 1904 von der dunklen Wesenheit Aiwass diktiert bekam, wird noch heute als eines der wichtigsten satanischen Bücher überhaupt angesehen. Crowley beeinflusste ganze Heerscharen von Künstlern. Die bekanntesten unter ihnen sind sicherlich die Beatles, die auf dem Cover ihres Albums „Sgt. Pepper`s Lonely Hearts Club Band“ Portraits der Menschen abdruckten, die sie bewunderten, …unter ihnen Aleister Crowley.

Als der erste Musiker, der sich näher mit okkulten Thematiken beschäftigte, gilt allerdings die Blues-Legende Robert Johnson, von dem es hieß, dass er an einer Delta-Mündung des Mississipi seine Seele dem Teufel verkauft hätte.

In den sechziger Jahren erlebte die okkulte Musik dann ihren ersten Höhepunkt. Viele Hippies, Künstler und Musiker entdeckten die dunkle Seite für sich. Gerade hinter der glitzernden und sonnigen Fassade Kaliforniens begann es unheilvoll zu brodeln. In der Walpurgisnacht des Jahres 1966 rief Anton Szandor LaVey die „Church of Satan“ ins Leben. Zu den prominentesten Mitgliedern zählten unter anderem Jayne Mansfield, Roman Polanski, Kenneth Anger und Sammy Davis Jr. Heute sind u.a. Marilyn Manson, Glenn Danzig und King Diamond Mitglieder der Church Of Satan.

Gerade der Filmemacher Kenneth Anger sollte einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Musikszene ausüben. Er war es, der die Rolling Stones und insbesondere deren Frontmann Mick Jagger in die Geheimnisse der Schwarzen Magie einweihte. Für Angers Kurzfilm „Invocation Of My Demon Brother“ komponierte Jagger einen experimentellen und hypnotischen Soundtrack. Gerüchten zufolge verweigerte sich Jagger allerdings der Kamera, nachdem ihm seine Freundin Marianne Faithful von makaberen Erlebnissen bei den Dreharbeiten unter Heroin auf einem antiken Friedhof in Ägypten erzählte...
Mick Jagger war ursprünglich auch für die Hauptrolle in Angers Kultfilm „Lucifer Rising“ vorgesehen. Am Ende übernahm jedoch der junge Schauspieler und Musiker Bobby Beausoleil die Rolle. Bobby war ein guter Freund von Dennis Wilson (Beach Boys); berühmt/berüchtigt wurde er allerdings als Mitglied der Charles Manson „Family“. Beausoleil verbüßt heute seine lebenslängliche Freiheitsstrafe wegen Mordes in einem kalifornischen Gefängnis.

Aber auch andere Gruppen befassten sich in den 60ern intensiv mit satanischen und okkulten Themen: besonders hervorzuheben sind neben Black Sabbath, auch die Gruppen Coven aus den USA und Black Widow aus England. Coven veröffentlichten bereits ein Jahr vor dem ersten Black Sabbath Album eine Platte namens „Witchcraft - Destroys Minds And Reaps Souls“ , auf welchem erstmalig eine originale Schwarze Messe zu hören war. Der Bassist von Coven hieß übrigens Ozzy Osbourne und das erste Stück auf „Witchcraft...“ trägt den Titel „Black Sabbath“.

In den siebziger Jahren waren es hauptsächlich Avantgarde- oder Industrial-Künstler aus dem Kunststudenten-Millieu wie Monte Cazazza oder Psychic TV (die aus der Industrial Legende Throbbing Gristle hervorgingen). Sie widmeten sich den Philosophien Crowleys und LaVeys auf musikalische Weise.

Anfang der achtziger Jahre erlebte die satanische Rockmusik einen neuen Boom. Punk hatte seinen Biss verloren; die Jugend wartete sehnsüchtig auf ihre neuen, rebellischen Helden... diese kamen in Form der britischen Band Venom! Venom verbanden die Räudigkeit und Geschwindigkeit des Punk mit dem Sound der damals aufstrebenden „New Wave Of British Heavy Metal“ und pflegten zusätzlich ein satanisches Image.

Unter dem Einfluss von Gruppen wie Venom formierte sich in Europa eine ganze Heerschar junger Thrash und Black Metal Bands wie Sodom, Bathory, Hellhammer (um nur drei zu nennen), die allesamt auf ihren frühen Alben ihre Fans mit satanischem Textgut und wütenden, aggressiven Sounds begeisterten.

Allerdings sangen diese frühen Black Metal Gruppen allesamt nur über die Dinge, welche die nachfolgende Generation (besonders aus Norwegen) in die Tat umsetzen und somit eines der blutigsten und berüchtigtsten Kapitel der gesamten Musikgeschichte schreiben sollte...

Anfang der Neunziger Jahre hörte man erstmals von niedergebrannten Kirchen in Norwegen, welche auf das Konto von jungen Black Metal Fanatikern gingen... man hörte Gerüchte über einen sogenannten „Schwarzen Zirkel“, es wurde sogar eine Sonderkommission der Polizei gebildet... es gab und gibt bis heute die beklemmendsten Geschichten über die Geschehnisse in Norwegen.

Dreh- und Angelpunkt der gesamten norwegischen Szene war der Plattenladen Helvete in Oslo, der von Oystein Aarseth (der sich selbst das Pseudonym Euronymous zulegte), dem Gründer der seit den 80ern aktiven Gruppe Mayhem, geleitet wurde. Um Mayhem rankten sich seit jeher unheimliche Gerüchte. So soll Euronymous Teile des Gehirns des alten Mayhem Sängers Dead (der sich mit einem Kopfschuss tötete) gekocht und gegessen haben. Zumindest landete eine detailreiche Fotografie von Deads Suizid auf einem Mayhem Plattencover.

Im Helvete Laden traf sich der gesamte Kern der norwegischen Szene. Gruppen wie Emperor, Darkthrone, Immortal und der junge Kristian (Varg) Vikernes (einziges Mitglied der „Band“ Burzum), der einmal unter dem Namen Count Grishnackh zu Norwegens Staatsfeind Nr. 1 werden sollte...

In Norwegen entstand aufgrund der vielen Kirchenbrände (u.a. brannte die berühmte Fantoftkirche in Bergen bis auf die Grundmauern nieder) eine regelrechte Medienhysterie. Es erschien ein großes, anonym geführtes Interview mit Count Grishnackh (Vikernes) auf dem Titelblatt in einer großen Tageszeitung... die Hysterie erreichte einen neuen Höhepunkt... dann gab es die ersten Toten...

Im Olympiapark von Lillehammer wurde ein Homosexueller brutal ermordet. Der Täter, Bard „Faust“ Eithun von der Gruppe Emperor, wurde erst über ein Jahr später verhaftet.

Sein Bandkollege Samoth wanderte wegen Brandstiftung hinter „norwegische“ Gardinen.

Euronymous wurde brutal erstochen in seiner Osloer Wohnung aufgefunden; als Täter wurden Varg Vikernes (Burzum) und Snorre „Blackthorn“ Ruch (von der Black Metal Gruppe Thorns) verhaftet.

In einem, in Norwegen bislang einzigartigen und unter großer öffentlicher Anteilnahme geführten Prozess, wurde Vikernes wegen Mordes und Kirchenbränden zu 21 Jahren Gefängnis verurteilt (die Höchststrafe in Norwegen); Snorre Ruch musste wegen Beihilfe zum Mord für einige Jahre ins Gefängnis.

Am Tag von Vikernes Verurteilung gingen zwei Kirchen in Norwegen in Flammen auf...

Während die norwegische Szene allmählich zur Ruhe kam, erschütterte ein Mord in Deutschland die Öffentlichkeit: im thüringischen Sondershausen ermordeten drei Jugendliche einen Mitschüler. Alle drei Täter spielten in der Black Metal-Gruppe Absurd.

Die Tat erregte große Aufmerksamkeit in den Medien. Gerüchte von einem „Satansmord“ machten die Runde...

LORDS OF CHAOS dokumentiert in einer bislang einzigartigen Weise die Geschichte der okkulten Musik des 20. Jahrhunderts, bietet einen Einblick in die Ideologien und richtet hierbei ein besonderes Augenmerk auf die Geschehnisse in Norwegen und Deutschland.

Erstmals äußern sich die Mitglieder der Black Metal-Szene ausführlich zu den Geschehnissen. LORDS OF CHAOS enthält exklusive Interviews mit Varg Vikernes, Snorre Ruch, Bard „Faust“ Eithun, Samoth, Mayhem, Darkthrone, Ulver, Absurd und vielen anderen. Außerdem sprachen die Autoren mit Journalisten, Vertretern der Kirche und der Polizei.

In einem ebenfalls exklusiv geführten Interview kommt der legendäre Gründer der Church Of Satan, Anton Szandor LaVey, persönlich zu Wort!

Begleitend zum Buch erscheint eine gleichnamige Doppel-CD Compilation, welche die Geschichte der okkulten Musik auf einzigartige Weise dokumentiert.


Lords of chaos Buch und CD verstehen sich als Portrait und möchten nicht glorifizieren.
Wir möchten darauf hinweisen, dass einige der Interviews, Zitate, Bild- und Musikinhalte des Buches und der Cd Aussagen enthalten, die menschenverachtend sind sowie ethisch und politisch jenseits unseres Wertesystems liegen.
Wir distanzieren uns von diesen Aussagen, sie stellen nicht Meinung des Autors und Verlags dar. Dennoch haben wir uns entschlossen, alles unzensiert zu veröffentlichen, da wir einen unverfälschten Einblick bieten und nichts beschönigen wollen.
Lords Of Chaos versteht sich lediglich als historische Dokumentation.

Prophecy Productions
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
Vorwort zur überarbeiteten amerikanischen Auflage 9
Einleitung Hinein ins Dunkel 15
Kapitel 1 Vom Teufel angetan 19
Kapitel 2 Death Metal geht, Black Metal kommt 41
Kapitel 3 Ein Lodern am nordischen Himmel 51
Kapitel 4 Mayhem in der Todeszone 65
Kapitel 5 Willkommen in der Hölle 83
Kapitel 6 Asche 99
Kapitel 7 Totenstille 129
Kapitel 8 Graf Quisling 165
Kapitel 9 Atavismus 213
Kapitel 10 Ihre Satanischen Majestäten 233
Kapitel 11 Furor Teutonicus 289
Kapitel 12 Lords of Chaos 327
Kapitel 13 Götterdämmerung 369
Anhang I „Wir haben die Feuer entfacht" von F. B. Tonder 402
Angang II „Oskorei" von Kadmon 405
Anhang III „Satanismus in Norwegen" von Simen Midgaard 415
Bibliographie 418
Fotonachweis 422
Über die Autoren 423



Die Doppel-CD

CD I:
ALEISTER CROWLEY: The Pentagram
ROBERT JOHNSON: Me And The Devil Blues
COVEN: The Portrait
BLACK SABBATH: Black Sabbath
BLACK WIDOW: Sacrifice
BOBBY BEAUSOLEIL: In The Temple Of The Moon
MICK J.: Invocation Of My Demon Brother
VENOM: Black Metal
MERCYFUL FATE: Come To The Sabbath
SODOM: Outbreak Of Evil
HELLHAMMER: Triumph Of Death
MONTE CAZAZZA: Stairway To Hell
ANTON SZANDOR LAVEY: The Satanic Hamboo
GENESIS P. ORRIDGE AND PSYCHIC TV: Supermale

CD II:
ANTON SZANDOR LAVEY: Black Mass Rezitations
DEATH SS: Black Mass
BATHORY: Twilight Of The Gods
UNLEASHED: Into The Glory Ride
MAYHEM: Freezing Moon (feat. Dead)
DARKTHRONE: A Blaze In The Northern Sky
EMPEROR: The Burning Shadows Of Silence
ULVER: Rehearsal Track
THORNS: Stellar Master Elite
ABRUPTUM: Massdöd
THE ELECTRIC HELLFIRE CLUB: Age Of Fire
PETER H. GILMORE: What Is Good?
WHITE STAINS: Take It From Me
ANTON SZANDOR LAVEY: Black Mass Closing Hymn