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Les Fleurs du Mal - Die Blumen des Bösen - Gedichte  Neu übersetzt von Simon Werle
Les Fleurs du Mal - Die Blumen des Bösen - Gedichte


Neu übersetzt von Simon Werle

Charles Baudelaire

Rowohlt
EAN: 9783498006778 (ISBN: 3-498-00677-0)
538 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, Juli, 2017

EUR 38,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Neuübersetzung eines Klassikers anlässlich des 150. Todestages von Charles Baudelaire. Eine zweisprachige Ausgabe.

Kaum ein anderes Werk hat die europäische Lyrik so nachhaltig geprägt wie "Les Fleurs du Mal" (1857) des Décadent und Dandy Charles Baudelaire. Bei seinem Erscheinen in Frankreich ein riesiger Skandal, mehrfach verboten und verbrannt, ist dieser Gedichtzyklus zu einem zentralen Text der Moderne geworden.

Grundthema der "Blumen des Bösen" ist die Biopsie des Abgrunds, der in einem Subjekt aufklafft, das die Entstehung des modernen Bewusstseins als seelische Zerreißprobe durchleidet. Das „Böse“ dieser Blumen meint nicht eine moralische Kategorie oder ein sittliches Urteil, sondern die unerbittliche Analyse des Dämonischen an der Wurzel jeder existentiellen Erfahrung.

Mit ihrer Sprachmagie, ihren Exorzismen der Verzweiflung, ihrer Ästhetisierung des Makabren, Bizarren und Morbiden, und nicht zuletzt mit ihrer gewagten Erotik, markieren "Die Blumen des Bösen" einen Höhe- und Wendepunkt der französischen Dichtung: in ihrer formalen Perfektion noch der Verskunst des Klassizismus und der Romantik verpflichtet, sprengen und überschreiten sie deren inhaltliche Modelle und erschließen psychologisch wie soziologisch völlig neue Dimensionen.

Charles Baudelaire, geboren am 9. 4. 1821 in Paris. Ab 1838 schrieb er Gedichte, Prosa und Dramen. Er übersetzte Prosa von Edgar Allan Poe. Im Alter von 36 Jahren veröffentlichte er „Les Fleurs du Mal“, was sofort einen Strafprozess wegen „Beleidigung der öffentlichen Moral“ gegen Autor und Verleger zur Folge hatte. Heute gilt Baudelaire als einer der bedeutendsten französischen Dichter und als wichtiger Wegbereiter der literarischen Moderne in Europa. Baudelaire starb am 31. 8. 1867 in Paris.
Rezension
Diese edle zweisprachige Ausgabe der "Les Fleurs du Mal" (1857) bietet eine neue deutsche Übersetzung. Der französische Schriftsteller Charles Baudelaire (1821-1867) gilt heute als einer der größten französischen Lyriker überhaupt und einer der wichtigsten Wegbereiter der europäischen literarischen Moderne, zugleich als schwierige Persönlichkeit mit depressiven Zügen und Hang zu Alkohol und Drogen. Das düstere und melancholische Lebensgefühl zeigt sich besonders im Gedichtband "Les Fleurs du Mal" (Die Blumen des Bösen), der von 1857 bis 1868 in drei Fassungen wachsenden Umfangs erschienen ist, durchdrungen von der symbolischen Spannung zwischen Satanismus und Idealität, die Baudelaire als Zeichen der Moderne empfand. Die Erstausgabe führte zu einem gerichtlichen Verfahren: Baudelaire wurde wegen Verletzung der öffentlichen Moral verurteilt. Beobachtungen von Randexistenzen der Gesellschaft, Straßenatmosphären in Paris, Licht- und Naturmetaphern mit morbidem Wortfeld, Vanitas-Symbolik und Hoffnung und Scheitern prägen die Gedichte, die hier in neuer Übersetzung vorliegen. Die Welt ist bei Baudelaire, ganz im Sinne des aufkommenden Realismus der Großstadt, überwiegend hässlich und morbide, der Mensch erscheint hin- und hergerissen zwischen den christlich-platonisch aufgefassten Tendenzen Idéal und Spleen, zwischen den Mächten des Hellen und Guten und denen des Dunklen und sogar Satanischen. Dem bei Baudelaire ebenfalls zentralen Begriff des Ennuis gleich, hat Spleen den Charakter einer Sünde der Verdrossenheit, der Faszination des Ekelhaften und Bösen. Die Gedichte Baudelaires entdecken die ästhetische Faszination des Abnormen, Unheimlichen, Verfallenden und den Reiz des Grauens. Sie beschreiben Verzweiflung und sexuelle Besessenheit, die Qual des Schwankens zwischen der Geist- und Tiernatur des Menschen.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Themen: Frankreich; 19. Jahrhundert (1800 bis 1899 n. Chr.); Moderne und zeitgenössische Lyrik (ab 1900); Klassische Belletristik; Belletristik in Übersetzung

Pressestimmen:
Wer sich, von Werle geführt, aufs Ganze dieses Bandes einlässt, setzt sich einer Erfahrung aus, die an Sehnsucht, Eros und Ekstase, an Weltenvielfalt das meiste übertrifft, was die Romane der Moderne uns zugemutet haben.
Die Zeit
Die Übersetzung klingt so, als wäre sie das Original.
Süddeutsche Zeitung
Es darf sich glücklich schätzen, wem, wie Werle, manche Perle hier gelingt.
FAZ
Ohne Französischkenntnisse kam man dem Werk noch nie so nahe, und zugleich ist Werles Version eine großartige Hilfe bei der Lektüre des Originals.
Falter
Inhaltsverzeichnis
LES FLEURS DU MAL • DIE BLUMEN DES BÖSEN 7
SPLEEN ET IDEAL • SPLEEN UND IDEAL 14 • 15
TABLEAUX PARISIENS • PARISER BILDER 234 • 235
LE VIN • DER WEIN 302 • 303
FLEURS DU MAL • BLUMEN DES BÖSEN 318 • 319
REVOLTE • AUFRUHR 348 • 349
LA MORT • DER TOD 362 • 363
LES EPAVES • STRANDGUT 387
PIÈCES CONDAMNÉS • VERBOTENE GEDICHTE 390 • 391
GALANTERIES • GALANTE GEDICHTE 416 • 417
EPIGRAPHES • EPIGRAPHE 432 • 433
PIÈCES DIVERSES • VERMISCHTE GEDICHTE 438 • 439
BOUFFONNERIES • SCHERZGEDICHTE 448 • 449

NEU IN DER DRITTEN AUSGABE 457

ANHANG
ZUR ÜBERSETZUNG 499
ZUM TEXT 511
ALPHABETISCHE VERZEICHNISSE 513