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„Langsam vermisse ich die Schule ...“ Schule während und nach der Corona-Pandemie
„Langsam vermisse ich die Schule ...“
Schule während und nach der Corona-Pandemie




Detlef Fickermann, Benjamin Edelstein (Hrsg.)

Waxmann
EAN: 9783830942313 (ISBN: 3-8309-4231-1)
230 Seiten, paperback, 17 x 24cm, Juli, 2020

EUR 29,90
alle Angaben ohne Gewähr

Rezension
Die Schule hat sich seit Ausbreitung des Corona-Virus erheblich verändert. Diesen Veränderungen und ihren Auswirkungen auf Unterricht, Lehrer-Schüler-Beziehung, Didaktik und Methodik geht der vorliegende Sammelband auf den Grund, in zahlreiche Autorinnen und Autoren aus der Bildungslandschaft einen Blick auf die gegenwärtige Situation werfen. Dabei kommen verschiedene Aspekte zur Sprache: Wie verändert die Digitalisierung das Lernen? Welche Möglichkeiten bietet das sog. selbstregulierte Lernen?
An einigen Stellen hätte man sich einen etwas kritischeren Blick auf die entstandene Situation gewünscht. Es muss aber deutlich betont werden, dass der Band aus dem Juli 2020 stammt, also ganz am Anfang der Pandemie zusammengestellt wurde, offenbar unter erheblichem Zeitdruck, wie aus dem Vorwort hervorgeht. Dort waren manche Erfahrungen noch frisch bzw. es war noch nicht offenbar, in welch langen Zeitabschnitten das Schulsystem mit den Veränderungen zurecht kommen muss.
Fazit: Eine spannende Bestandsaufnahme schulischen Lebens und Arbeitens in einer Zeit, die von vielen als unsicher und krisenhaft erlebt worden ist.

J. Groß, www.lbib.de
Verlagsinfo
Mit Beiträgen von
Nina Bremm, Benjamin Edelstein, Birgit Eickelmann, Johanna Fleckenstein, Detlef Fickermann, Christian Fischer, Christiane Fischer-Ontrup, Sabine Geist, Julia Gerick, Ingrid Gogolin, Janka Goldan, Karin Guill, Christoph Helm, Ilka Hoffmann, Stephan Gerhard Huber, Eckhard Klieme, Britta Klopsch, Olaf Köller, Birgit Lütje-Klose, Jennifer Meyer, Raphaela Porsch, Torsten Porsch, Kathrin Racherbäumer, Thomas Rey, Corinna Schuster, Anne Sliwka, Valentin Unger, Albrecht Wacker, Michael Wrase

Die Corona-Pandemie wird den Schulbetrieb wahrscheinlich auch noch im Schuljahr 2020/2021 erheblich einschränken. Dabei stellen sich jenseits der Fragen zum Gesundheitsschutz zunehmend auch solche, die den Kern der Schule als Bildungsinstitution betreffen. Besondere Aufmerksamkeit muss dabei bildungsbenachteiligten Schüler*innen und solchen mit speziellen Förderbedarfen zu Teil werden, denn vieles spricht dafür, dass die Schere zwischen Kindern aus sozial privilegierten und benachteiligten Familien in Folge der Schulschließungen weiter aufgegangen ist. Diese Entwicklung wird sich im Zuge einer schrittweisen Öffnung der Schule fortsetzen, wenn nicht bewusst gegengesteuert wird. Notwendig ist deshalb eine breite bildungswissenschaftliche Diskussion über Ansätze und Maßnahmen, die zum Abbau der neu entstandenen und der schon bestehenden Bildungsungleichheiten beitragen.

Im ersten Teil dieses Bandes werden Ergebnisse aus Erhebungen im Frühjahr 2020 vorgestellt, die Aufschluss darüber geben, wie Schüler*innen, Eltern und pädagogisches Personal die mit dem Fernunterricht verbundenen Herausforderungen erlebt haben. Die Beiträge des zweiten Teils widmen sich schulischen Problemfeldern. Unter besonderer Berücksichtigung der Ungleichheitsthematik fassen sie kurz den Forschungsstand zu rechtlichen, pädagogischen, didaktischen und anderen Fragen zusammen und leiten daraus Vorschläge ab, wie Schule, Unterricht und Lernen unter den voraussichtlich noch länger andauernden Einschränkungen und darüber hinaus gestaltet werden könnten.

Das Beiheft richtet sich an eine bildungspolitisch interessierte Öffentlichkeit und insbesondere an diejenigen, die in der Bildungspolitik, der Bildungsadministration und natürlich in den Schulen Verantwortung für die Gestaltung des Unterrichts und für schulisches Lernen tragen.
Inhaltsverzeichnis
Detlef Fickermann & Benjamin Edelstein
„Langsam vermisse ich die Schule ...“
Schule während und nach der Corona-Pandemie 9
WIE ERLEBEN SCHÜLER*INNEN, ELTERN UND PÄDAGOGISCHES PERSONAL DIE MIT DEM „FERNUNTERRICHT“ VERBUNDENEN HERAUSFORDERUNGEN?
Stephan Gerhard Huber & Christoph Helm
Lernen in Zeiten der Corona-Pandemie
Die Rolle familiärer Merkmale für das Lernen von Schüler*innen:
Befunde vom Schul-Barometer in Deutschland, Österreich und der Schweiz 37
Raphaela Porsch & Torsten Porsch
Fernunterricht als Ausnahmesituation
Befunde einer bundesweiten Befragung von Eltern mit Kindern
in der Grundschule 61
Albrecht Wacker, Valentin Unger & Thomas Rey
„Sind doch Corona-Ferien, oder nicht?“
Befunde einer Schüler*innenbefragung zum „Fernunterricht“79
Ilka Hoffmann
Die Corona-Pandemie als Katalysator für Schulreformen?
Ein persönlicher Blick auf die pädagogische Corona-Praxis95
SCHULISCHE HANDLUNGSFELDER WÄHREND UND NACH DER PANDEMIE
Michael Wrase
Schulrechtliche Herausforderungen in Zeiten der Corona-Pandemie 105
Eckhard Klieme
Guter Unterricht – auch und besonders unter Einschränkungen
der Pandemie? 117
Christian Fischer, Christiane Fischer-Ontrup & Corinna Schuster
Individuelle Förderung und selbstreguliertes Lernen
Bedingungen und Optionen für das Lehren und Lernen
in Präsenz und auf Distanz 136
Birgit Eickelmann & Julia Gerick
Lernen mit digitalen Medien
Zielsetzungen in Zeiten von Corona und unter besonderer
Berücksichtigung von sozialen Ungleichheiten 153
Olaf Köller, Johanna Fleckenstein, Karin Guill & Jennifer Meyer
Pädagogische und didaktische Anforderungen an die häusliche Aufgabenbearbeitung 163
Ingrid Gogolin
Sprachliche Förderung, sprachliche Bildung und Lernen im
Deutschen als Zweitsprache während und nach der Pandemie 175
Janka Goldan, Sabine Geist & Birgit Lütje-Klose
Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf
während der Corona-Pandemie
Herausforderungen und Möglichkeiten der Förderung –
Das Beispiel der Laborschule Bielefeld 189
Nina Bremm & Kathrin Racherbäumer
Dimensionen der (Re-)Produktion von Bildungsbenachteiligung
in sozialräumlich deprivierten Schulen im Kontext der Corona-Pandemie 202
Anne Sliwka & Britta Klopsch
Disruptive Innovation!
Wie die Pandemie die „Grammatik der Schule“ herausfordert
und welche Chancen sich jetzt für eine „Schule ohne Wände“
in der digitalen Wissensgesellschaft bieten 216