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König Arthurs Untergang  Herausgegeben von Christopher Tolkien
König Arthurs Untergang


Herausgegeben von Christopher Tolkien

John Ronald Reuel Tolkien

Klett-Cotta
EAN: 9783608960501 (ISBN: 3-608-96050-3)
287 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, März, 2015

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Eine Sensation aus dem Nachlass von wuchtiger Schönheit« Tilman Spreckelsen, FAZ



Tolkien, der wichtigste Fantasyautor der Neuzeit, wendet sich einem der größten Sagenstoffe aller Zeiten zu: der Sage von König Arthur.
Rezension
J.R.R. Tolkien ist uns vor allem durch seine Werke "Der Hobbit" und "Der Herr der Ringe" bekannt; wer sich näher mit ihm befasst, stellt fest, dass es zu diesen Werken noch eine große Zahl weiterer Veröffentlichungen um Mittelerde gibt, mit denen Tolkien seinem Werk einen Hintergrund und Zusammenhang verlieh. Doch diese kreativen Erzeugnisse von Fantasy waren nur ein Teil seines Lebens: Hauptberuflich war er Anglistik-Professor in Oxford und lehrte über Alt- und Mittelenglisch. Er gab unter anderem eine Neuübersetzung des Epos "Sir Gawain and the Green Knight" heraus.

Gawain ist einer der Ritter von König Arthurs Tafelrunde, und die Überlieferungen dieser Sage hat Tolkien zeit seines Lebens fasziniert. So arbeitete er an einem Gedicht über Arthurs Untergang, das den alten Vorbildern folgt: Er verwendet den Stabreim bzw. die alliterierende Technik. Jeder Vers ist in zwei Halbverse unterteilt, deren Hauptsilbe mit demselben Laut beginnt. Häufig gibt es im ersten Halbvers auch eine Verdoppelung dieses Lautes, in der zweiten darf es sie nicht geben. Durch diese Regeln ergibt sich oft eine besondere Wortwahl, häufig in archaischen Formen, und eine ungewöhnliche Satzstellung, um das bedeutungstragende Wort des zweiten Halbverses an die erste betonte Stelle zu setzen.

Tolkien hat ein Fragment in fünf Teilen hinterlassen. Im ersten Gesang wird beschrieben, wie Arthur und Gawain in den Krieg ziehen und dort von Mordreds Verrat erfahren. Im zweiten Gesang begegnen wir Mordred, der von der drohenden Rückkehr des Königs erfährt und die Königin Guinever zur Ehe zwingen will. Das Herzstück, der dritte Teil, beschreibt Sir Lancelot in der Verbannung, der durch seine Liebe zu Guinever seinen König betrogen hat und nun nach seinem Verzicht auf Versöhnung hofft. Gern möchte er zu Hilfe eilen, doch er wartet auf einen Ruf, der nicht erfolgt. Im vierten Teil wird ein erstes Aufeinandertreffen der Heere beschrieben, in dem Gawain durch tollkühnen Kampf die Überfahrt erzwingt. Im letzten Teil bespricht sich Arthur mit Gawain; dann bricht das Manuskript ab.

Tolkien hat das Manuskript unvollendet hinterlassen; herausgegeben wurde es von seinem Sohn Christopher. Das Buch enthält den Originaltext von Tolkien, dem eine Übersetzung ins Deutsche von Hans-Ulrich Möhring gegenübergestellt wird. Dem Werk folgen viele Erläuterungen: Christopher Tolkien, der selbst auch Anglistik-Professor war, schreibt über mittelalterliche Überlieferungen der Artussage; er zieht Parallelen von Tolkiens Artus-Gedicht zu dessen Silmarillion bei der Schiffsfahrt in den fernen Westen; er beschreibt die Entstehungsgeschichte, soweit sie noch nachvollziehbar ist. Für Spezialisten eine Fundgrube an Hinweisen. Laien wird vermutlich das Textfragment allein genügen.

M. Houf für www.lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Eine Sensation aus dem Nachlass von wuchtiger Schönheit« Tilman Spreckelsen, FAZ

Tolkien, der wichtigste Fantasyautor der Neuzeit, wendet sich einem der größten Sagenstoffe aller Zeiten zu: der Sage von König Arthur. Ein Poem von berückender Schönheit.
Das große Epos um Arthur erzählt, wie der tapfere König sich zum Waffengang ostwärts in ferne, heidnische Länder begibt. Während der König außer Landes kämpft, verliebt sich der Ritter Lancelot in Arthurs Frau Guinever und schafft damit einen unüberwindlichen Konflikt. Als auch noch der verräterische Mordred die Macht an sich zu reißen versucht, treibt die Handlung einem Abgrund entgegen … Neben der Edda und dem Nibelungenlied ist die Arthursage die wichtigste Quelle aller neueren Fantasyliteratur, die hier erstmals in J. R. R. Tolkiens eigener Fassung vorliegt. Neben der kongenialen Übersetzung von Hans-Ulrich Möhring enthält diese Ausgabe auch den Text des englischen Originals.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort S. 7

KÖNIG ARTHURS UNTERGANG S. 15
Anmerkungen zu König Arthurs Untergang S. 95
Das Gedicht in der Artustradition S. 107
Das ungeschriebene Gedicht und seine Beziehung zum Silmarillion S. 155
Die Entwicklung des Gedichts S. 201

Anhang
(A) Altenglische Dichtung S. 271
(B) Zur deutschen Textgestalt S. 282
Literaturverzeichnis S. 285