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Natur und Wesen von Mittelerde Späte Schriften zu den Ländern, Völkern und Geschöpfen und zur Metaphysik von Mittelerde Herausgegeben von Carl F. Hostettter
Natur und Wesen von Mittelerde
Späte Schriften zu den Ländern, Völkern und Geschöpfen und zur Metaphysik von Mittelerde


Herausgegeben von Carl F. Hostettter

John R. R. Tolkien

Klett-Cotta
EAN: 9783608964783 (ISBN: 3-608-96478-9)
720 Seiten, hardcover, 13 x 21cm, September, 2021

EUR 28,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Tolkiens Vermächtnis: Bisher komplett unveröffentlicht



Es gibt wohl keine andere Weltenschöpfung, die so viele Leserinnen und Leser in ihren Bann gezogen hat wie Mittelerde. In diesem Buch sind zahlreiche späte Schriften Tolkiens zugänglich gemacht, die erhellen, was es mit ihr auf sich hat: mit den verschiedenen Zeitmaßen, die in Mittelerde gelten, mit den Geschöpfen, Tieren und Pflanzen, bis hin zu der Frage, was Tote und Lebendige, Elben und Menschen verbindet und trennt. Und manch einzelne Geschichten aus dem "Herr der Ringe", dem "Silmarillion", den "Nachrichten aus Mittelerde" werden erst in der Begegnung mit dem tiefen Nachdenken Tolkiens über seine Welt verständlich. »Natur und Wesen von Mittelerde« enthält ein eigenes Kapitel über die Insel Númenor und ihre Bewohner. Sie wird Schauplatz einer neuen Tolkien-Verfilmung sein.
Rezension
J.R.R. Tolkien hat Millionen begeisterte Fans, die den "Hobbit" und den "Herr der Ringe" lieben. Doch die von ihm erfundene Welt ist weit komplexer: Tolkien hat nicht nur neue Lebewesen und ganze Völker erfunden, sondern ihnen auch jeweils eigene Sprachen erdacht; seine Welt hat einen Entstehungsmythos und mehrere Zeitalter, in denen umwälzende Ereignisse stattfanden; neben Sprachen und Geschichte hat sie Flora und Fauna, Geographie, verschiedene Gesellschaftsstrukturen, Sitten und Bräuche und vieles mehr. Wer sich für die Hintergründe dieser Welt interessiert, kann eine Vielzahl von Schriften aus Tolkiens Nachlass lesen, sich in sie vertiefen und so auch die Entstehung und Wandlung von Tolkiens Welt verfolgen.
In dieser Tradition steht auch der hier vorliegende Band: Er versammelt viele unterschiedliche Schriften aus Tolkiens Nachlass - teils ausgearbeitete Kapitel, teils kurze Notizen, manchmal spontan niedergeschrieben, andere mehrfach überarbeitet. Als Beispiel sei der erste Teil erläutert: Menschen halten Elben für unsterblich, aber das sind sie nicht - ihr Leben ist nur sehr viel länger. Ihre körperliche Entwicklung verläuft sehr viel langsamer, und so kann ein Elbenjahr bis zu 144 Menschenjahren entsprechen. So zählen Elben aus Menschensicht Jahrtausende, wenn sie ihren Körper ablegen. Wenn dies aber so ist, braucht es lange Zeiträume, bis aus den zunächst erweckten drei Elbenpaaren ein großes Volk herangewachsen ist. So errechnet Tolkien unterschiedliche Wachstums- und Vermehrungsquoten, bis er seine Welt für stimmig erachtet.

Die hier herausgegebenen Fragmente sind für Fans der heroischen Fantasy-Saga vermutlich eher uninteressant; sie sprechen eher Leser an, die sich für Hintergründe, linguistische Herleitungen und mythologische Zusammenhänge interessieren. So sind Zusammenhänge zwischen Körper, Geist und Seele philosophische Fragen, denen sich Tolkien hier widmet. Für diese wohl eher kleine Gruppe der Leser ist das Werk eine intensive Lektüre wert. Der Klappentext ist da eher irreführend, denn er verweist auf die geplante Fernsehserie zur Vorgeschichte des "Herrn der Ringe". Die Insel Numenor und das Schmieden der Ringe im Zweiten Zeitalter sind jedoch in diesem Buch nur Randthemen. Hier werden Erwartungen geweckt, die nicht eingelöst werden - vermutlich, um die Verkaufszahlen anzukurbeln. Angemessen wäre ein deutlicher Hinweis darauf, welche Leser sich für dieses Buch interessieren könnten: Alle, die wie Tolkien selbst ein umfassendes Wissen suchen und die Schönheit einer klar und stimmig konstruierten Fantasy-Welt schätzen.

M. Houf für www.lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Tolkiens Vermächtnis - bisher komplett unveröffentlicht

J.R.R. Tolkien, der unbestritten größte Fantasyautor aller Zeiten, hat sich bis zu seinem Tod im Jahr 1973 mit seinem eigenen Schaffen auseinandergesetzt und die Voraussetzungen und Entwicklungen seines Weltenbaus überdacht. In »Natur und Wesen von Mittelerde« zeigt sich die ganze Dimension von Mittelerde.

Es gibt wohl keine andere Weltenschöpfung, die so viele Leser und Cineasten in ihren Bann gezogen hat wie Mittelerde. In diesem Buch sind zahlreiche späte Schriften Tolkiens zugänglich gemacht, die erhellen, was es mit ihr auf sich hat: mit ihren Geschöpfen, Tieren und Pflanzen, mit dem Entstehen und Vergehen ganzer Landschaften, bis hin zu der Frage, was Tote und Lebendige, Elben und Menschen verbindet und trennt. Und manch einzelne Geschichten aus dem Herr der Ringe, dem Silmarillion, den Nachrichten aus Mittelerde werden erst verständlich, wenn der Leser dem tiefen Nachdenken Tolkiens über seine Welt begegnet. »Natur und Wesen von Mittelerde« enthält ein eigenes Kapitel über die Insel Númenor und ihre Bewohner. Sie wird Schauplatz der neuen Tolkien-TV-Serie sein.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt S. 7
Vorwort S. 11
Vorbemerkung des Herausgebers S. 20
Anmerkung der Übersetzer S. 23
Abkürzungen und Schreibweisen S. 25

Erster Teil: Zeit und Altern
Einleitung S. 33
Kapitel 1: Das Valische Jahr S. 41
Kapitel 2: Valinorische Zeiteinteilungen S. 45
Kapitel 3: Von der Zeit in Arda S. 50
Kapitel 4: Zeitmaßstäbe S. 57
Kapitel 5: Natürliche Jugend und Wachstum der Quendi S. 72
Kapitel 6: Das Erwache der Quendi S. 79
Kapitel 7: Die Wanderung der Quendi S. 96
Kapitel 8: Elbische Überlieferungen über das "Erwachen" S. 117
Kapitel 9: Zeitskalen und Wachstumsraten S. 124
Kapitel 10: Probleme in der Chronologie S. 134
Kapitel 11: Das Altern der Elben S. 142
Kapitel 12: Über die Quendi und ihre Art des Lebens und des Wachstums S. 155
Kapitel 13: Eckdaten S. 171
Kapitel 14: Berechnung der Vermehrung der Quendi S. 187
Kapitel 15: Ein Generationenmodell S. 201
Kapitel 16: Anmerkung zur Jugend und zum Wachstum der Quendi S. 207
Kapitel 17: Generationentabellen S. 210
Kapitel 18: Elbische und númenórische Lebensalter S. 241
Kapitel 19: Elbische Lebenszyklen S. 253
Kapitel 20: Zeit und deren Wahrnehmung S. 257
Kapitel 21: Anmerkungen zur elbischen Zeitauffassung S. 264
Kapitel 22: Ein Fragment aus den "Annalen von Aman" S. 269
Kapitel 23: Ein Fragment aus den "Grauen Annalen" S. 271

Zweiter Teil: Körper, Verstand und Geist
Einleitung S. 277
Kapitel 1: Das Schöne und das Gute S. 281
Kapitel 2: Genus und Geschlecht S. 283
Kapitel 3: Hände, Finger und Zahlwörter im Eldarin S. 286
Kapitel 4: Haar S. 300
Kapitel 5: Bärte S. 302
Kapitel 6: Beschreibung handelnder Personen S. 307
Kapitel 7: Innere Bilder S. 319
Kapitel 8: Wissen und Erinnerung S. 322
Kapitel 9: Ósanwe-kenta S. 330
Kapitel 10: Notizen zu Óre S. 355
Kapitel 11: Schicksal und freier Wille S. 366
Kapitel 12: Das Wissen der Valar S. 377
Kapitel 13: Geist S. 382
Kapitel 14: Die sichtbaren Formen der Valar und Maiar S. 392
Kapitel 15: Reinkarnation der Elben S. 400
Kapitel 16: Aus: "Das Statut von Finwe und Míriel" S. 437
Kapitel 17: Tod S. 440

Dritter Teil: Die Welt und ihre Länder und Bewohner
Einleitung S. 451
Kapitel 1: Dunkelheit und Licht S. 451
Kapitel 2: Der Ur-Impuls S. 453
Kapitel 3: Die Kräfte der Valar S. 474
Kapitel 4: Die Herstellung von Lembas S. 479
Kapitel 5: Über Elben-Ökonomie S. 482
Kapitel 6: Wohnstätten in Mittelerde S. 486
Kapitel 7: Die Gründung von Nargothrond S. 493
Kapitel 8: Manwes Bannspruch S. 496
Kapitel 9: Elbische Reisen zu Pferd S. 502
Kapitel 10: Einschub zu "Der Weiße Reiter" S. 506
Kapitel 11: Das Leben der Númenórer S. 510
Kapitel 12: Das Altern der Númenórer S. 530
Kapitel 13: Über das Land und die Tiere von Númenor S. 534
Kapitel 14: Notiz über den Verzehr von Pilzen S. 552
Kapitel 15: Die númenórische Katastrophe und das Ende des "physischen" Aman S. 554
Kapitel 16: Galadriel und Celeborn S. 558
Kapitel 17: Die Waldelben und ihre Sprache S. 573
Kapitel 18: Anmerkung zum Säumen Gil-galads und der Númenórer S. 592
Kapitel 19: Anmerkung zu Zwergenstimmen S. 596
Kapitel 20: Anmerkung zur Zwergenstraße S. 598
Kapitel 21: Aus "Die Jagd nach dem Ring" S. 600
Kapitel 22: Die Flüsse und Leuchtfeuerberge von Gondor S. 602

Anhänge
Anhang I: Metaphysische und theologische Themen S. 643
Anhang II: Glossar und Register der Quenya-Begriffe S. 664

Literaturverzeichnis S. 669
Register S. 673