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Klassische Staatsphilosophie Texte und Einführungen. Von Platon bis Rousseau 2. Aufl.
Klassische Staatsphilosophie
Texte und Einführungen. Von Platon bis Rousseau


2. Aufl.

Dieter Oberndörfer, Beate Rosenzweig (Hrsg.)

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406615740 (ISBN: 3-406-61574-0)
360 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2010

EUR 18,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In den Texten der Klassiker der Staatsphilosophie werden zentrale, bis heute diskutierte Fragen und Themen der Politik und der Politischen Theorie angesprochen. So ist etwa die Frage nach der gerechten politischen Ordnung und nach politischer Teilhabe unverändert aktuell. Die hier vorgelegten Texte ermöglichen eine vertiefte Begegnung mit wichtigen klassischen Autoren. In den Einführungen wird ausführlich auf das Leben und die Werke der einzelnen Klassiker eingegangen, eine ausgewählte, umfangreiche Bibliographie bietet Hilfe für weiteres Studium. Der Band richtet sich an alle, die sich für die Geschichte der politischen Theorien interessieren, insbesondere auch an Studierende und Lehrende, an Schülerinnen und Schüler.
Rezension
Wie und zu welchem Zweck soll der Staat aufgebaut und strukturiert sein? Das ist die grundlegende Fragestellung aller Politik und Staatsphilosophie bis in heutige Debatten und Auseinandersetzungen hinein - von den Anfängen in Platons "Politeia" über die weitere Antike bei Cicero und Augustin, über das Mittelalter u.a. bei Machiavelli und Luther bis in die beginnende Neuzeit in Renaissance und Aufklärung bei Thomas Hobbes, John Locke und Jean-Jacques Rousseau. Zu all diesen Denkern (und etlichen weiteren, vgl. Inhaltsverzeichnis) bietet dieser informative Band zentrale Quellen-Textauszüge. In den Einführungen wird jeweils ausführlich auf das Leben und die Werke der einzelnen Klassiker eingegangen, eine ausgewählte, umfangreiche Bibliographie bietet Hilfe für weiteres Studium.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das Werk ist Teil der Reihe:
(C.H.Beck Paperback;1365)
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 15

Platon 17

Der Ausgangspunkt: Was heißt Gerechtigkeit des Staates? 19
Die Entstehung des Staates (= polis/Stadt) aus den menschlichen Bedürfnissen 20
Warum der Staat Wächter braucht 22
Die Wächter müssen tapfer und philosophisch sein 23
Die Erziehung der Wächter nach dem Vorbild der wahren Natur des Göttlichen 25
Gymnastische Erziehung der Wächter 29
Harmonie zwischen musischer und gymnastischer Erziehung 31
Über die Auswahl der Wächter 32
Mann und Frau sind von Natur aus zum Wächteramt befähigt 34
Frauen- und Kindergemeinschaft 37
Besitzlosigkeit der Wächter 37
Einheit des Staates durch Vergemeinschaftung und Besitzlosigkeit 38
Die Gerechtigkeit des Staates ist gefunden: Jeder tut das Seine 41
Der gerechte Staat: „Wenn nicht die Philosophen Könige werden ..." 43
Die Herrschaft des Philosophen: „Unmöglich ist sie nicht " 43
Das Höhlengleichnis 46
Das Gesetz soll über die Regierenden herrschen 53

Aristoteles 55

Die Zusammensetzung des Staates aus Häusern — der Mensch als staatenbildendes Lebewesen 58

Über die Sklaverei: Es gibt von Natur aus Freie und Sklaven 61
Über die Familie: Das eheliche und das väterliche Verhältnis 63
Erwerb um des Erwerbes willen ist gegen die Natur 64
Das Ziel des Staates: Ein glückseliges und edles Leben der Bürger 66
Der Staat als Vielheit — Kritik an Platons Staats- und Ideenlehre 68
Die Rechte des Bürgers: Teilnahme an Gericht und Regierung 70
Die Tugend des Bürgers: Gut regieren können und sich gut regieren lassen 71
Die Erziehung der Bürger zum guten und edlen Leben 72
Besitz und Muße als Voraussetzung für die Teilnahme an der politischen Ordnung 73
Die Verfassungsformen und ihre Entartungen 74
Die Grundlage der relativ besten Verfassung: Ein breiter Mittelstand 76
Entscheidend sind richtig formulierte Gesetze 78
Additionstheorie: Die Urteilskraft der Menge ist besser als die der geringen Zahl der Besten 79
Die Herrschaft des oder der Besten 81
Die richtige Größe des Staates: Überschaubarkeit und die Möglichkeit autarken Lebens 82
Der Krieg als letztes Mittel eines Staates 83
Muße und Arbeit 84
Das glückselige, der Betrachtung gewidmete Leben 85

Marcus Tullius Cicero 89

Es gibt ein ewiges Gesetz: Dieses befiehlt, was getan und was nicht getan werden soll 90
Die Verbindung der Menschen mit den Göttern durch Vernunft, Gesetz und Recht 90
Streben nach dem Guten um seiner selbst willen 91
Die Definition des Staates 92
Die Mischverfassung Roms ist die beste Verfassung 92

Augustinus 95

Gottesstaat und irdischer Staat 96
Die Begründung des irdischen Staates durch Selbstliebe und des himmlischen Staates durch Gottesliebe 97
Die Weltgeschichte als Entfaltung der beiden Staaten 98
Das ewige Leben im Frieden als Endziel des Gottesstaates 99
Denn wer hörte nicht gern von dem Frieden (...), der so süß und allen teuer ist? 100
Der Frieden: Ordnung, die allen den gebührenden Platz zuweist 102
Die rechte Ausübung der Herrschaft 102
Der irdische Friede steht im Dienst des himmlischen Friedens 103
Ohne Gerechtigkeit kein Staat 105
Staaten ohne Gerechtigkeit sind Räuberbanden 106
Fürstenspiegel: Der christliche Kaiser 106
Der wahre Friede ist der Friede mit Gott 107

Thomas von Aquin 109

Die natürliche Bestimmung des Menschen ist die Gemeinschaft 111
Die Herrschaft eines einzelnen entspricht der Natur am besten 112
Die Aufgaben des Königs 113
Das Verhältnis von weltlicher und geistlicher Macht 114
Die vier Arten des Gesetzes 116
Das Recht auf Widerstand gegen ungerechte Herrscher durch allgemeinen Beschluß 119

Marsilius von Padua 123

Frieden und Ruhe als oberstes Ziel des Staates 124
Die Definition des Friedens 125
Der Grund des Unfriedens: Der weltliche Herrschaftsanspruch des Papstes 126
Das Volk ist der einzige Gesetzgeber 126
Das Volk besitzt das Recht, die Regierung ein- und abzusetzen 127
Einsetzung des Monarchen durch Wahl 128
Menschliches und evangelisches Gesetz: Letzteres ist für die „künftige Welt" gegeben worden, nicht aber für die Schlichtung bürgerlicher Streitsachen in der irdischen Welt 128
Die Geistlichkeit untersteht dem menschlichen Gesetz 129
Die Befolgung des evangelischen Gesetzes darf nicht erzwungen werden 130
Gegen den weltlichen und geistlichen Führungsanspruch des Papstes 130
Die Entscheidungsgewalt in Glaubensfragen liegt bei einem vom Gesetzgeber einberufenen Konzil 131
Die Zusammensetzung des Konzils 132
Das Recht des Konzils zur Exkommunikation 132

Niccolò Machiavelli 135

Maxime für den Fürsten: Orientierung an der Wirklichkeit 138
Über Grausamkeit und Milde des Fürsten 139
Über die Ehrlichkeit des Fürsten 141
Die Wichtigkeit der Kriegskunst für den Fürsten 142
Das Bürgerheer 143
Macht und Gestaltung des Schicksals 144
Die verschiedenen Staatsformen und der Kreislauf der Regierungen 146
Die Menschen sind von Natur aus schlecht 149
Das Volk ist weiser und beständiger als die Fürsten 149
Der Verfall der Sitten in Italien 151
Die Wichtigkeit der Religion für das Staatswesen 153
In verderbten Städten kann es keine Republik geben 153
Die Notwendigkeit eines Gesetzgebers für die Errichtung einer guten Verfassung 154
Aufruf an Lorenzo de Medici zur Ergreifung der Macht in Italien 155

Martin Luther 159

Die weltliche Obrigkeit als Gottes Wille zur Bestrafung des Bösen und zum Schutz der Rechtschaffenen 161
Die Unterscheidung zwischen dem Reich Gottes und dem Reich der Welt 162
Freiwillige Unterordnung der Christen unter die weltliche Obrigkeit 165
Beteiligung der Christen an der Obrigkeit aus Nächstenliebe 166
Die Grenzen der weltlichen Obrigkeit — ihre ausschließliche Zuständigkeit für Leib und Leben 169
Die Obrigkeit soll sich nicht in Fragen des Glaubens und des Heils einmischen 170
Die Grenzen des Gehorsames der Christen gegenüber der weltlichen Obrigkeit 172
Keine Einmischung der weltlichen Obrigkeit in Fragen von Ketzerei 174
Gegen die Herrschaft der Geistlichkeit 175
Der christliche Fürst 176
Der christliche Fürst als Diener seiner Untertanen 177
Der christliche Fürst — Regieren im Glauben und Vertrauen auf Gott 178
Zusammenfassung: Vier Regeln für einen christlichen Fürsten 178
Von Gottes Allmacht und dem unfreien Willen des Menschen 179

Jean Bodin 181

Die Definition des Staates 183
Orientierung der Regierung am Recht 183
Die gut geführte Familie ist ein Abbild des Staates 184
Die Definition der Souveränität 185
Der absolute Souverän steht über den positiven Gesetzen 186
Der Souverän untersteht den göttlichen und natürlichen Gesetzen 187
Wichtigstes Merkmal der Souveränität: Das Gesetzgebungsmonopol 190
Die drei Staatsformen und die Träger der Souveränität 191
Unterscheidung von Regierungsform und Staatsform 192
Unterscheidung zwischen legitimer und tyrannischer Ausprägung der drei Staatsformen 193
Ein Fürstenspiegel: Unterscheidung zwischen einem König und einem Tyrannen 193
Kein Widerstandsrecht der Untertanen gegen einen Tyrannen 194
Gefährdungen der Souveränität 196
Gesetzesänderungen gefährden den Staat 196
Parteiungen gefährden den Staat 197
Die religiöse Toleranz des Fürsten 198
Über den Einfluß von Geographie und Klima auf die Menschen und ihre Regierungsformen 200
Über die harmonische Gerechtigkeit in der Monarchie 201
Der absolutistische Ständestaat als idealer Staat 203

Thomas Hobbes 205

Philosophie als rationale Erkenntnis 208
Der Leviathan: Der Staat als künstlicher Mensch 209
Auch der Schwächste kann den Stärksten durch Hinterlist oder ein Bündnis mit anderen töten 210
Der Naturzustand: Krieg eines jeden gegen jeden 211
Im Naturzustand gibt es weder gut noch böse — alles ist erlaubt 213
Die natürlichen Gesetze:
1. Suche den Frieden und halte ihn ein
2. Verzichte freiwillig auf Dein Recht auf alles 215
Von anderen natürlichen Gesetzen 218
Unterwerfung unter den Souverän — der Ausweg aus dem Naturzustand 220
Staatsauffassung: Von den Rechten der höchsten Gewalt 222
Die verschiedenen Staatsformen und die Vorzüge der absoluten Monarchie 228
Von der Freiheit der Untertanen 231
Vom Ursprung der Religion: Die Suche nach der ersten Ursache 234
Religion und Aberglaube 235
Einheit von Staat und Kirche 236

John Locke 239

Es gibt keine angeborenen Ideen: Der menschliche Verstand als tabula rasa 242
Der Selbsterhaltungstrieb des Menschen 244
Die Definition politischer Macht 244
Der Naturzustand: Freiheit und Gleichheit der Menschen in den Grenzen des Naturgesetzes 245
Erste Phase des Naturzustandes: Freiheit bedeutet nicht Zügellosigkeit 245
Eigentum wird durch Arbeit erworben 247
Die Grenze des Erwerbs: Soviel man verbrauchen kann, bevor es verdirbt 249
Zweite Phase des Naturzustandes: Die Erfindung des Geldes erlaubt unbegrenzten Erwerb — Geld verdirbt nicht 250
Der Naturzustand als realer Zustand 251
Notwendigkeit politischer Gemeinschaften: Der Schutz des Lebens und des Eigentums 252
Die politische Gemeinschaft konstituiert sich durch einen auf Übereinstimmung gegründeten Vertrag 254
Legislative und Exekutive 256
Reichweite der legislativen Gewalt 258
Ursprung der exekutiven Gewalt — ihr Verhältnis zur Legislative 261
Wahl der Legislative 264
Die föderative Gewalt — ihr Verhältnis zur Exekutive 264
Die Prärogative 265
Eine absolute Monarchie ist mit einer „politischen Gemeinschaft" unvereinbar 267
Über das Recht auf Widerstand gegen Tyrannei 268
Ursachen und Berechtigung der Rebellion 271
Über die religiöse Toleranz 272

Montesquieu 277

Gesetze sind Beziehungen, die sich aus der Natur der Dinge ergeben 279
Vom Geist der Gesetze: Gesetze müssen dem Volk, für das sie geschaffen sind, genau angepaßt sein 281
Die Natur der drei verschiedenen Regierungsformen 282
Die republikanische Regierung und die Gesetze der Demokratie 282
Die Aristokratie und ihre Gesetze 284
Die Monarchie und ihre Gesetze 285
Die Despotie und ihre Gesetze 286
Unterschied zwischen Natur und Prinzip der Regierung 286
Prinzip des Volksstaates: Tugend — die Liebe zur Republik 286
Prinzip der Aristokratie: Mäßigung, die auf der Tugend beruht 288
Prinzip der Monarchie: Ehre 289
Prinzip der Despotie: Furcht 291
Erziehung zu Gesetzestreue und Vaterlandsliebe in der Republik 292
Erziehung zu knechtischer Gesinnung in der Despotie 292
Verschiedene Bedeutungen des Wortes Freiheit 293
Freiheit ist das Recht, alles zu tun, was die Gesetze erlauben 294
Politische Freiheit gibt es nur, wenn der Macht Grenzen gesetzt sind 294
Die Verfassung Englands: Gewaltenteilung um der politischen Freiheit willen 295
Einfluß des Klimas auf die Menschen 302

Jean-Jacques Rousseau 305

Ziel der Untersuchung: Eine sichere Regel für das Regieren 308
Der Mensch ist frei geboren 309
Sklaverei und Recht schließen sich gegenseitig aus 309
Der Gesellschaftsvertrag 310
Die Souveränität des Gemeinwillens (volonté générale) 312
Die Folge des Gesellschaftsvertrags — bürgerliche und sittliche Freiheit 314
Die Souveränität ist unveräußerlich 315
Die Souveränität ist unteilbar 317
Allgemeiner Wille und Wille aller (volonte de tous): Dieser sieht nur auf das Gemeininteresse, jener auf das Privatinteresse 317
Der Gemeinwille ist die einzige Richtschnur vollkommener Gesetzgebung 318
Der Gemeinwille ist unzerstörbar 319
Die Grenzen der souveränen Gewalt 320
Gesetze sind Akte des Gemeinwillens 323
Eigenschaften des Verfassungsgebers 325
Zweck der Gesetzgebung: Freiheit und Gleichheit 327
Nicht jede Regierungsform ist für jedes Land geeignet 328
Die Regierung: Vermittler zwischen Volk und Souverän 329
Einteilung der Regierungsformen 330
Demokratie ist eine Regierung für Götter, für Menschen ist sie zu vollkommen 331
Vorzüge und Formen der Aristokratie 332
Mängel der Monarchie 333
Mittel zur Erhaltung der souveränen Gewalt: Das Plebiszit 334
Bürgerliche Religion 336

Auswahlbibliographie 339