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Kinder achtsam und bedürfnisorientiert begleiten in Krippe, Kita und Kindertagespflege
Kinder achtsam und bedürfnisorientiert begleiten
in Krippe, Kita und Kindertagespflege




Lea Wedewardt, Kathrin Hohmann

Herder Verlag
EAN: 9783451389306 (ISBN: 3-451-38930-4)
176 Seiten, kartoniert, 20 x 26cm, Juni, 2021

EUR 24,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Bedürfnisorientierung für pädagogische Fachkräfte!



Die Bedürfnisorientierte Kinderbetreuung möchte den Erziehungs- und Bildungsauftrag neu definieren. Viele Menschen wünschen sich heute statt Erziehung ein soziales Miteinander in einer Gesellschaft, die auf starken Beziehungen fußt. Eine Gesellschaft, die von Empathie und einem respektvollen Miteinander geprägt ist - und in der Gewalt keinen Platz hat.



Wie sich dieser Ansatz umsetzen lässt, zeigt dieses Buch!



Hier finden Sie wissenschaftliche Argumente für die Notwendigkeit einer achtsamen und bedürfnisorientierten Begleitung von Kindern. Praxisbeispiele geben Handlungssicherheit für den oft hektischen und stressigen Kita-Alltag.



Lea Wedewardt ist Kindheitspädagogin (BA) und hat Praxisforschung in der Pädagogik (MA) studiert. Sie arbeitete im Qualitätsmanagement für Kitas und war als Dozentin an einer Erzieherfachschule tätig. Lea Wedewardt betreibt einen Blog zur bedürfnisorientierten Kinderbetreuung (www.beduerfnisorientierte-kinderbetreuung.de) und einen Podcast (Der Kita-Podcast).

Kathrin Hohmann hat Erziehung und Bildung im Kindesalter (BA) und Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Familie (MA) studiert. Sie arbeitet im In- und Ausland als Kindergartenleiterin, Kindheitspädagogin und leitet Workshops für Eltern und Fachkräfte. Kathrin Hohmann unterhält den Blog www.kindheiterleben.de.
Rezension
Achtsamkeit, dieser Begriff ist schon seit einiger Zeit nicht nur in der Pädagogik etabliert. Bedürfnisorientierung ist noch nicht ganz so lange im Gespräch, und es gibt noch eine Reihe Missverständnisse um diesen Begriff. Es bedeutet eben nicht, Kindern alle Wünsche zu erfüllen und als Erwachsener zurückzustehen; das ist ein Irrtum.
Die beiden Autorinnen stellen den diskutierten Begriff zunächst einmal auf eine wissenschaftliche Basis: Sie erläutern die Bedürfnisse des Menschen und geben einen kurzen Einblick in die Gehirnentwicklung des Kindes. Sie benennen drei Grundpfeiler des neuen Erziehungsbegriffes: Gefühle, Bedürfnisse und Grenzen. Hiervon ausgehend behandeln sie das Thema der Gewaltfreiheit im Umgang mit Kindern, welche Bedürfnisse die Fachkraft im Kindergarten hat, wie Lernen durch Bedürfnisorientierung unterstützt werden kann und wie Konflikte angemessen begleitet werden können. Die zehn häufigsten Irrtümer über Bedürfnisorientierung runden die Darstellung ab; mit umfangreichen Literaturangaben schließt das Buch.

Die Darstellung der bedürfnisorientierten Erziehung in der Kita erläutert die zugrundeliegenden wissenschaftlichen Grundlagen. Sie ist dennoch praxisnah und erleichtert durch zahlreiche Beispiele die Übertragung auf die Situation in der Kita. Damit ist sie eine hilfreiche Unterstützung für den/die Erzieher*in, die Handlungssicherheit vermittelt.

Die beiden Autorinnen unterhalten jede einen Blog, auf dem Näheres zu diesem Ansatz zu erfahren ist. Wedewardt betreibt zusätzlich einen Podcast. So kann ein weiteres Medium die Lektüre bereichern.

Das Buch ist auch als eBook für 18,99 € erhältlich.

M. Houf für www.lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Bedürfnisorientierung in der Kita
"Bedürfnisorientierung" ist in aller Munde. Dieser modernen Sicht auf Kinder liegt eine wertschätzende, achtsame und gewaltfreie Haltung zugrunde, in der Kinder als gleichwürdige Partner gesehen werden.

Dabei geht es nicht etwa um eine Laissez-faire-Haltung, sondern um eine klare Orientierung, in der die Grenzen aller Beteiligten − Eltern, pädagogischer Fachkräfte und Kinder − geachtet und die Bedürfnisse aller ernstgenommen werden.

Das Buch liefert wissenschaftlich fundiert Argumente für die Notwendigkeit einer bedürfnisorientierten Grundhaltung − weg von der Erziehung hin zur Beziehung. Praxisbeispiele geben Handlungssicherheit, wie Bedürfnisorientierung im oft hektischen und stressigen Kita-Alltag gelingen kann.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt S. 5
Einleitung S. 9

1. Was ist bedürfnisorientierte Kinderbetreuung? S. 11
1.1 Bedürfnisorientierung S. 12
1.2 Das Bild vom Kind und die pädagogische Haltung S. 15
1.3 Die Bedürfnisse des Menschen S. 18
1.3.1 Physische Bedürfnisse S. 18
1.3.2 Psychische Bedürfnisse S. 19
1.3.3 Das Bedürfnis nach Bindung und Autonomie S. 20
1.3.4 Das Bedürfnis nach Selbstwerterhaltung S. 24
1.3.5 Im Gleichgewicht zwischen Integrität und Kooperation S. 26
1.4 Von der Erziehung zur Beziehung S. 29
1.5 Die Gehirn- und Entwicklungsreife von Kindern S. 32
1.5.1 Mangelnde Empathiefähigkeit "Du weißt doch, das tut weh?!" S. 32
1.5.2 Eine kleine Einführung in den Gehirnaufbau S. 33
1.5.3 Impulskontrolle "Jetzt mach nicht so ein Theater!" S. 34
1.5.4 Das Ja-Gehirn "Nein, nicht da hoch gehen!" S. 38

2. Die drei Grundpfeiler der Bedürfnisorientierung: Gefühle, Bedürfnisse und Grenzen S. 39
2.1 Grundpfeiler: Gefühle S. 41
2.1.1 Gefühle verstehen S. 41
2.1.2 Gefühle haben immer einen Grund S. 45
2.1.3 Es gibt keine guten und schlechten Gefühle S. 46
2.1.4 Der Einfluss der Bewertung von Gefühlen S. 48
2.1.5 Wie drücken sich Gefühle im Körper aus? S. 50
2.1.6 Welche Bedürfnisse stehen hinter den Gefühlen? S. 52
2.1.7 Wenn Gefühle nicht sein dürfen S. 54
2.1.8 Der Umgang mit Gefühlen S. 55
2.2 Grundpfeiler: Bedürfnisse S. 59
2.2.1 Bedürfnisse wahrnehmen und spiegeln S. 59
2.2.2 Bedürfniswahrnehmung vor Bedürfniserfüllung S. 62
2.2.3 Der Unterschied zwischen Wunsch und Bedürfnis S. 64
2.2.4 Aushandeln von Bedürfnissen S. 64
2.2.5 Bedürfnisaufschub lernen S. 69
2.3 Grundpfeiler: Grenzen S. 71
2.3.1 Grenzen wahrnehmen und achten S. 71
2.3.2 Achtsamer Umgang mit den körperlichen Grenzen S. 72
2.3.3 Achtsamer Umgang mit den psychischen Grenzen S. 76
2.3.4 Grenzen kommunizieren S. 77

3. Gewaltfreiheit S. 79
3.1 Formen von Gewalt erkennen S. 82
3.2 Folgen von Gewalt S. 85
3.3 Gewalt durch Fachkräfte sind eine Ausnahme? S. 87
3.4 Die Ethik pädagogischer Beziehungen S. 88
3.5 Körperliche und seelische Gewalt verhindern S. 89
3.6 Erziehungsmethoden auf dem Prüfstand S. 91

4. Die Bedürfnisse der Fachkraft S. 99
4.1 Sich zeigen S. 100
4.2 Bedürfnisorientierte Abgrenzung statt Grenzen setzen S. 102
4.3 Werte leben, Orientierung finden S. 107
4.4 Selbstfürsorge und Selbstregulation üben S. 110
4.5 Das eigene innere Kind reflektieren S. 113

5. Bedürfnisorientiertes Lernen S. 119
5.1 Unter welchen Umständen ist Lernen schwer? S. 121
5.2 Die intrinsische Motivation erhalten S. 122
5.3 Das Flow-Erleben S. 127
5.4 Wahrnehmung und Unterstützung individueller Lernmomente S. 129
5.5 Lernziele sind nicht immer sichtbar S. 132
5.6 Die Angebotspädagogik hinterfragen S. 135
5.7 Die Schätze der Kinder zum Leuchten bringen S. 140
5.8 Freispiel als bedürfnisorientiertes Lernen S. 142
5.9 Lernen in Beziehung S. 145

6. Konflikte und starke Gefühle bedürfnisorientiert begleiten S. 147
6.1 Das eigene Konfliktverhalten verstehen S. 148
6.2 Umgang mit Konflikten und starken Gefühlen S. 149
6.3 Konflikte unter Kindern begleiten S. 151
6.4 Die Kompetenz des Teams nutzen S. 157
6.5 Entschuldigung muss nicht sein - oder doch? S. 159
6.6 Teilen kommt von alleine S. 161

7. Die zehn häufigsten Irrtümer über Bedürfnisorientierung S. 163

Literatur S. 169