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Kartenset Neue Autorität in der Schule - 100 Fragen und Impulse für die pädagogische Praxis Handlungsfähig in Konfliktsituationen
Kartenset Neue Autorität in der Schule - 100 Fragen und Impulse für die pädagogische Praxis
Handlungsfähig in Konfliktsituationen




Marcus Sambeth-Stein

Beltz Verlag
EAN: 4019172200534
100 Seiten, Loseblattsammlung im Ordner, 11 x 15cm, März, 2023

EUR 35,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Konzept der Neuen Autorität stärkt Lehrkräfte in ihrer professionellen Rolle und macht sie in Konfliktsituationen handlungsfähig. Dabei ist Wertschätzung die Grundhaltung, die eine konstruktive und gewaltfreie Beziehungsgestaltung mit den Schüler:innen ermöglicht. Im Mittelpunkt steht die Lehrperson und die Reflexion ihres Handelns: Gelingt es mir, im schulischen Alltag Machtkämpfe zu vermeiden? Schaffe ich es, ohne Strafen und Vergeltungsmaßnahmen Eskalationen zu verhindern?

Das Kartenset enthält 100 Fragen und weiterführende Impulse zu den verschiedenen Säulen der Neuen Autorität, mit denen Lehrkräfte ihre Rolle, ihr Verhalten und ihre professionellen Beziehungen reflektieren und verändern können. Sie können zur Selbstreflexion, in Teamsitzungen oder auch in Beratungen zum Einsatz kommen. Das Booklet führt in die verschiedenen Säulen der Neuen Autorität ein und leitet den Einsatz der Karten an.

Marcus Sambeth-Stein, Diplompsychologe und systemischer Therapeut, ist Elterncoach und Psychologe an einer Berliner Grundschule. Seine Arbeit und Haltung ist essentiell beeinflusst vom Konzert der Neuen Autorität. Beratungs- und Unterstützungsangebote für Schülerinnen und Schüler, Lehrerkollegium, Erzieher:innenkollegium, Eltern.
Rezension
Das Konzept der "Neuen Autorität" geht auf den israelischen Psychologen Haim Omer (geb. 1949) zurück und wird auch in der (schulischen) (Gewaltpräventions-)Pädagogik stark rezipiert. Als Antwort auf Autoritätsprobleme in der heutigen Erziehung entwickelte er ein Konzept elterlicher Autorität durch Beziehung ohne Gewalt, also keine Autorität, die auf Distanz, Furcht und Bestrafung setzt; denn sie verliert die Bezogenheit. "Neue Autorität" meint Autorität durch Beziehung, die elterliche Präsenz ("Wachsame Sorge") zeigt und Unterstützungssysteme nutzt, incl. Transparenz des Verhaltens der Erziehungspersonen, Grenzsetzung durch Entschlossenheit ohne Gewalt und Aufzeigen von Möglichkeiten von Versöhnung und Wiedergutmachung. Im Hintergrund stehen die Nonviolent resistance-Bewegung als sozialpolitischer Bewegung, die Systemische Therapie und die Humanistischen Psychologie. - Das hier anzuzeigende Kartenset wendet das Konzept "Neue Autorität" in der Schule an. Durch strukturelle und gesellschaftliche Veränderungen verlagern sich vermehrt Erziehungsverantwortung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen aus den Fami­lien in Institutionen. Das traditionelle Autoritätsverständnis ist häufig geprägt von Hierarchie und Distanz, Kontrolle, Verboten, Sanktionen und einer geringen Kritikfähigkeit der Erziehungsverantwortlichen. Haim Omer grenzt sich klar von der Ideologie traditioneller Autorität ab. Gleichzeitig sieht er die Notwendigkeit anerkannter Autorität inner­halb sozialer Systeme für alle Beteiligten. Er empfiehlt für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die gewaltbereites und oppositionelles Verhalten zeigen, seit 1999 mit der Neuen Autorität ein systemisches Haltungs- und Wertekonzept, das bei den erziehungs- bzw. bildungsverantwortlichen Erwachsenen ansetzt und sich auf Beziehung, Transparenz und gewalt­losen Widerstand stützt. Es gilt, Ori­entierung, Struktur und Verlässlichkeit zu bieten. Das Konzept der Neuen Autorität legt den Fokus auf Deeskalation, persönliche Stärken der Erziehungsverant­wortlichen, die Stärken eines Unterstützungsnetzwerks, Handlungsfähigkeit in kritischen Situationen und bietet praktische und gezielte Interventionen für konflikthafte Situationen.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
Beziehung | Unterrichtsstörung | Führung | Verantwortung | Wertschätzung | Präsenz