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    | Jenseits des Leistungsprinzips Soziale Ungleichheit in der funktional differenzierten Gesellschaft 
 
 
 Adrian Itschert
 Transcript
 EAN: 9783837622331 (ISBN: 3-8376-2233-9)
 300 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2013
 
EUR 29,80alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext Der Mainstream der ungleichheitssoziologischen Analyse vertikaler Mobilität fokussiert auf eine empirische Widerlegung des Meritokratiemodells, ohne sich allerdings von diesem Gesellschaftsmodell vollständig lösen zu können. Adrian Itschert stellt dieser Perspektive ein differenzierungstheoretisches Modell gegenüber, das stärker auf die unzähligen Brüche, Zufälligkeiten und Kontingenzen in den Prozessen der Statuszuweisung der modernen Gesellschaft abstellt und der Soziologie sozialer Ungleichheit neue Impulse verleiht. 
 Adrian Itschert (Dr. phil.) lehrt Soziologie an der Universität Luzern. Seine Forschungsschwerpunkte sind Gesellschaftstheorie und politische Soziologie.
 
 Rezension Üblicherweise gilt in unserer Industriegesellschaft das Meritokratiemodell: deine Leistung entscheidet über deinen Verdienst, deine Anerkennung, deinen Status in der Gesellschaft: Schaffste was, haste was, haste was, biste was ... Ungleichheitssoziologische Analysen zeigen, dass das nicht stimmt; denn viele, viele andere Faktoren bestimmen neben der Leistung darüber, was jemand erreicht (und verdient). Der Autor dieser Studie kritisiert das Meritokratiemodell hingegen von einem differenzierungstheoretisches Modell her, das stärker auf die unzähligen Brüche, Zufälligkeiten und Kontingenzen in den Prozessen der Statuszuweisung der modernen Gesellschaft abstellt.  
 Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo SchlagworteMobilitätsanalyse, Differenzierungstheorie, Ungleichheitssoziologie, Gesellschaftstheorie, Status, Exklusion, Sozialstrukturanalyse
 Adressaten
 Soziologie, Kulturwissenschaften
 
 Interview
 ... mit Adrian Itschert
 1. »Bücher, die die Welt nicht braucht.« Warum trifft das auf Ihr Buch nicht zu?
 Jeder, der ein wenig mit der ungleichheitssoziologischen Mobilitätsanalyse vertraut ist, wird von der Raffinesse der empirischen Methoden in dieser soziologischen Subdisziplin beeindruckt sein. Weniger bekannt ist, wie vielfältig und komplex die theoretischen Annahmen sind, die in der empirischen Mobilitätsanalyse zum Tragen kommen. Das Buch versucht unter anderem diesen Kontext auszuleuchten und in seinen Konsequenzen transparent zu machen.
 2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
 Das Buch beschreibt die ungleichheitssoziologische Mobilitätsanalyse als empirische Meritokratiekritik. Es verfolgt dabei zwei Stoßrichtungen: Es versucht einerseits sichtbar zu machen, an welchen Stellen die ungleichheitssoziologische Mobilitätsanalyse immer noch dem Meritokratiemodell verhaftet bleibt, andererseits soll aber auch aufgezeigt werden, welche Forschungsperspektiven sich die ungleichheitssoziologische Mobilitätsanalyse durch ihre fast ausschließliche Konzentration auf die empirische Meritokratiekritik verschließt.
 3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
 Die Analyse der Statuszuweisungsprozesse der modernen Gesellschaft bringt auch die zwei Hauptströme der soziologischen Gesellschaftstheorie, die Differenzierungstheorie und die Ungleichheitstheorie, miteinander in Kontakt. Seit einiger Zeit mehren sich die Publikationen, die zu klären versuchen, wie sich das Verhältnis dieser beiden dominanten Strukturkomponenten der modernen Gesellschaft bestimmen lässt. Auch dieser Diskussionszusammenhang wird im Buch weitergetrieben.
 4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
 John Goldthorpe wäre sicher einer der interessantesten Gesprächspartner innerhalb der ungleichheitssoziologischen Mobilitätsanalyse, der die Forschung in diesem Bereich immer wieder auf überraschende Art und Weise vorangetrieben hat. Ebenso interessant wäre ein Gespräch mit Andrew Abbott, der aus professionssoziologischer Perspektive immer wieder mit den Konventionen der typischen Mobilitätsanalyse gebrochen hat.
 5. Ihr Buch in einem Satz:
 Das Buch versucht zu zeigen, welche Einsichten die ungleichheitssoziologische Mobilitätsanalyse aus der empirischen Kritik am Modell der Leistungsgesellschaft gewinnt und wie sich diese Kritik radikalisieren lässt.
 
Inhaltsverzeichnis Dank | 7
 Einleitung | 9
 
 Positionen und Individuen | 9
 Plan des Buches | 23
 
 Das Meritokratiemodell und die Ungleichheitssoziologie | 27
 
 Das Meritokratiemodell | 27
 Die Mehrdimensionalität der Rationalitätsfrage | 32
 Die verschiedenen Strömungen des Meritokratiemodells | 35
 Mobilitätsanalyse und Meritokratie | 40
 Die Nähe der ungleichheitssoziologischen Mobilitätsanalyse
 zum Meritokratiemodell | 44
 
 Das Meritokratiemodell als ambivalente Semantikstruktur
 zwischen Moderne und Alteuropa | 61
 
 Semantikanalyse des Meritokratiemodells | 61
 Gesellschaftliche Rationalität und funktionale Differenzierung | 67
 Schichtung als Ordnungsgarantie und die Entwicklung
 der Ungleichheitssoziologie | 74
 Die Unterscheidung der Mikro-, der Meso- und der Makrobene
 in der Soziologie | 79
 Zusammenfassung | 89
 Zum Verhältnis von Schichtung und Differenzierung | 90
 Theorien, die von einem Primat funktionaler Differenzierung ausgehen | 94
 Theorien, die von einem Primat von Schichtung ausgehen | 99
 Theorien, die auf Primatannahmen verzichten | 100
 
 Die klassische Mobilitätsanalyse | 103
 
 Die revidierte Humankapitaltheorie | 106
 John Goldthorpe | 122
 Goldthorpes Schichtungstheorie | 128
 Peter Saunders „Unequal But Fair“ und die Folgen | 138
 Michael Hartmann | 143
 Zusammenfassung | 150
 
 Randall Collins | 153
 
 Das radikal konflikttheoretische Modell des Statuszuweisungsprozesses | 153
 Sozialtheoretische Komplikationen | 161
 
 Pierre Bourdieu | 169
 
 Die Sozialtheorie Bourdieus | 169
 Bourdieu und das Verhältnis von Schichtung und Differenzierung | 182
 Bourdieus Modell des Statuszuweisungsprozesses | 193
 Kritische Diskussion | 211
 
 Niklas Luhmann: die radikal differenzierungstheoretische
 Perspektive des Statuszuweisungsprozesses | 219
 
 Sozialtheorie | 219
 Schichtung und Differenzierung | 227
 Luhmanns Theorie des Statuszuweisungsprozesses | 237
 Luhmanns Karrierebegriff als Brückenkonzept | 239
 Die systemtheoretische Kritik am Meritokratiemodell | 243
 Das systemtheoretische Modell der Reproduktion sozialer Klassen | 260
 Zusammenfassung | 268
 
 Zusammenfassung und Ausblick | 271
 
 Das Verhältnis der Positionsstrukturen und der Mobilitätsstrukturen | 274
 Die Mehrdimensionalität der Rationalitätsfrage | 280
 
 Literatur | 285
 
        
        
        
        
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